Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kokoschanskys Freitag

Kokoschanskys Freitag

Titel: Kokoschanskys Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
Vom Netzwerk:
Eins-acht-neunzehn-acht-Bewegung seit rund eineinhalb Jahren existiert, dann muss diese Gruppe ein Meister der Tarnung und Abschottung sein. Denn außer Erdenberger tanzte bislang keiner aus der Reihe. Niemand weiß, wie groß diese Gruppierung ist. Auch Kubela sagte darüber nichts. Es musste ein großes Potenzial an Intelligenz bei den Anführern vorhanden sein, sowie absoluter Gehorsam der Mitglieder und beträchtliche finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Perfekte Tarnung verschlingt Unsummen. Wer steckt hinter der Finanzierung? Die Gruppe wird alles unternehmen, um alle nur denkbaren Spuren, die in einem Zusammenhang mit Erdenberger stehen, zu verwischen. Viel ­leicht war Erkan Kaytan bereits der Beginn? Und was bedeutet X E?
    Kokoschansky sucht in einer seiner Schreibtischschubladen nach einer Kopfschmerztablette und nimmt sie mit einem Schluck Mineralwasser ein. Er beschließt, dieser Kubela noch mal kräftig auf den Zahn zu fühlen, und hat auch schon eine Idee. Um diese Uhrzeit noch weiterzumachen, bringt gar nichts, er ist an einem toten Punkt angelangt. Daher fährt er seinen PC herunter und schaltet den Monitor aus. Die Uhr zeigt bereits ein Uhr fünfzehn. Lena hat recht, sein Sohn braucht einen halbwegs ausgeschlafenen Vater.

Dieses eBook wurde von der Plattform libreka! für XXXXX mit der Transaktion-ID 1111111 erstellt und ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch bestimmt; jede anderweitige Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Bestätigung durch den Rechtsinhaber. Eine über den persönlichen Gebrauch hinausgehende Nutzung (insbesondere die weitere Vervielfältigung oder öffentliche Zugänglichmachung) verstößt gegen das Urheberrecht und ist untersagt.
    Sonntag, 25. Oktober
    Es war eine unruhige Nacht. Ständig hat sich Kokoschansky herumgewälzt, wirres Zeug geträumt und am Morgen kann er sich an nichts mehr erinnern. Aber er ist sich sicher, dass es mit dem nicht ums Verrecken zu knackenden Code zu tun hatte. Dementsprechend unausgeschlafen und zerknittert wirkt er. Das genaue Gegenteil von Lena, die putzmunter durch die Wohnung saust, ein leckeres Frühstück vorbereitet hat und alles tut, um ihren gries ­grämigen Koko aufzumuntern. Und sie weiß auch wie.
    Kokoschansky verzieht sich unter die Dusche, das warme Wasser weckt die Lebensgeister wieder in ihm. Er will sich gerade einseifen, da gesellt sich Lena zu ihm. Als er ihren geschmeidigen Körper spürt und ihre leidenscha ft lichen Küsse fühlt, interessieren ihn weder Neonazis noch Codes und auch sein Junge rückt in weite Ferne. Es ist ein heißer, voll von Hemmungsl osig­ keit und Gier geprägter Liebesakt und einige Male kommt die Verkleidung der Duschkabine gehörig ins Wanken. Eng aneinandergekuschelt kauern s ie in einer Ecke während das Wasser auf sie herabprasselt und in Kokoschansky steigt ein Gefühl unendlicher Befriedigung auf.
    „Du“, sagt Lena prustend und wischt sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, „wir sollten uns langsam fertig machen. Dein Sohnemann wartet.“
    „Ich weiß, ich bin ein lausiger Vater.“
    „Bist du nicht“, widerspricht ihm seine Lebensgefährtin, „aber ich kenne dich sehr gut. Wenn du dich in etwas verbissen hast, trägst du Scheuklappen und vergisst alles andere um dich herum.“
    Kokoschansky dreht das Wasser ab und schiebt die Kabinentür auf. Sein Mädchen steigt zuerst heraus, bückt sich nach dem Badetuch, was ihr auch sofort einen Klaps auf ihren Knackpo einbringt. Während sie sich ankleide n, fragt ihn Lena, ob er das Feuerwehrauto auch nicht vergessen hat. Natürlich nicht! Sonja, seine geschiedene Frau und Kindesmutter, ist zwar der Meinung, er verwöhne den Buben zu sehr, doch Kokoschansky weiß genau, was so eine kleine Jungenseele braucht. Obwohl er eine glückliche Kindheit verbrachte, blieben doch einige Wünsche unerfüllt, weil das Geld dafür gefehlt hatte.
    H eute besteht Lena darauf zu fahren. Denn wer weiß, was ihm während der Fahrt so alles durch den Kopf geht, und dann geraten sie am Ende wieder in eine Situation wie gestern. Anscheinend ist ihr der Beinaheunfall doch mehr in die Knochen gefahren, als sie bereit ist zuzugeben. Kokoschansky hat nichts dagegen einzuwenden und schiebt eine CD in den Player.
    Keinem der beiden fällt das unauffällige graue Auto auf, das ihnen, sei t sie von zu Hause weggefahren sind, in gebührendem Abstand folgt. Auch nicht, als es nur ein paar Autos hinter ihnen in der gleichen Gasse, in der Sonja

Weitere Kostenlose Bücher