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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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nicht wieder einschlafen, wenn es sich schon fast nicht mehr lohnte. Kein Wunder, dass sie so dünnhäutig war, dass die Emotionen so unangenehm dicht unter der Oberfläche waberten. Der kleinste Anlass konnte sie aus dem Gleichgewicht bringen. Alles wegen dieser beschissenen E-Mails. Sie konnte die unbekannte Stimme hören, stellte sich vor, wie sie ihr ins Ohr flüsterte: Träumst du von mir? Ich bin der Liebhaber, nach dem Du Dich immer gesehnt hast, der Dich nie verlassen wird. So sehr sie auch versuchte, diese Stimme auszublenden, die bösartigen Worte fanden immer wieder zurück in ihren Kopf.
    Sie duschte schnell, zog sich den Bademantel über und ging in die Küche, wo die Moussaka in der Mikrowelle dampfte und blubberte. Der Geruch stieg ihr in die Nase, und plötzlich wurde ihr bewusst, wie hungrig sie war. Sie lud sie auf einen Teller, verbrannte sich dabei die Finger, schenkte sich Wein nach, stellte alles auf ein Tablett und trug es ins Wohnzimmer, wo im Fernsehen gerade Melodie des Todes mit Al Pacino anfing. Sie kannte den Film schon, aber das war ihr egal. Sie ließ sich in einem Sessel nieder, legte die Füße auf den Couchtisch, starrte in die Mattscheibe und verputzte die Moussaka, dabei wünschte sie, sie hätte eine größere Packung gekauft. Als sie fast aufgegessen hatte, klingelte das Telefon.
    Wenn das wieder der verdammte Patrick war, würde sie einen Schreikrampf kriegen. Sie ließ es klingeln, bis der Anrufbeantworter ansprang. Sie hörte ihre Ansage, danach das Klicken, als die Person am anderen Ende auflegte. Neugierig stand sie auf und wählte die 1471, aber die automatische Stimme teilte ihr mit, dass der Anrufer seine Nummer unterdrückt habe. Der verdammte Patrick. Natürlich war er das. Er musste es sein. Wer sonst würde sie um diese Zeit anrufen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen und ohne die Nummer zu senden? Sie wusste, was er wollte. Es war ein Kontrollanruf, er wollte wissen, ob sie schon zu Hause war. Wie konnte er es wagen? Scheißkerl. Sie schlug die Hände vors Gesicht und kämpfte mit den Tränen.
     
    Tartaglia war zu Hause und wollte gerade ins Bett gehen, als Wightman ihn kurz vor Mitternacht anrief.
    »Kennedy hat sich nicht blicken lassen, Sir. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen aussieht, aber hier regnet es in Strömen. Vielleicht wollte er bei dem Wetter nicht vor die Tür.«
    »Oder er hat andere Pläne«, sagte Tartaglia, lauschte dem Regen, der gegen das Wohnzimmerfenster prasselte, und überlegte sich, warum Kennedy nicht erschienen war. »Schade. Ich hatte mich schon darauf gefreut, dass Sie ihn festnehmen. Wie lange sind Sie schon da?«
    »Fast zwei Stunden, Sir. Sie ist um kurz nach zehn nach Hause gekommen. Sie war allein, und seither ist niemand aufgetaucht. Soll ich noch länger warten?«
    »Ist sie noch wach?«
    »Das Licht im Wohnzimmer ist gerade ausgegangen. Wahrscheinlich geht sie gerade ins Bett. Soll ich nach hinten gehen und nachsehen?«
    »Nein. Sie und Nick fahren nach Hause und gehen schlafen. Wir versuchen es morgen noch mal.«
     
    Im dunklen Zimmer lag Steele im Bett. Sie hatte den Beipackzettel ignoriert, vor einer halben Stunde zwei Nytol eingeworfen und mit dem Rest Wein heruntergespült. Dennoch von Müdigkeit keine Spur. Sie war noch immer angespannt, alle Muskeln verkrampft, ihre Gedanken rasten. Wann würden die Pillen endlich wirken? Der Wind machte einen Heidenlärm und ließ das alte Schiebefenster im Schlafzimmern klappern, als würde eine unsichtbare Hand daran rütteln. Bei dem Getöse würde sie kein Auge zubekommen, also stand sie auf, holte eine Handvoll Kosmetiktücher aus dem Bad und stopfte sie zwischen die Rahmen, bis nichts mehr klappern konnte.
    Als sie wieder ins Bett stieg, hörte sie die Haustür ins Schloss fallen, danach die schweren Schritte ihres Nachbarn, der in der Wohnung über ihr wohnte. Sie horchte, wie er in der Wohnung hin und her lief, und nach wenigen Minuten knarrten die Bodendielen direkt über ihr, in seinem Schlafzimmer. Ihre Vorhänge gingen in der Mitte nicht ganz zu, und durch den Spalt konnte sie sehen, wie im oberen Stock das Licht anging und den Garten ausleuchtete wie ein Scheinwerfer. Sie wartete darauf, dass er die Rollos herunterzog und zu Bett ging, aber nach einer Weile hörte sie ihn wieder aus dem Zimmer gehen. Eine Minute später war aus dem Wohnzimmer Musik zu hören.
    So konnte sie beim besten Willen nicht einschlafen. Sie stieg wieder aus dem Bett und versuchte die Vorhänge

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