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Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
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reagiert nicht, Sir.«
    Gray fluchte halblaut. Es war schon schlimm genug, Maeve so sehr zu begehren, dass er keine Nacht hatte schlafen können, weil seine Männlichkeit hart wie ein Schwertgriff aufragte. Schlimm genug, dass ihm nicht einfiel, wie er ihr seine Liebe beweisen konnte. Er hatte sich gezwungen, ihr fernzubleiben, obwohl er am liebsten an Bord des verdammten Schoners gestürmt wäre, Maeve so leidenschaftlich geliebt hätte, dass ihr Hören und Sehen verging, und sie dann als seine Braut heimgeführt hätte.
    Aber nein. Sein Plan, die Maus ä la Nelson aus ihrem Loch zu locken, schien kläglich zu scheitern.
    »Feuert ein Geschütz ab, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen«, blaffte er.
    Sein Befehl wurde prompt ausgeführt. »Sie reagiert immer noch nicht, Sir.«
    Gray musste wieder an Nelsons Worte denken. Teilen und erobern.
    Er blickte zu dem kleinen Schoner hinüber, zog sich den Hut tief in die Stirn, rief nach seiner Barkasse und trat an die Reling.
    Er war mit seiner Geduld am Ende.

31.Kapitel
     
    D er Admiral ist hier, Käpt'n!«
    »Danke, Orla. Führ ihn bitte herein.«
    Maeve trat an die Fenster am Heck und beugte sich mit zitternden Händen übers Wasser hinaus. Sie hatte gewusst, dass es nach ihrer dreisten Befehlsverweigerung so kommen würde, ja, hatte es sogar gehofft ...
    Die Tür flog auf, und Gray stand da, in vollem Ornat. In seinem Zorn und mit den funkelnden Augen sah er großartig aus.
    Er stürmte herein, knallte seinen Hut auf den Tisch und brüllte: »Mein Gott, Maeve, ich weiß nicht, was zum Teufel du vorhast, aber ich kann dir versichern, dass ich von einem Schiff unter meinem Kommando keinen Ungehorsam dulde! Ich habe dir befohlen, an Bord des Flaggschiffes zu kommen, und du hast es gewagt, dich zu widersetzen!«
    Mit hoch erhobenem Kopf warf Maeve ihm einen vernichtenden Blick zu und schritt anmutig durch ihre Kajüte. Ihr grünes Satinkleid raschelte hinter ihr über den Boden, und ein verirrter Sonnenstrahl vergoldete ihr hübsches Profil. Sie wirkte hochmütig, kühl und unnahbar; die Kette aus Haifiscljzähnen betonte ihren elegant geschwungenen Hals, und ihr hochgestecktes Haar hatte sie mit einem Perlendiadem gekrönt. Sie war jeder Zoll eine Königin. Jeder Zoll eine Kriegerin, die sich zur Schlacht bereitmachte. Jeder Zoll eine Dame.
    Als sie sich umwandte, begegnete sie Grays finsterem Blick. »Graham.«
    Gray zügelte seine Wut, lehnte sich mit verschränkten Armen an die Tür und beobachtete sie. Er fragte sich, was für ein Spiel sie nun spielte, was sie ihm vormachte, was sie ihm beweisen wollte - und was sie ihm sagen wollte, aber nicht über die Lippen brachte.
    »Lass mich einige Dinge klarstellen.« Maeve hob das Kinn und versuchte, an ihrer Nase herabzuschauen, wie es sich für eine Königin geziemte. Das war ein bisschen schwierig, weil Gray so groß war. »Ich gehöre nicht deiner Marine an. Deine Flagge habe ich aus purer Höflichkeit gehisst und habe das nicht vergessen. Daher kannst du mir gar nichts befehlen.«
    Lächelnd sah Gray sie durch seine langen Wimpern hindurch an. »Natürlich. Ich vergaß.«
    Maeve wandte sich ab, reckte die Nase noch höher in die Luft und fuhr herausfordernd fort: »Im Übrigen habe ich beschlossen, die Anker zu lichten. Dieser Ort gefällt mir nicht, und dein überhebliches Benehmen bin ich auch leid. Heute Abend stechen wir in See.«
    »Ach, wirklich?«
    Dass Gray die Ankündigung ihrer Abfahrt so gleichmütig hinnahm, brachte Maeve ein wenig aus der Fassung. »Ja. Ich gehe fort, Gray ...«
    »Ich habe gehört, was du gesagt hast, Liebste. Aber du fährst nirgendwohin, solange dein Schiff zu meinem Geschwader gehört. Und das ist zurzeit noch der Fall. Setz dich.«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass du mit der Kapitänin dieses Schiffes sprichst?«
    »Und darf ich dich daran erinnern, dass ich dein Admiral bin und du dich nach meinem Befehl zu richten hast?«
    Mit blitzenden Augen richtete Maeve sich kerzengerade auf. »Wie kannst du es wagen ...«
    »Ich - bin - dein - Admiral«, wiederholte Gray gefährlich leise. »Verstanden?«
    Sie starrten einander an - Gray herrisch, unbeugsam, sich seiner Macht und Autorität bewusst, Maeve voller Zorn und entschlossen, nicht klein beizugeben. Um ihren Mund begann es zu zucken, und Gray sah, wie sie sich auf die Lippen biss. Dann lachte sie höhnisch auf, ließ sich auf einen Stuhl fallen und hob den Kopf, um ihn anzusehen. »O Gray, ich liebe es, wenn du wütend

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