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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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antwortete Polgara.
    »Ziege?«
    »So schmeckt es jedenfalls.«
    »Aber ich mag Ziegen nicht!«
    »Das ist dein drittes Stück, Liebes«, erinnerte sie Polgara.
    Nach dem Essen saßen sie am Kamin. Garion war unendlich müde und wußte, daß es besser wäre, gleich zu Bett zu gehen, aber er saß so gut, daß er nicht aufstehen wollte.
    »Gibt es irgendwelche Hinweise, daß Zandramas durch diesen Ort gekommen ist?« fragte ihn Silk.
    »Was? Oh – nein. Keine.«
    »Sie vermeidet offenbar Ortschaften«, bemerkte Belgarath.
    »Ich glaube nicht, daß sie hier eine Ausnahme gemacht hat.
    Vielleicht wirst du morgen ausreiten müssen, um zu sehen, ob du ihre Fährte finden kannst.«
    »Meint ihr nicht, daß sie sich direkt nach Rak Verkat begeben hat?« fragte Silk. »Dort ist am ehesten ein Schiff zu finden, und sie will doch nach Mallorea, oder nicht?«
    »Sie hat vielleicht andere Vorkehrungen getroffen«, sagte der alte Mann. »Immerhin ist ein Preis auf ihren Kopf ausgesetzt, und die Malloreaner in Rak Verkat sind vermutlich nicht weniger darauf aus als die in Rak Hagga. Sie hat für jeden Schritt ihrer Reise sorgfältigste Vorbereitungen getroffen, da kann ich mir nicht vorstellen, daß sie etwas dem Zufall überließe, wenn sie schon einmal so weit gekommen ist.«
    Sadi kehrte mit der irdenen Flasche in die große Stube zu-rück. »Markgräfin Liselle«, sagte er beißend, »könnte ich vielleicht meine Schlange zurückbekommen?«
    »Oh, es tut mir so leid, verzeiht, Sadi«, entschuldigte sie sich. »Ich vergaß völlig, daß ich sie noch habe.« Sie langte in ihr Mieder und nahm sanft das kleine grüne Reptil heraus.
    Silk wich zurück und holte erschrocken Atem.
    »Ich wollte sie bestimmt nicht stehlen«, versicherte Sammet Sadi. »Dem armen Ding war nur so kalt.«
    »Natürlich.« Er nahm ihr die Schlange ab.
    »Ich habe wirklich nur versucht sie warm zu halten, Sadi.
    Ihr möchtet doch nicht, daß sie krank wird, oder?«
    »Eure Besorgnis rührt mich zutiefst.« Sadi drehte sich um und kehrte, Zith lässig um sein Handgelenk gewickelt, zur Schlafkammer zurück.
    Am nächsten Morgen ging Garion in den Stall hinter dem Haus, sattelte sein Pferd und ritt hinunter zu dem Kiesstrand, wo die Wellen vom nebelbedeckten Meer herbeirollten und gegen die Küste brandeten. Auf dem Strand hielt er an und blickte ihn auf und ab, dann zuckte er die Schultern, wendete sein Pferd und ritt nordostwärts.
    Am oberen Rand dieses Steinstrands hatte die Flut inzwischen Mengen gebleichtes Treibholz angespült. Müßig schweifte sein Blick über die wirren Haufen von Reisig und geborstenen Ästen, ja sogar vereinzelten Baumstämmen. Auch bearbeitetes Holz befand sich darunter und gab stummes Zeugnis ab, daß irgendwo ein Schiff zu Schaden gekommen war. Es war durchaus möglich, daß der Schiffbruch, von dem diese Balken- und Spantenteile stammten, sich schon vor hundert Jahren ereignet hatte und die Trümmer um die halbe Welt getrieben waren, ehe sie auf diesem Strand salzverkrusteten Kieses ihre Ruhe gefunden hatten.
    Das ist ja alles sehr interessant, sagte die trockene Stimme in seinem Kopf, aber du nimmst den falschen Weg.
    Wo warst du? fragte Garion und zügelte sein Pferd.
    Warum müssen wir diese Gespräche stets mit der gleichen Frage beginnen? Die Antwort würde dir nichts sagen, also warum stellst du sie jedesmal aufs neue? Dreh um und reite zurück. Der Pfad liegt auf der anderen Seite des Dorfes, und du hast nicht die Zeit, um die ganze Insel herumzutraben.
    Ist Zandramas mit meinem Sohn noch hier? erkundigte sich Garion rasch. Er wollte es unbedingt wissen, ehe diese Stimme so unerwartet verschwand, wie sie gekommen war.
    Nein, antwortete sie. Sie zog vor etwa einer Woche weiter.
    »Wir kommen ihr näher!« sagte Garion laut, und plötzliche Hoffnung erwachte in ihm.
    Das ist die logische Folgerung.
    Wohin ist sie?
    Mallorea – aber das wußtest du ja bereits, nicht wahr?
    »Könntest du nicht etwas genauer sein? Mallorea ist groß.«
    Tu das nicht, Garion! mahnte die Stimme. UL hat dir gesagt, daß du deinen Sohn finden mußt. Ich darf es genausowenig für dich tun wie er. Oh, übrigens, paß auf Ce'Nedra auf.
    »Ce'Nedra? Wieso?«
    Doch die Stimme hatte sich bereits wieder zurückgezogen.
    Garion fluchte und ritt den Weg zurück, den er gekommen war.
    Etwa drei Meilen südlich des Dorfes, wo eine von zwei Landzungen geschützte kleine Bucht lag, begann das Schwert auf seinem Rücken zu zerren. Er riß hastig an den

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