König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
ihre Zustimmung.
Nathan ließ die Schultern hängen, Anna war einverstanden also schloss er sich an. Es war ihm egal, wie notwendig manche Untersuchungen waren, ihm gingen sie nur auf die Nerven. Die armen Kinder!
„Na das gibt aber ein Geschrei“, merkte er wissend an.
Auch wenn die Kleinen im Moment friedlich schliefen, ein Pikser in die Ferse würde den Schlaf sofort beenden.
Lucia drehte sich auf dem Absatz um und deutete an, dass sie ihr folgen sollten.
Im Nebenzimmer wurde unterdessen bei Paulina Röhrchen für Röhrchen das Blut abgezapft.
Die Helferin, die sich als Christina vorgestellt hatte, füllte fünf Ampullen mit Paulinas Blut.
„Braucht ihr so viel? Nur um das Blut in die Datenbank einzutragen?“, wunderte sie sich.
„Hm. Die einzelnen Proben werden auf verschiedene Weise untersucht. Zum einen die Bestimmung der Blutgruppe. Die genaue Zusammensetzung, alle Werte vom Blutzucker bis zu den Leberwerten. Antikörperbestimmung. Eine genetische Analyse, die bis in die kleinsten Punkte durchgeführt wird. Dann noch die Zusammensetzung der Enzyme, die in die spezielle Datenbank eingetragen werden“, erklärte sie ruhig.
Sandra räusperte sich. „Was ist das für eine spezielle Datenbank?“, frage sie.
„Na die für die Zuteilung der Zöglinge“, gab Christina verständnislos zurück.
„Hä? Wie? Ich dachte, dem liegt eine höhere Bestimmung zugrunde“, wunderte sich Paulina.
„Wie meinst du das? Das verstehe ich nicht“, gab die Helferin zurück.
„Na, wie das mit den Partnern, vom Schicksal ausgewählt.“
„Oh nein. Es ist viel einfacher. Jeder Vampir, bis auf die Mischlinge, hat eine besondere Zusammensetzung der Enzyme. Und jedes Vampirbaby, das zur Welt kommt, wird getestet. Es gibt jeweils nur einen Vampir, der eine so genaue Übereinstimmung der Enzyme aufweist. Sodass er als Einziger in der Lage ist, das Kind später als Zögling zu Nähren. Mit dem Erbgut an sich hat das nicht viel zu tun. Nur selten ist ein älteres Familienmitglied der passende Vampir oder die Vampirin, die infrage kommen.“
„Ist ja ein Ding! Das hätte Vincent auch erwähnen können!“, beschwerte sie sich, doch es klang gespielt beleidigt.
„Und warum geht das bei Mischlingen nicht?“, fragte Sandra.
„Nun, ihr Blut ist zur Hälfte menschlich. Deshalb kommen sie nicht infrage.“
Christina zuckte mit den Schultern und legte die gefüllten Röhrchen beiseite. „Einmal Plätze tauschen, bitte“, wies sie Sandra und Paulina an.
Die beiden kamen der Bitte nach.
Quentin stand derweil an der Wand, neben der Tür und beobachtete nur. Diese Sache mit dem Zögling hatte er nicht gewusst. Woher denn auch?
Gerade als die Helferin die Nadel in Sandras Armbeuge schob, begann Babygeschrei durch das Haus zu schallen.
„Oh weh! Da fühlt sich aber jemand gar nicht wohl“, bemerkte Paulina.
„Das denke ich auch“, warf Quentin ein. „Das ist das Mädchen, Jules.“
Sandra sah ihn erstaunt an.
„Woher weißt du das?“, fragte sie verblüfft.
„Süße, ich bin eine Hexe. Natürlich weiß ich so etwas. Vince schläft. Noch - würde ich sagen“, gab er zwinkernd zurück.
Jetzt starrte Christina ihn an.
„Das hast du nicht erwartet, hm?“, neckte Paulina die Arzthelferin.
„Nein“, gab sie zu.
„Hast du nicht bemerkt, wie er riecht?“, wunderte sich Sandra.
„Ähm, entschuldige, aber nach was sollte er riechen?“, Christina schnupperte, nahm aber nichts wahr.
„Sie kann ihn nicht riechen! So wenig, wie ich", tadelte Paulina.
„Oh, stimmt ja“, gab Sandra zu. Sie hatte nicht mehr daran gedacht.
„Moment, ich schließe daraus, dass du ihn sehr wohl riechst. Was ja bedeutet, ihr beide ...“, Christina stockte und zeigte zwischen Sandra und Quentin hin und her.
„So ist es“, bestätigte Quentin ihr.
„Na da wird sich Franklin aber freuen. Noch mehr Neues, was es zu untersuchen gilt!“, kommentierte die Helferin belustigt und schüttelte den Kopf.
Verrückt. Zuerst ein Paar bestehend aus Vampir und Werwolf, jetzt taucht auch noch eine Hexe auf, liiert mit einer Vampirin. Dabei hätte Christina noch nicht einmal mit hundertprozentiger Gewissheit sagen können, ob die Hexen noch existierten.
Kaum hatte Christina die Röhrchen alle gefüllt, ging die Tür auf und Franklin kam herein.
„Hallo. Alles in Ordnung?“, fragte er.
Erst stockte er kurz, sah zu Quentin, dann zu den drei Vampirinnen.
„Eine Hexe, was sagt man dazu?“, erstaunt hielt Franklin seine
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