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Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Titel: Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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einziger Vorteil besteht darin, dass das Gelände für Pferde nicht geeignet ist. Reiter können nur über den Weg angreifen, auf dem wir nach oben gekommen sind, wohingegen Fußsoldaten aus fast jeder Richtung den Hügel erklimmen können. Doch zum Glück scheint der größere Teil unserer Gegner aus Berittenen zu bestehen. Sie werden versuchen, sich ihren Weg über die Straße zu erzwingen. Ich habe deshalb bereits einen Trupp Spießträger ausgeschickt, um den Hohlweg dicht unterhalb der Hügelkuppe zu besetzen. Und nun zu dir, Rother. Du sollst an der Stelle das Kommando führen, an der wir den härtesten Angriff zu erwarten haben. Wenn die Männer einen berühmten Krieger wie dich an ihrer Seite wissen, dann werden sie tapferer kämpfen.«
    Rother fühlte sich, als würde ihm die Kehle zugedrückt. Sein Atem ging schwer. »Das ist …«
    Der Fürsterzbischof hob die Hand und unterbrach ihn.
»Du musst mir nicht danken. Das ist der Posten, auf den du gehörst!« Von Dassel gab den Rittern einen Wink. »Nun, meine Herren, werden wir uns die Südflanke des Hügels ansehen und entscheiden, wo die Bogenschützen stehen sollen.«
    Müde hob Rother seinen Helm auf. Vor ein paar Tagen noch hätte er sich über die lobenden Worte gefreut, doch jetzt nagte tiefer Argwohn an ihm. Während er den Weg zum Vorposten hinabschritt, zog er den Schwertgriff aus dem Gürtel. Prüfend strich er mit dem Daumen über die Stelle, an der das Schwert gebrochen war. Sie war völlig glatt. Rother dachte an den lächelnden Arnulf, der ihm am Morgen die Waffe übergeben hatte. Und Arnulf war ein Geschenk des Erzbischofs. Auf einmal bekamen die letzten Worte des Erzbischofs einen neuen Klang. Das ist der Posten, auf den du gehörst!
     
    »Ich halte das für keine gute Idee, Herr.« Lupo der Falkner hielt dem abschätzenden Blick des Konsuls stand. »Wir sollten uns in den Schutz der Stadtmauern zurückziehen. Mindestens einem der Boten der Staufer ist es gelungen zu entkommen. Es wird nicht lange dauern, bis sie Verstärkungen schicken. Dann wird sich unser Sieg in eine Niederlage verwandeln.«
    »Sieg«, zischte Konsul de Mandello. »Sie haben Otto Visconti und Ardericus de Bonate gefangen. Wie kannst du da von einem Sieg sprechen? Trotzdem danke ich dir für deine Hilfe. Ohne dich wäre auch ich ein Gefangener des Erzkanzlers, aber wir können jetzt nicht aufgeben.« De Mandello mäßigte seinen Tonfall. »Wenn es unter den Staufern noch Männer von Ehre gibt, dann ist der Erzkanzler in größerer
Gefahr, als er ahnt! Wir müssen das alte Kloster erstürmen. Ich habe nach weiteren Verstärkungen geschickt. Stirbt Rainald von Dassel, so schwöre ich dir, werden wir binnen vier Wochen Frieden mit dem Kaiser haben. Der Erzbischof ist der Bluthund im kaiserlichen Lager. Ohne ihn wird der Krieg nicht weitergeführt werden.«
    Lupo blickte zum Hügel. Es würde nicht leicht werden, die Staufer dort oben auszuräuchern. Die Hitze würde den Angreifern die Kraft aus den Gliedern brennen. Wenn sie oben ankamen, würden sie kaum noch in der Verfassung sein zu kämpfen. »Ich schlage vor, dass wir die Reiter nutzen, um noch einmal einen Hinterhalt zu legen. Wenn Verstärkungen kommen, sollten unsere Ritter die Kaiserlichen eine Weile beschäftigen können. So würden wir Zeit gewinnen, um uns mit dem Fußvolk bis zur Stadt zurückzuziehen.«
    Der Konsul zog die Stirn in Falten. »Unsinn! Wir müssen schnell und hart zuschlagen! Ihr sagt doch selbst, dass uns nicht viel Zeit bleiben wird. Wir können es uns nicht leisten, auf die Ritter zu verzichten. Sie sollen den Weg zum Kloster freikämpfen, während unser Fußvolk von der anderen Seite des Hügels einen Angriff zur Ablenkung unternimmt. Wenn wir schnell siegen, werden wir keine Späher brauchen. Bis zur Mittagsstunde will ich den Kopf des Erzbischofs auf der Spitze einer Lanze nach Mailand bringen!«
    Lupo seufzte. »Wie Ihr meint, Herr!« Anselmus de Mandello mochte ein großartiger Diplomat und einer der erfolgreichsten Handelsherren der Stadt sein, eins war er jedoch gewiss nicht: ein umsichtiger Feldherr! Vielleicht würde sein Plan gelingen, doch in Lupos Augen war ein Anführer es seinen Männern schuldig, jedes unnötige Risiko zu meiden.

10

    Ludwig hatte den Kaiser nicht im Feldlager vorgefunden. Barbarossa war schon am frühen Morgen mit einigem Gefolge zum Lager seines Bruders geritten, das etliche Meilen nördlich lag. Als Ludwig das Feldlager Konrads erreichte, war die

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