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Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
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Drehung der gefährlichen kleinen Waffe, fortzufahren. »Ihr denkt Euch hübsche Geschichten aus, Pirat. Schade nur, dass ich Euch keinen Augenblick lang glaube. Erklärt mir, warum jemand wie Ihr überhaupt zur Marine gegangen ist.«
    »Ihr habt doch die Gabe des Sehens!«, versetzte Gray. »Sagt Ihr es mir.«
    Maeve fuchtelte mit dem Dolch vor seiner Kehle herum. »Ich warne Euch, Pirat!«
    Ohne ihrem Blick auszuweichen, hob Gray die Hand, umklammerte ihr Handgelenk und schob das Messer von seinem Hals weg. »Ich bin wegen einer Dame zur Marine gegangen«, sagte er verbittert.
    »Natürlich.«
    »Ja ...« Gray hielt ihr Handgelenk immer noch fest. Sein Blick wanderte zu ihren Brüsten hinunter, als könnte er ihr allein mit den Augen die Bluse ausziehen. »Natürlich.«
    Maeve starrte zu ihm auf; ihre Augen sprühten Funken. »Und?«, wollte sie wissen und riss ihren Arm los.
    Gray zuckte die Achseln. Die vage Erinnerung zauberte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen. »Wie alle jungen Männer war ich neugierig auf die Einzelheiten der weiblichen Anatomie ... In diesem Fall erstreckte sich mein Wissensdurst auf die Tochter eines Lord Rathfield, die allerdings ebenso neugierig auf mich war wie ich auf sie. Bei einer unserer, nun, Entdeckungsreisen sind wir ihrem Vater ins Netz gegangen. Prompt hat er meinem alten Herrn davon Bericht erstattet, und, na ja, hier bin ich.«
    Maeve blieb unbeeindruckt von seinem munteren Tonfall und dem Lächeln, das ihm um die Lippen spielte. »Und wie alt wart Ihr damals?«
    »Zwölf.« Wieder dieses herausfordernde, begehrliche Lächeln.
    »Also noch ein kleiner Knirps! Tja, diesmal bringt Euch das Netz, in das Ihr gegangen seid, zurück zur Marine. Ich bin vielleicht eine Piratin, aber ich stamme aus einer ehrbaren Familie - Fahnenflüchtige sind mir ein Gräuel. Ebenso wie Männer, die mich beleidigen, aufdringlich sind oder so tun, als wären sie etwas, das es gar nicht gibt - ein Märchenprinz beispielsweise!« Voller Ekel spie sie die Worte hervor. »Morgen bringe ich Euch zurück zu Admiral Falconer und Lord Nelson!«
    Lachend warf Gray den Kopf in den Nacken. »Lord Nelson? Gnädige Frau, dafür seid Ihr auf dem falschen Ozean! Lord Nelson befindet sich auf dem Mittelmeer, nicht vor den Westindischen Inseln.«
    »Lord Nelson ist unterwegs in die Karibische See, Pirat, und in ein, zwei Tagen werdet Ihr die Masten seiner Flotte auf Barbados zuhalten sehen!«
    Gray hätte nicht verblüffter sein können, wenn ihm mitten im Kampf ein Holzklotz auf den Kopf gefallen wäre. Nelson? In der Karibik? Er starrte Maeve an und spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich und nichts zurückließ als leichte Übelkeit und Furcht und ein Prickeln auf seiner feuchtkalten Haut.
    »L-lord Nelson?«
    »Jawohl, Lord Nelson! Wo zum Teufel seid Ihr gewesen? Bei einem Stelldichein mit einer Dame? Pah, bei Euch vergeude ich wirklich meine Zeit, meine Worte und meine Hoffnungen!« Sie schüttelte heftig den Kopf, sodass ihre ganze Haarpracht über eine Schulter flog.
    »Nelson nähert sich den Westindischen Inseln und steuert auf Barbados zu, während wir uns hier unterhalten.«
    »Was?«
    »Sagt nicht, Ihr habt nichts davon gehört! Was England seit Kriegsbeginn gefürchtet hat, ist eingetreten - eine riesige Flotte französischer und spanischer Kriegsschiffe unter dem Kommando des französischen Vizeadmirals Pierre Villeneuve konnte Lord Nelsons Blockade von Toulon durchbrechen. Er hat sie über den ganzen Atlantik gejagt, bis in unsere Gewässer, in der Hoffnung, sie hier zum Kampf herausfordern zu können. Ich verstehe nicht viel von den Kriegstaktiken auf See, schließlich bin ich nur eine Piratin - aber soviel ich gehört habe, ist die Lage folgendermaßen: Wenn genügend Schiffe von Napoleons Flottengeschwadern es schaffen, trotz der britischen Blockade aus den Häfen des europäischen Festlands zu entkommen und sich irgendwo weit entfernt davon zu versammeln - in diesem Fall in unserer schönen Karibik! -, können die Franzosen als mächtige Streitmacht über den Atlantik zurücksegeln. Dann können sie die Verteidigungsstellungen der Königlich Britischen Marine im Ärmelkanal vernichtend schlagen, in England einmarschieren und es erobern.«
    Wie vom Blitz getroffen starrte Gray sie sprachlos an.
    »Also habt Ihr wirklich nichts davon gehört? Na ja, die Nachricht ist auch brandneu; ich selbst habe es erst vor drei Stunden erfahren.« Lächelnd verschränkte Maeve die Arme, und ein

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