Klueger werden und Demenz vermeiden
ausgesprochen, sich bei sitzender und bewegungsarmer Tätigkeit möglichst fettarm und generell energiearm zu ernähren.
Da aber auf diese Weise bereits vorhandenes Körperfett nur schwer wieder verbraucht werden kann (das Gehirn ist an dessen Energie nicht interessiert), wurde gleichzeitig die Empfehlung für mehr Bewegung ausgesprochen: Bewegung war erforderlich, um Herz, Lunge und Muskeln zu aktivieren, denn diese Organe verbrennen bevorzugt Fett.
Fettarme Diäten funktionieren folglich nur, wenn entweder die Kalorienaufnahme deutlich reduziert oder der Kalorien- und insbesondere der Fettverbrauch durch mehr Bewegung (zum Beispiel Sport) deutlich angehoben wird. Meistens werden beide Maßnahmen gleichzeitig empfohlen.
Alternativ dazu haben sich zahlreiche Diäten etabliert, die ein Problem im Kohlenhydratstoffwechsel ausgemacht haben wollen. Und in der Tat lassen sich einige der gravierendsten Probleme in den Energiestoffwechseln mildern, wenn man dafür sorgt, dass die Glukose dem Körper stets in einer Form zugeführt wird, die möglichst geringe Instabilitäten im Blutzuckerspiegel verursacht. Dafür haben sich insbesondere Diäten mit niedrigem glykämischen Index (zum Beispiel GLYX) beziehungsweise niedriger glykämischer Last (zum Beispiel LOGI) etabliert und bewährt.
Einen anderen Ansatz verfolgen kohlenhydratarme Diäten mit einer festen Einschränkung der pro Tag aufzunehmenden Menge an Nahrungskohlenhydraten (zum Beispiel ketogene Diät, Atkins oder Lutz). Liegt die Gesamtmenge der täglich verzehrten Kohlenhydrate signifikant unter der Menge, die das Gehirn bei einem reinen Glukose-Betrieb benötigt, wird es mit der Zeit einen Teil seiner Energiegewinnung auf Ketonkörper umstellen (müssen). Aufgrund der sich damit häufig erreichbaren günstigen gesundheitlichen Effekte wurden die Kohlenhydrate im Rahmen solcher Diäten meist als Grund allen Übels verteufelt.
Die eigentliche Ursache liegt jedoch – wie dargestellt – ganz woanders: Das Problem ist nicht der Kohlenhydratstoffwechsel beziehungsweise der ständige Kampf um die Glukose (wie es zum Beispiel Achim Peters behauptet), sondern der Fettstoffwechsel, und dabei insbesondere die Tatsache, dass das Gehirn bei der heute üblichen Ernährung nicht am Fettstoffwechsel partizipiert.
Denn diese Nichtbeteiligung führt bei der Energiespeicherung und Energierückführung zu Asymmetrien im Organismus, wie sie in den vorangegangen Kapiteln näher beschrieben wurden. Darauf aufbauend wurde dort bereits empfohlen, das Gehirn mittels Reaktivierung seiner natürlichen Ketolysefähigkeit wieder stärker an den Fettstoffwechsel anzuschließen.
Ob eine solche Reaktivierung mit der ketogenen Diät, sonstigen kohlenhydratarmen Diäten, unterkalorischer Ernährung, gelegentlichem Fasten oder irgendwann gar einmal mit Medikamenten gelingt, sei dahingestellt.
Im Abschnitt
Was tun?
beschreibe ich ein relativ einfaches Verfahren, mit dem es vermutlich den meisten Menschen recht gradlinig gelingen kann, die Ketolysefähigkeit ihres Gehirns zu reaktivieren, und zwar ohne dabei ihre aktuelle Diät für den Rest ihres Lebens grundsätzlich ändern zu müssen. Wenn Sie vor allem an Resultaten interessiert sind, könnten Sie an dieser Stelle sofort zum genannten Abschnitt voranschreiten.
Ich habe mich dennoch dazu entschlossen, zunächst noch einige erläuternde Abschnitte über verschiedene Diäten- und Fastenmaßnahmen einzufügen, um Ihnen zu zeigen, wie man dort das Problem einer gestörten Energiebilanzierung anzugehen versucht. Außerdem werden dort einige Begriffe eingeführt und definiert, die ich im Abschnitt „Was tun?“ verwende.
Und vielleicht können Sie von den Diäten auch anderweitig ein wenig profitieren. Sollten Sie zum Beispiel ein moderner Puddingvegetarier sein, dann würden Sie sich bei Befolgung der von mir im Abschnitt „Was tun?“ vorgeschlagenen Maßnahmen bei gleichzeitig starker Beschränkung der zugeführten Lebensmittel auf solche mit niedrigem glykämischen Index beziehungsweise gar mit niedriger glykämischer Last (siehe den entsprechenden Abschnitt) Ihrem Gehirn gegenüber noch viel freundlicher verhalten, als wenn Sie sich lediglich an meine Empfehlungen aus „Was tun?“ halten.
6.1.1 Diäten mit fester Kohlenhydratbeschränkung
Einige kohlenhydratarme Diäten schränken die täglich zugelassene Menge an Kohlenhydraten sehr stark ein, ohne allerdings dabei den Zustand der Ketose gezielt anzustreben.
Beispielsweise nennt
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