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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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die Entscheidung getroffen, was ihn nicht überraschen würde?
    »Patrick möchte die Schauplätze sehen, an denen die Mädchen ums Leben gekommen sind«, fuhr sie fort. »Könnten Sie ihn herumfahren?«
    »Eigentlich wollte ich heute Vormittag Marion Spears Familienangehörige ausfindig machen«, sagte er so sachlich wie möglich.
    »Das kann jemand anders erledigen. Patrick gehört jetzt zum Team, und Sie sind der beste Mann, um ihn auf den letzten Stand zu bringen.«
    »Ich habe kein Auto.« Ein schwacher Vorwand, aber ein besserer fiel ihm nicht ein.
    Kennedy zog ein Schlüsselbund aus der Jacketttasche und ließ es klimpern. »Nehmen wir meinen. Ich fahre, Sie sagen mir den Weg. Unterwegs können Sie mir alles erzählen.«
     
    Zunehmend ungeduldig und wütend saß Tartaglia auf dem Beifahrersitz von Kennedys altem, dunkelgrünem Morgan, der vor St. Sebastian’s parkte, wo Gemma Kramer ermordet worden war. Seit fast einer Dreiviertelstunde war Kennedy verschwunden. Dabei gab es in der Kirche nicht viel zu sehen, und Tartaglia war überzeugt, dass er das Ganze absichtlich in die Länge zog, weil er es anscheinend nötig hatte, seine Macht zu demonstrieren. Das Autoradio funktionierte nicht, die Antenne war abgebrochen, und die einzigen Kassetten, die Tartaglia finden konnte, waren Phantom der Oper und Les Misérables. Reinste Folter. Er hatte nichts besseres zu tun, als überflüssige Anrufe zu tätigen oder irgendwelche Spiele auf dem Handy zu spielen. Vielleicht hätte er mit Kennedy hineingehen sollen, aber er hatte schon mehr als genug von dessen Anwesenheit und seinen Kommentaren zum Fall.
    Alles an diesem Menschen war nervtötend. Er war so dermaßen selbstsüchtig und arrogant und so gnadenlos von sich überzeugt. Als sie in Barnes vom Parkplatz gefahren waren, hatte eine Meute von Fotografen und Journalisten vor dem Tor gestanden. Statt sie zu ignorieren und einfach weiterzufahren, wie jeder denkende Mensch es getan hätte, hatte Kennedy angehalten, das Fenster heruntergekurbelt, um mit ihnen zu reden, und zu allem Überfluss noch fröhlich einem berühmten Schauspieler zugewinkt, der in der Nähe wohnte und gerade seinen Hund ausführte. Ob der Kennedy nun gekannt hatte oder nicht, die Journalisten jedenfalls waren beeindruckt gewesen. Auf die Frage, ob er als Psychologe im Bräutigam-Fall engagiert sei, hatte Kennedy geheimnisvoll gegrinst und gezwinkert und mit einem »Kein Kommentar« geantwortet, das jeder halbwegs fähige Reporter als unmissverständliches Ja interpretieren musste. Tartaglia erinnerte sich nur zu gut, wie Kennedy im Barton-Fall um Publicity gebuhlt hatte, und fragte sich, ob vielleicht er es gewesen war, der der Presse den Hinweis gegeben hatte. Wie dem auch sei, die Abendzeitungen würden voll sein von seiner Fratze. Amüsiert dachte Tartaglia daran, was Cornish, der jedwede Art von Publicity verabscheute, davon halten würde.
    Die Temperaturen draußen lagen knapp über null, und Tartaglia hatte den Motor anlassen müssen, um sich warm zu halten und zu verhindern, dass die Scheiben vollständig beschlugen. Der Motor tuckerte geräuschvoll vor sich hin, weiße Rauchwolken drangen aus dem Auspuff. Dem schicken Lack und den glänzenden Chromteilen zum Trotz schien der Wagen aus dem letzten Loch zu pfeifen. Rumpelnd und stotternd hatte er die Tour zu den beiden Kirchen, in denen die anderen Mädchen ums Leben gekommen waren, hinter sich gebracht. Bei jedem Schaltvorgang gab das Getriebe ein alarmierendes Kreischen von sich, und hinter dem Parkhaus, aus dem Marion Spear zu Tode gestürzt war, hatte der Wagen beinah den Geist aufgegeben. Ohne Zweifel verbrachte das Auto viel Zeit in teuren Werkstätten, denn dass sich Kennedy die manikürten Finger unter der Motorhaube schmutzig machte, konnte Tartaglia sich nur schwer vorstellen.
    Trotz des Motorengeräusches hörte er jemanden singen. Er schaute hoch und sah Kennedy über den Kirchweg auf ihn zuschlendern, er schwang seine Aktentasche vor und zurück wie ein Kind, das gerade ein neues Spielzeug geschenkt bekommen hatte.
    »Gehen wir was essen. Ich bin kurz vorm Verhungern«, verkündete Kennedy gut gelaunt, als er sich ins Auto schwang und Tartaglia wie selbstverständlich die Aktentasche reichte. Er ließ sich in den ledernen Schalensitz gleiten und legte den ersten Gang ein. Als er losfahren wollte, machte der Wagen einen Satz nach vorn und ging aus.
    Kennedy stöhnte. »Sie ist ein klein wenig launisch wie alle

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