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Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition)

Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition)

Titel: Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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sollte.
    »Was?«, fragte er laut, um das Klicken der Senden-Taste zu übertönen.
    Der Patient zog das T-Shirt bis zum Hals hoch.
    Von der Brust starrte Ståle Aune ein stumm schreiendes Gesicht an.
    Das Gesicht eines Dämons.
    »Lass hören«, sagte Harry und hielt sich das Telefon ans Ohr, während er die zweite Espressotasse leerte.
    »Auf der Stichsäge sind Valentin Gjertsens Fingerabdrücke«, sagte Bjørn Holm. »Und die Bruchfläche des Sägeblatts passt zu dem in Bergslia gefundenen Rest.«
    »Dann ist Valentin Gjertsen der Säger«, sagte Harry.
    »Sieht ganz so aus«, sagte Bjørn Holm. »Was mich verwundert, ist, dass Valentin Gjertsen eine Mordwaffe zu Hause bei sich aufbewahrt, statt sie irgendwo zu entsorgen.«
    »Er hatte vor, sie wieder zu nutzen«, sagte Harry.
    Sein Handy vibrierte leicht. Eine SMS . Er sah auf das Display. Der Absender war S für Ståle Aune. Harry las. Und dann las er sie noch einmal.
    valentin ist hier sos
    »Bjørn, schick sofort eine Streife in Ståles Praxis in der Sporveisgata. Valentin ist da.«
    »Hallo? Harry? Hallo?«
    Aber Harry war bereits losgerannt.

Kapitel 31
    » E s ist immer unangenehm, entlarvt zu werden«, sagte der Patient. »Aber manchmal ist es schlimmer, derjenige zu sein, der jemanden entlarvt.«
    »Wie entlarvt?«, fragte Ståle und schluckte. »Die Tätowierung? Die ist doch nicht so schlimm? Es ist doch kein Verbrechen, tätowiert zu sein. Viele haben …«, er nickte in Richtung des Dämonengesichts, »… so etwas.«
    »Ach ja?«, fragte der Patient und zog das T-Shirt nach unten. »Machen Sie deshalb ein derart erschrockenes Gesicht, als wollten Sie das Zeitliche segnen?«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen«, sagte Ståle mit gequälter Stimme. »Sollen wir weiter über Ihren Vater reden?«
    Der Patient lachte laut. »Wissen Sie was, Aune? Als ich das erste Mal hier war, wusste ich nicht, ob ich stolz oder enttäuscht sein sollte, dass Sie mich nicht wiedererkannt haben.«
    »Wiedererkannt?«
    »Wir sind uns schon einmal begegnet. Ich war wegen einer Vergewaltigung angeklagt, und Sie haben das psychologische Gutachten über meine Zurechnungsfähigkeit erstellt. Sie hatten sicher Hunderte von solchen Sachen auf dem Tisch. Auf jeden Fall haben Sie sich gerade einmal eine Dreiviertelstunde Zeit genommen, um mit mir zu reden. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, einen bleibenderen Eindruck zu hinterlassen.«
    Ståle starrte ihn an. Er hatte ein psychologisches Gutachten über den Mann verfasst, der vor ihm saß? Er konnte sich unmöglich an alle erinnern, aber trotzdem, die Gesichter vergaß er in der Regel nie.
    Ståle musterte ihn und sah die kleinen Narben unter dem Kinn. Natürlich. Er hatte angenommen, es habe sich bloß um ein Lifting gehandelt, aber Beate hatte ja gesagt, dass Valentin Gjertsen wahrscheinlich eine umfangreiche plastische Operation hinter sich hatte.
    »Aber Sie haben Eindruck auf mich gemacht, Aune. Sie haben mich verstanden . Sie haben sich nicht von den Details abschrecken lassen, sondern einfach weitergebohrt und die richtigen Fragen gestellt. Nach den schmerzhaften Sachen. Wie ein guter Masseur, der gleich erkennt, wo die Knoten sitzen. Sie haben den Schmerzpunkt gefunden, Aune. Und deshalb bin ich wieder zurückgekommen. Ich hatte gehofft, Sie könnten ihn noch einmal finden, könnten die Eiterbeule aufschneiden, damit all die Scheiße rauskommt. Können Sie das? Oder ist das Feuer in Ihnen erloschen, Aune?«
    Ståle räusperte sich: »Ich kann das sicher nicht, wenn Sie mich anlügen, Paul.« Er sprach den Namen auf die gewünschte englische Weise aus.
    »Oh, aber ich lüge nicht, Aune. Nur was die Arbeit und meine Frau angeht. Alles andere stimmt. Abgesehen von dem Namen natürlich.«
    »Pink Floyd? Das Mädchen?«
    Der Mann vor ihm breitete lächelnd die Arme aus.
    »Und warum erzählen Sie mir das jetzt, Paul?«
    »Sie brauchen mich nicht mehr so zu nennen. Sie dürfen gerne Valentin sagen.«
    »Val… was?«
    Der Patient lachte kurz. »Tut mir leid, aber Sie sind wirklich ein elender Schauspieler, Aune. Sie wissen ganz genau, wer ich bin. Sie wussten das in dem Augenblick, als Sie das Spiegelbild meiner Tätowierung im Fenster gesehen haben.«
    »Und woher sollte ich das wissen?«
    »Weil ich der bin, den ihr sucht. Valentin Gjertsen.«
    »Ihr? Sucht?«
    »Sie vergessen, dass ich hier gesessen habe und zuhören musste, während Sie mit einem Polizisten über Valentin Gjertsens Gekritzel auf der Straßenbahnscheibe

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