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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Stück, Sous-Chef«, rufe ich ihr nach, bevor ich mich mit einem fragenden: »Wieso?«, wieder unserer Unterhaltung widme.
    Ich glaube nicht, dass das, was ich vom Troparium kenne, für ein Kind sonderlich spektakulär ist. Klar, die Panoramascheibe vor den Haien ist eine ganz nette Bankett-Kulisse und hat ihren Reiz, wenn man als Zwischengang Blauhaisteaks unter mediterraner Kräuterkruste in Rotwein-Tomaten-Sauce serviert, aber für eine Fünfjährige ist das alles vermutlich nicht sonderlich sexy. Bis auf die Krokodile vielleicht. Aber ich glaube, Stella hat Angst vor Krokodilen.
    »Weil es da dunkel ist.« Er grinst anzüglich.
    »Ach ja?«
    »Wir hätten da weiter machen können, wo wir vorhin aufgehört haben…«, flötet er unschuldig und schenkt mir dabei einen alles andere als unschuldigen Blick.
    »Du solltest vorsichtig sein, ich könnte wieder deine Hand nehmen«, rutscht es mir raus. »Im Gegensatz zu dir traue ich mich das nämlich auch, wenn es hell ist.«
    »Oh, ich schätze, Hagenbeck ist nicht grade der bevorzugte Tummelplatz für Dirks Freundeskreis«, sagt er leichthin. Aber ich hab' keinen Schimmer, ob das jetzt ein Angebot ist…
    »Umso besser. Einmal im Leben Lennart reicht«, stelle ich also fest.
    »Na ja, du hast dich im ‚House‘ ja durchaus amüsiert mit deinem neuen Bekannten.«
    Jetzt klingt er ein bisschen eingeschnappt.
    »Hielt sich in Grenzen.«
    »Sah' letzte Woche aber anders aus.«
    Keine Ahnung, wieso er schon wieder damit anfängt. Er hat die letzten Tage ein paar Mal versucht, es zur Sprache zu bringen. Vielleicht hätte ich die Tatsache, dass der Typ mich angerufen hat, ihm gegenüber nicht erwähnen sollen. Wollte ich eigentlich auch gar nicht. Eigentlich hab' ich's nur getan, weil er plötzlich aus heiterem Himmel gemeint hat, er müsse mit seinem tollen Freund telefonieren, während ich im Bad war. Dachte wohl, ich würde es nicht mitbekommen, wenn er rangeht…
    »Schau mal, David, da sind Möhren drin und Lauch und Sellerie.« Stella hält uns ihre Beute vom Futterstand hin und drückt mir eine der beiden Tüten in die Hand.
    »Mhm«, brumme ich ein bisschen abwesend und mustere dabei desinteressiert das mittelfrische Gemüse.
    Irgendwie werd ich grad' den dämlichen Gedanken an ihn und seinen Typen nicht los. Und daran, dass es nur noch ein paar Tage sind, bis er zurückkommt. Vier, um genau zu sein. Heute ist Dienstag. Sein blöder Kerl kommt spätestens Samstag. Ist ein ziemlich komisches Gefühl.
    Ich meine, er wohnt quasi bei mir. Seine T-Shirts fliegen bei mir durchs Badezimmer und das mit der Fliege von den Chili Peppers hat irgendwie sogar den Weg in die Wäschetonne geschafft. Er benutzt mein Duschgel, seine Zahnbürste steht neben meiner und wenn ich abends mal später aus dem Restaurant komme, finde ich ihn schlafend in meinem Bett.
    Er kümmert sich um die Kleine, ich lege meinen Arm um ihn, wenn wir auf dem Sofa sitzen und uns das sinnfreie Spätprogramm ansehen und wir haben ziemlich oft verdammt guten Sex.
    Wird nicht einfach, ihn gehen zu lassen. Und ein bisschen hatte ich vielleicht gehofft, dass er gar nicht mehr gehen will.
    »Die haben hier ziemlich umgebaut, seit ich das letzte Mal hier war«, stellt er fest, als das Elefantengehege in Sichtweite kommt.
»Keine Ahnung«, sage ich vage.
    Da gibt es nichts, an das ich mich erinnern könnte. Ich bin noch nie hier gewesen. Meine Mutter hielt solche Dinge wie Zoobesuche inklusive Elefantenfüttern offensichtlich für eine Erfahrung, auf die man verzichten kann. Und auch wenn ich es ihr, aufgrund des hohen Eintrittspreises, der bei dieser Entscheidung wohl keine wirkliche Rolle gespielt hat, vielleicht nachsehen kann, bin ich nicht sicher, ob ich mich mit ihm darüber unterhalten will. Eigentlich will ich mich mit niemandem drüber unterhalten.
    »Na ja, ist ewig her, ich müsste ungefähr neun gewesen sein oder so.« Er lächelt. »War damals schon sackteuer, wir waren nicht wirklich oft hier.«
    »Wir auch nicht«, bleibe ich unkonkret.
    »Schau mal, da vorne sind die Elefanten«, ruft Stella zum Glück grade begeistert. Aufgeregt hüpft sie auf der Stelle und zerrt dabei an seiner Hand.
    »Dann lass uns mal sehen, ob wir sie füttern können«, sagt er, sieht mich ein bisschen entschuldigend an und folgt ihr dann mit schnellen Schritten in Richtung Gehege.
     
     
    ***
     
     
    »Na, komm schon, du musst es ihm einfach hinhalten«, sagt er aufmunternd, als ich beide wieder eingeholt habe. Es ist

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