Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
Befürchtungen hatten sich, sehr zu ihrem Missfallen, bewahrheitet: Hätte sie nicht der Befehl des Piloten, zu den Plätzen zurückzukehren, aus ihrer Trance gerissen, dann wäre sie jetzt garantiert wirklich Mitglied im Mile-High-Club und hätte den Aufnahmeritus überdies sehr genossen.
    Sie rieb sich die pochenden Schläfen. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte sich Riley wahrscheinlich ohne zu zögern mit einer der Stewardessen vergnügt. Der Gedanke schmerzte und wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wie ein Mühlstein lastete er auf ihren Schultern.
    Dabei hatte sie weiß Gott andere Sorgen. Es war höchste Zeit, dass sie sich endlich auf die Suche konzentrierte und einen Plan zurechtlegte, anstatt über den schwanzgesteuerten Kerl an ihrer Seite nachzugrübeln.
    »Siehst du dein Gepäck schon?«, fragte Riley.
    Sie warf einen Blick auf das Förderband und zeigte dann auf einen schwarzen Koffer mit pinkfarbener Schleife am Griff.
    Riley hob ihn mühelos herunter, als wäre er mit Luft gefüllt und schnappte sich dann eine abgenutzte Reisetasche. »Na, startklar?«
    Sie nickte. »Ich habe uns einen Mietwagen organisiert. Wir müssen nur dort drüben die Schlüssel abholen.« Sie wies auf ein großes, neongrünes Schild. »Es gibt einen Shuttlebus zum Parkplatz. Sobald wir das Auto haben, kann es losgehen.«
    »Klingt gut. Hast du eine Ahnung, wohin wir fahren?«
    »Ich habe eine Wegbeschreibung aus dem Internet ausgedruckt, das sollte reichen.«
    Eine halbe Stunde später brausten sie die Straße entlang in Richtung Fort Lauderdale. Sophie rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Sie war sich Rileys Gegenwart nur allzu bewusst. Bei dem Gedanken daran, was im Flugzeug zwischen ihnen geschehen war, erfasste sie eine Hitze, gegen die die Klimaanlage nichts ausrichten konnte.
    Trotzdem versuchte sie, eine normale Unterhaltung anzuleiern. »Und, was weißt du von Spencers Verwandten in Florida?«, fragte sie. Es konnte nicht schaden, wenn sie sich für das Zusammentreffen bestmöglich rüstete.
    »Rein gar nichts.« In seinem Gesicht zuckte ein Muskel. Da hatte sie wohl einen wunden Punkt erwischt. »Und du, was weißt du über sie? Schließlich behauptest du doch immer, Spencer gehöre für dich zur Familie.«
    »Ich weiß auch nicht mehr als du.«
    »Tja, meiner Erfahrung nach ist das Prinzip der Loyalität in seiner Welt eine reine Einbahnstraße.«
    Sophie schwieg. Vielleicht hatte er ja recht - weder sie noch ihre Schwestern wussten besonders viel über Spencer Atkins, und das, obwohl sie ihn seit vielen Jahren kannten und sogar oft den Urlaub mit ihm verbracht hatten. Sie hörte die Verbitterung in Rileys Stimme, sah, wie verkrampft er das Lenkrad umklammerte und konnte sich bei der Betrachtung seines markanten Profils vage vorstellen, wie es in ihm aussehen musste.
    »Sieht ganz danach aus, als würden wir beide im Trüben fischen.« Sie streckte den Arm aus und legte eine Hand auf die seine.
    Er zuckte zusammen, zog die Hand aber nicht zurück. Diesmal musste sie sich nicht erst fragen, ob auch er das Kribbeln spürte; das erübrigte sich bei einem Blick auf seinen Schoß. Oh, ja, er begehrte sie ebenfalls. Und wie!
    »Ah, wir sind da. Wenn du dich also netterweise losreißen könntest von der Betrachtung meines ...«
    »Okay, okay!« Sie kletterte flugs aus dem Wagen und ging voran, ehe er ihr mit seiner unverblümten Art noch heftiger die Schamesröte ins Gesicht trieb.
    Draußen umwehte sie sanft eine warme Brise. Über der Wohnanlage, in der sie sich befanden, lag eine Friedlichkeit und Ruhe, wie sie Sophie im Augenblick ganz und gar nicht verspürte. Blieb nur zu hoffen, dass sie Spencer bald aufstöberten und sich möglichst rasch wieder aus dem Staub machen konnten.
    Riley hatte sie inzwischen eingeholt. »Hör mal, es gibt nichts dagegen einzuwenden, wenn sich zwei Menschen zueinander hingezogen fühlen.«
    »Oh, doch. Zum Beispiel, wenn einer der beiden mit allem flirtet, was einen Rock trägt, was bedeutet, dass der andere im Prinzip irgendeine x-beliebige Frau sein könnte. Und vor allem, wenn die beiden absolut nicht zueinanderpassen.«
    Er lachte, ein männliches, raues Lachen, das wohl »Ich weiß es besser« bedeuten sollte. Dass er ihre Gefühle zum Lachen fand, gefiel ihr ganz und gar nicht.
    Als er ihr ohne Vorwarnung mit den Fingern durchs Haar fuhr, das sich in der warmen, feuchten Luft wild kräuselte, schauderte sie. Das leichte Ziehen erregte sie, obwohl sie sich doch fest

Weitere Kostenlose Bücher