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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Silverstone Bank, London City. Außerdem ist es Hauptsitz und Verwaltungszentrale der Firma InCell Pharmaceutics. Ende der Liste.« Er sah die beiden an. »Alles Firmen, die der Kohärenz gehören. Mit anderen Worten, das Emergent Building ist so etwas wie das Londoner Hauptquartier der Kohärenz.«
    Im selben Moment, in dem er das sagte, sah er sich auf der Suche nach seiner Mutter durch Säle voller regloser, zombie-artig erstarrter Menschen irren. Ihn schauderte.
    »Mist«, knurrte Guy. »Und was machen wir nun?«
    »Ist doch einfach«, meinte Serenity. »Wir rufen die Londoner Polizei an und melden, dass im Emergent Building lauter Erstarrte hocken. Sie werden sich darum kümmern.«
    Guy verzog das Gesicht. »Die Polizei? Na, wenn es sein muss ...«
    »Hast du ein Telefon?«, fragte Christopher.
    »Ich? Spinnst du?« Guy war regelrecht entrüstet. »Meinst du, ich fahre mit einem Peilsender im Gepäck durch die Gegend?«
    Christopher verdrehte die Augen. »Aus den Dingern nimmt man die SIM-Karte und den Akku raus, dann sind sie stumm und tot. Weiß doch jeder.« Aber angesichts der Lage war Telefonieren wohl das Einzige, was sie tun konnten. Er suchte rasch die Nummer heraus, unter der man den Metropolitan Police Service aus dem Ausland erreichte. »Okay, machen wir es von einer Telefonzelle aus. Ich meine, dass ich im Ort eine gesehen habe.«
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.

79

    Das plötzliche Klopfen hatte Serenity richtig erschreckt. Dabei war es nur Jean-Luc gewesen. Er stand jetzt mit Guy draußen vor der offenen Tür und redete. Aber ihr Herz pochte immer noch wie wild.
    Sie bemerkte, dass Christopher sie besorgt musterte. »Ist schon okay«, sagte sie. »Es war nur ...«
    Doch sie wusste selber nicht, woher der Schreck gekommen war, also ließ sie den Satz unvollendet.
    Guy kam wieder herein. »Folgendes«, erklärte er rasch. »Die beiden fahren zurück nach Paris. Jetzt gleich. Ihre Tochter hat angerufen, kommt mit ihrem Sohn allein wohl nicht klar. So ein Erstarrter geht nämlich nicht auf die Toilette, sondern lässt es einfach laufen –«
    »Uh«, entfuhr es Serenity.
    »Ja, nicht wahr? An so etwas hab ich bis eben auch nicht gedacht. Jedenfalls, Jean-Luc und Cécile wollen nicht länger auf die versprochenen Sanitäter warten, sondern die beiden ins Auto laden und im Krankenhaus abliefern. Das liegt am Weg, meint er. Und er bittet uns, uns um ihre Sachen zu kümmern.«
    Christopher verzog das Gesicht. »Wie sollen wir das machen, falls wir wegmüssen?«
    Serenity musterte ihn verwundert. Die Sorge um seine Mutter musste ihn ziemlich blockieren, dass ihm so etwas auf einmal wie ein Problem vorkam. »Wir laden einfach deren Zelt und Gepäck in ihr Auto«, sagte sie und deutete auf den kleinen Renault, der dem Jungen und dem Mädchen gehörte. »Den Wagen schließen wir für sie ab und hängen ihnen den Schlüssel um den Hals. Fertig.«
    »Gute Idee«, pflichtete Guy ihr bei. »Ich würde nur vorschlagen, dass wir den Schlüssel stattdessen im Rathaus deponieren. In Krankenhäusern, weißt du ... gerade, wenn jetzt da vermutlich sowieso das Chaos ausbricht ... Da geht er nur verloren, und dann? Kommen sie nicht mehr an ihre Sachen.« Guy klatschte in die Hände. »So machen wir es. Und wir müssen ja sowieso ins Dorf, telefonieren.«
    Also schalteten sie die Computer aus und gingen hinüber zu dem Zelt, wo Cécile bereits die Sachen der beiden durchwühlte. »Sie braucht die Versicherungskarte«, erklärte Guy, als er Serenitys fragenden Blick bemerkte. »Für das Krankenhaus. Und ihre Personalausweise.«
    Er gesellte sich zu Cécile und erläuterte ihr und ihrem Mann den Plan, zumindest glaubte Serenity, das herauszuhören. Sie und Christopher bauten derweil das Zelt ab und legten es zusammen – Routine nach all den Wochen mit Dads Freunden in den Wäldern von Montana. Sie verstauten alles, was Cécile schon durchsucht hatte, im Kofferraum des kleinen Wagens; Guy schrieb derweil rasch einen Zettel und platzierte ihn hinter der Windschutzscheibe. Serenity versuchte, ihn auf eigene Faust zu entziffern. Clés, damit waren die Schlüssel gemeint, und deposés hieß wohl so viel wie deponieren, hinterlegen. Dann musste à la mairie »auf dem Rathaus« heißen.
    Jean-Luc rangierte derweil sein Wohnwagengespann so nahe an den Zeltplatz der beiden, wie es ging, und deckte den Rücksitz seines Wagens dann mit der Plastikfolie ab, die bisher abends als Windschutz gedient hatte. Anschließend

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