Königskinder
könnte gut im Süden leben, du auch?«, fragte Angela.
Ich zuckte mit den Schultern. »Klar. Warum nicht.« Ich gehörte schon damals zu den Menschen, die eher darüber nachdenken, wie sie leben wollen als wo.
Angela beugte sich ein Stück vor, um nach ihrer Cola-Flasche zu greifen. Sie trug ein enges T-Shirt und ich schaute auf ihre Brüste, die sich darunter abzeichneten. Ich dachte, sie würde es nicht merken. Aber natürlich tat sie es.
»Findest du meinen Busen zu klein?«
Ich zuckte zusammen. Wow, das war eine sehr direkte Frage!
»Genau genommen«, sagte ich und setzte an, um mit einer klugscheißenden Bemerkung von meinen schamhaft rot anlaufenden Ohren abzulenken, »ist der Busen der Teil zwischen den beiden Brüsten. Wenn du also einen großen Busen hast, bedeutet das, dass deine Brüste sehr weit auseinanderstehen.«
»Donnerwetter, ein Busen-Experte!«, lachte Angela.
Ich grinste.
»Also: Findest du meine Brüste zu klein?« Sie ließ einfach nicht locker. Meine Ohren wechselten von medium zu well done.
»Weiß nicht«, sagte ich. »Du bist ja allgemein ziemlich dünn. Aber, ich denke … ich weiß nicht … kann man schlecht beurteilen so unter dem T-Shirt.« Das schien mir eine gute Antwort zu sein: Eine definitive Schlussfolgerung ist aufgrund unzureichender Fakten leider nicht möglich.
Angela hob kurz entschlossen ihr T-Shirt hoch und ließ mich ihre nackten Brüste sehen; sie trug aus Mangel an Notwendigkeit keinen BH. Wir saßen Gott sei Dank ziemlich abseits. Niemand beobachtete uns.
»Oh. Die sind … die sind schön«, stammelte ich in aufrichtiger Anerkennung. Ihre Brüste waren nicht sehr groß, das stimmte, aber toll geformt. Und ehe ich mich versah – ich konnte es selbst kaum glauben – streckte ich beide Hände aus und griff zu. Ich würde gerne behaupten, ich hätte Angelas Brüste zärtlich, vielleicht sogar andächtig gestreichelt. Aber das tat ich nicht – ich griff einfach zu. Beide gleichzeitig. Als würde ich mir zwei Brötchen von einem kalten Büfett schnappen wollen. Dann erschrak ich über mich selbst und zog meine Hände sofort wieder weg. Aber in diesen drei Sekunden, in denen ich Angelas sekundäre Geschlechtsorgane berührte, wusste ich, dass ich für den Rest meines Lebens noch so viele Brüste wie möglich anfassen wollte. Die fühlten sich einfach super an!
»Mach ruhig«, lächelte Angela. »Das ist schön.«
Ich fasste sie noch einmal an. Diesmal nur die linke und nur mit einer Hand, dafür aber sanfter und ein wenig streichelnd. Angela beugte sich zu mir vor … und wir küssten uns! Wir knutschten eine ganze Weile, dann suchten wir uns auf Angelas Vorschlag hin ein ruhiges Plätzchen zwischen zwei umgedrehten Fischerbooten, wo uns definitiv niemand sehen konnte.
Und da ging’s dann richtig zur Sache.
Man darf nicht vergessen: Damals war Aids noch kein großes Thema. Wenn man überhaupt schon davon gehört hatte, dann hielt man es für ein rein afrikanisches oder homosexuelles Problem. Doch dass es ungewollte Schwangerschaften gab, war uns schon bewusst. Ich war etwas ratlos, als mir klar wurde, dass Angela tatsächlich bereit zu allem war. Was tun? Auf eine Situation wie diese war ich ja nicht vorbereitet. Mal ganz abgesehen davon, dass mir vor lauter Aufregung der Arsch auf Grundeis ging. Doch Angela angelte ganz selbstverständlich ein Kondom aus der Tasche ihrer spanischen Billigjeans und reichte es mir. Sie hatte alles geplant und wusste, was sie wollte. Sie wusste auch, was sie tat. Von mir kann ich das weniger behaupten.
Zwischen zwei Booten, mit Sand in der Po-Ritze und einem irritierenden Geruch von Fisch in der Nase, verlor ich meine Unschuld. Ich war nervös und tollpatschig und es ging sehr schnell. Aber es war auch schön.
Danach kuschelte sich Angela an mich, was sich ein wenig seltsam anfühlte, weil sie so riesig war und weil der Größere von zwei Kuschlern eigentlich doch der Geborgenheit Gebende und nicht der Geborgenheit Empfangende ist. Und weil doch eigentlich das Mädchen sich an den großen und starken Jungen anschmiegen sollte und nicht an einen dusselig grinsenden Zwischengrößenzwerg, der die ganze Zeit dachte: Wow, ich hatte Sex! Richtigen Sex! Aber es war so, wie es war – und es war gut.
Ich hielt mit einer Hand eine von Angelas Brüsten fest, als ob ich Angst hätte, dass sie wegfliegen könnte. Mein Daumen strich die ganze Zeit leicht über ihre Brustwarze. Das könnte ich stundenlang machen.
Weitere Kostenlose Bücher