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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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erklärte er gela s sen. »Die Zeiten sind schlecht. Selbst hier im Norden treibt sich immer mehr fein d liches Gesindel herum. Wir können schließlich nicht jeden passieren lassen.« Er wollte auf Jolfur zug e hen, aber Bjarkar vertrat ihm den Weg.
    »Wir auch nicht«, knurrte er, die Axt drohend in der Hand wiegend, und fragte: »Wer bist du?«
    »Ich bin Mavin«, erklärte der Fremde in einem Ton, der deutlich machte, dass er sich weder von Bja r kars Statur noch von dessen Drohgebärde einschüc h tern ließ. »Und wer seid ihr?«
    »Ich bin Jolfur«, erklärte Jolfur knapp. »Und das sind meine Männer.«
    »Nun, Jolfur«, hob Mavin betont freundlich an. »Dann können wir uns vielleicht unterhalten, ohne dass dieser Hüne hier mir ständig die Sicht ve r sperrt? Solange ihr nicht der Garde Torpaks ang e hört oder mit dieser im Bunde seid, gibt es keinen Grund für Feindseligkeiten.«
    »Wir haben die Feindseligkeiten nicht bego n nen.« Bjarkar machte keine Anstalten, zur Seite zu gehen.
    »Wie ich schon sagte, die Zeiten sind schlecht.« Mavin beschrieb eine entschuldigende Geste. »Freund und Feind sind kaum mehr zu untersche i den. Wir müssen vorsichtig sein.«
    »Wir auch!«, erwiderte Bjarkar ungerührt.
    »Genügt es nicht, dass ich unbewaffnet bin?«
    »Nicht, wenn aus den Büschen ein Dutzend Pfeile auf uns gerichtet sind.«
    »Schon gut, Bjarkar.« Jolfur trat neben seinen Freund und legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Lass uns hören, was er zu sagen hat.«
    »Ein weiser Entschluss.« Mavin nickte Jolfur zu und sagte: »Meine Männer und ich sind Vorposten des grö ß ten Heeres aus Freiwilligen, welches das Waldland je gesehen hat. Unsere Aufgabe ist es zu verhindern, dass Verräter aus Torpak sich in unsere Reihen m i schen.«
    »Wir sind keine Verräter.« Bjarkar machte ein G e sicht, als hätte Mavin ihn beleidigt.
    »Das sagen alle.« Mavin blieb freundlich.
    »Und wie erkennt ihr, ob sie die Wahrheit s a gen?«
    »Wir erkennen es.«
    Bjarkar schnaubte verächtlich und wollte etwas e r widern, aber Jolfur kam ihm zuvor. »Das ist Bja r kar, mein Stellvertreter«, stellte er ihn vor. »Er ist sehr mis s trauisch. Wir haben mit unseren Männern die Berge vor Tagen verlassen, weil uns eine Blu t taube die Kunde von der baldigen Rückkehr der H o hepriesterin Zarife überbracht hat. Als wir hörten, dass sich hier am Waldrand ein Rebellenheer ve r sammelt, um an ihrer Seite gegen Torpak in den Kampf zu ziehen, haben wir uns entschieden, uns dem Heer anzuschließen.« Er verstummte und fuhr mit einem prüfenden Blick ins Unterholz fort: »Wenn man es uns gestattet.«
    »Zwanzig Mann.« Mavin nickte. »Ich glaube dir die Geschichte, Jolfur«, sagte er gönnerhaft. »Bitte verzeih die unhöfliche Begrüßung, aber auch in To r pak weiß man von diesem Heer. Karadek hat ve r sucht, Verräter im Rebellengewand bei uns einzuschleusen. Wir mü s sen wachsam sein.«
    »Ich verstehe.« Jolfur nickte. Aus den Augenwi n keln sah er, dass auch Bjarkar sich entspannte.
    »Was ist mit deinen Männern?«, wollte Mavin wi s sen. »Ist unterwegs jemand zu euch gestoßen?«
    »Nein, niemand.« Jolfur schüttelte den Kopf. »Dies sind gute Männer. Sie kämpfen schon viele Jahre an meiner Seite gegen Torpak. Für jeden Einzelnen wü r de ich meine Hand ins Feuer legen.«
    »Nun, das wird wohl nicht nötig sein.« Mavin schmunzelte. »Wir brauchen jede Hand, die in der Lage ist, in der Schlacht ein Schwert zu führen.« Er drehte sich um, machte eine auffordernde Geste und sagte: »Folgt mir, ich weise euch den Weg zum Hee r lager. Ihr seid uns willkommen.«
     
    ***
     
    Unmittelbar nachdem das Heer Torpaks die Furt an der Dronthe durchquert hatte, begannen die heimt ü ckischen Angriffe der Rebellen. Wie aus dem Nichts flogen die Pfeile aus dem dichten Unterholz heran und bohrten sich mit tödlicher Präzision in die Hälse der Krieger und deren ungeschützte Körperte i le. Gegen Mittag waren bereits zehn Tote und ebenso viele Ve r letzte zu beklagen, eine Zahl, die sich bis zum Abend noch verdreifachte. Durch die Angriffe der unsichtb a ren Gegner kam der Vormarsch immer wieder ins St o cken. Unter den Gardisten brach Panik aus. Zwar kommandierte Zoltan W a chen ab, die den Wald nach jedem Angriff durc h kämmten. Doch die Rebellen schienen auch darauf vorbereitet zu sein. Nie konnten die Wachen auch nur einen von ihnen erwischen, wurden dafür aber oft selbst Opfer tödlicher Pfeile.
    Die

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