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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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beeilen«, sagte Clara. »Schaut mal, wie ich aussehe. Ich muss so schnell wie möglich zu Robin zurück.«
    »Du meinst, zu seiner Majestät! So musst du ihn nennen. Auch vor anderen«, belehrte sie Tess.
    »Ich habe eine Sondergenehmigung«, sagte Clara. »Und selbst wenn nicht ... das wär ja noch schöner. Bei mir kommt er damit nicht durch.«
    Trotz ihres lockeren Tonfalls, fühlte Clara sofort die Sorge in ihr Herz strömen, wenn sie an Robin dachte. Warum wachte er nicht auf, was war mit ihm?
    »Ich muss schnell baden, sehr schnell! Und dann zu ihm zurück. Nein, ich kippe mir nur Wasser über und einmal einseifen, das muss reichen!« Clara sauste zum Badezimmer.
    »Wir haben uns das schon gedacht und dir schon Wasser bereitet!«, rief Tess ihr hinterher.
    »Ihr seid die Besten!«, schrie Clara, während sie sich die schmutzigen Kleider von Leib riss.
    Sie stieg in das schaumige Wasser und versank bis zur Nase darin.
    »Wie geht es denn seiner Majestät?«, fragte Tess respektvoll von draußen.
    »Nicht gut!«, rief Clara und seifte sich die Haare ein. »Aber der Arzt ist weg. Außerdem steckte der in der Intrige mit drin. Ist bestimmt abgehauen. Meine Mutter kennt sich auch ganz gut aus, aber sie ist keine Ärztin!« Sie spülte sich die Seife aus dem Gesicht und hätte sich fast mit der Hand vor die Stirn gehauen. »Tess! Ihr kennt doch bestimmt jemanden, einen guten Arzt! Oder einen Heiler, der was kann!«
    Tess schien nachzudenken.
    »Ja, ich kenne welche. Alberic und seine Frau Irina. Zu denen geht fast jeder.«
    »Kannst du sie herholen?«, fragte Clara. »Bring sie einfach zu uns. So schnell wie möglich. Ich werde Salentin sagen, dass man sie zu uns durchlassen muss.«
    »Mach ich!«, rief Tess und kurz darauf hörte Clara die Tür ins Schloss fallen.
     

 
    Clara schlüpfte leise ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Robin lag immer noch reglos da. Nesa und Jakob saßen auf Stühlen neben dem Bett.
    »Und?«, fragte Clara. Sie kam langsam näher. Robin blinzelte ihr entgegen. »Du bist ja wach!« Erfreut ließ sie sich auf der Bettkante nieder. Als sie in seine Augen sah, erschrak sie. Das Weiße um seine schöne braune Iris hatte sich gelblich verfärbt. Robins Haut war fast weiß und an seinem Hals sah sie bläuliche Flecken. Clara tauschte einen Blick mit ihrer Mutter. Nesa deutete ein schwaches Kopfschütteln an. Ein Schwindelgefühl ergriff Clara. Nein, nicht jetzt, wo alles hätte gut werden können! Das durfte einfach nicht sein! Aber ihre Mutter hatte recht. Robin sah aus, als wäre er bereits tot, nur, dass er sie noch anschaute.
    »Kannst du sprechen?«, flüsterte Clara. Robin bewegte schwach die Lippen, aber es kam kein Ton heraus. »Kannst du uns irgendwas sagen, wie wir dir helfen können?« Sie strich ihm über die Wange. Robin schloss wieder die Augen. Schon das Atmen schien ihn unglaubliche Kraft zu kosten. Clara nahm seine Hand und hielt sie fest. In seinem Mundwinkel zuckte es, als versuchte er zu lächeln. Nesa strich Robin immer wieder über die Stirn und redete leise und beruhigend mit ihm.
    Die Tür ging leise auf und Salentin trat herein. Hinter ihm standen ein Mann und eine Frau, in einfaches, helles Leinen gekleidet. Sie wirkten etwas verhalten, aber Clara wusste sofort, um wen es sich handelte.
    »Bitte kommt herein«, sagte sie. Die beiden blieben noch einen Moment schüchtern in der Tür stehen, dann traten sie näher. Jeder trug eine Tasche aus Leder bei sich.
    »Das sind Irina und Alberic«, sagte Clara. »Sie arbeiten als Ärzte im Dorf.«
    »Das ist ja wunderbar«, sagte Nesa. »Bitte kommt her. Wir wissen nicht mehr weiter.«
    Alberic räusperte sich. Er hatte volles, schwarzes Haar und trug keinen Bart.
    »Nun, wir sind es nicht gewöhnt, ins Schloss gebeten zu werden. Verzeiht, unsere Zurückhaltung. Seine Majestät zu behandeln ist auch für uns eine ungewöhnliche Angelegenheit«, sagte er.
    »Wir sind für jede Hilfe dankbar«, sagte Jakob. Irina trat an Robins Bett und die anderen machten ihr Platz. Clara wunderte sich, denn sie hatte sich Irina älter vorgestellt, weil sie eine Heilerin war, aber vielleicht waren es nur ihre blauen Augen, die sie so jung wirken ließen. Das rote Haar hatte sie im Nacken zusammengesteckt.
    »Ich brauche Wasser und Seife. Und ein sauberes Handtuch«, sagte sie. Clara lief ins Badezimmer, um das Gewünschte zu holen. Irina wusch sich gründlich die Hände, dann beugte sie sich über Robin. Vorsichtig wickelte sie seine

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