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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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tief Luft und sagte: »Ich frage mich die ganze Zeit, warum die Schattenwölfe uns angegriffen haben.«
    »Weil es ihre Natur ist? Weil sie blutgierige Be s tien sind? Weil die Dashken die Menschen hassen? Weil …« Jolfur fielen noch Dutzende Antworten ein, aber Bjarkar ließ ihn nicht ausreden. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte er grübelnd. »Die Legenden berichten, dass die Dashken den Hohepriesterinnen von Benize treu ergeben sind. Da ist es nur verstän d lich, wenn sie Torpaks Garde überfallen. Die Bewohner des Wal d lands hingegen kennen die Das h ken nur in ihrer menschlichen Gestalt. Bei ihnen gelten sie als Kinde r räuber und Unheilsboten. Ang e griffen haben sie die Waldbewohner noch nie, auch wenn wir unseren Ki n dern gern die Mythen von den Schattenwölfen erzä h len, damit sie des Nachts im Haus bleiben. Nun frage ich mich: Warum haben sie uns angegriffen? Warum uns?«
    »Weil wir ihre Feinde sind?«
    »Aber das sind wir doch gar nicht.« Bjarkar schü t telte den Kopf. »Wir sind unterwegs, um für Zarife in den Krieg zu ziehen. Wir werden auf ihrer Seite käm p fen. Da erscheint es doch völlig unsinnig, wenn sie unsere Leute töten.« Bjarkar sprach jetzt sehr schnell, ein Zeichen dafür, wie sehr ihn diese Frage bewegte.
    »Vielleicht wissen sie noch nicht, dass Zarife z u rückkehren wird«, überlegte Jolfur laut.
    »Nein, nein. Sie wissen es.« Die Überzeugung in Bjarkars Stimme erstaunte Jolfur. Er fragte sich, woher sein Freund diese Gewissheit nahm, behielt es jedoch für sich. »Du zweifelst immer noch an der Glaubwü r digkeit der Botschaft, nicht wahr?«, sagte er geradehe r aus. »So lange, bis du das Heer mit e i genen Augen siehst. Und du suchst Beweise dafür, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht.« Er zwinkerte Bjarkar zu. »Sei nicht so misstrauisch, mein Freund«, ermu n terte er ihn. »Hab Vertrauen. Nur wo Vertrauen ist, stellt sich auch der Sieg ein.«
    »Vertrauen.« Bjarkar schnaubte unwillig. »Ich habe gelernt, nicht blind zu vertrauen. Zu oft sieht man nur die Oberfläche. Hier aber sehe ich sogar noch weniger. Wenn ich Zarife vertrauen soll, muss sie mir zunächst beweisen, dass sie es auch verdient. Legenden und vollmundige Prophezeiungen sind mir zu wenig. Zu viele Jahre sind vergangen, seit Benize unterging. Zu viele Menschen haben die Geschic h ten und Legenden weitergegeben und sie mit ihren eigenen Worten au s geschmückt, als dass ich ihnen noch bedingungslos glauben könnte. Und dass die Dashken uns im Wald angegriffen haben, trägt auch nicht gerade dazu bei, mein Vertrauen zu wecken.«
    »Und ehe du der Nachricht vertraust, die die Blu t taube brachte, willst du Beweise dafür haben, dass die Kunde der Wahrheit entspricht.« Jolfur seufzte. Er spürte, dass sich das Gespräch im Kreis bewegte. Bja r kars Misstrauen würde wohl erst weichen, wenn sie das Heer der Rebellen gefunden hatten. »Noch zwei Tage oder drei«, sagte er voller Zuversicht. »Dann werden wir auf das Heer stoßen. Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Du bist ein guter Anführer, Jolfur«, sagte Bjarkar, und für einen Augenblick glaubte Jolfur ein dünnes Lächeln hinter dem dichten Bart seines Freundes zu erkennen. »Du glaubst fest an deine Ziele. Es gelingt dir mühelos, die Männer mitzuzi e hen und sie in ihrem Glauben zu bestärken. Woran du glaubst, daran gla u ben sie auch. Sie vertrauen dir und werden dir überall hin folgen – selbst wenn du dich irren solltest.« Er ve r stummte kurz, fuhr dann aber fort: »Nimm es mir nicht übel, dass ich deine Zuversicht nicht teile. Die Erfa h rung lehrt mich, dass es nie verkehrt ist, die Di n ge in Frage zu stellen und wachsam zu bleiben. Ich für me i nen Teil halte es für besser, festzustellen, dass me i ne Zweifel unbegründet waren, als einsehen zu mü s sen, dass wir in gutem Glauben in eine Falle gelaufen sind.«
    »Das kann ich gut verstehen.« Jolfur nickte bedäc h tig. Die offene Art des sonst so schweigsamen Mannes berührte ihn. Mehr denn je spürte er das enge Band der Freundschaft, das sie verband. »Du weißt, wie sehr ich deinen Rat schätze«, sagte er. »Gerade wenn wir nicht einer Meinung sind, ist es wichtig, die Lage von unterschiedlichen Standpun k ten aus zu betrachten, um eine kluge Entscheidung fällen zu können. Sei unbesorgt, wir werden wac h sam sein. Zwei tapfere Kämpfer haben wir bereits verloren. Das …« Er ve r stummte, weil einer der Männer, die Wache hielten, geduckt angelaufen kam.
    »Es

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