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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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und sah zum sternenbesäten Himmel.
    »Du hast dich tapfer geschlagen.«
    Sie lachte bitter.
    Er kaute auf einem Zahnstocher. »Doch, das mein’ ich ehrlich. Als du gemerkt hast, was für ein Trampel du bist, hast du einen würdevollen Rückzug angetreten. Zur Abwechslung
hast du keine Szene gemacht, sondern bist einfach gegangen. Das hat alle schwer beeindruckt. Sie möchten, daß du wieder reinkommst.«
    »Denkste.«
    »Ich glaube, Francie, ich kann dich jetzt besser ausstehen als vorher. Du bist zwar im großen und ganzen immer noch ’ne fürchterliche Nervensäge und strenggenommen nicht mein Typ. Aber du hast auch deine guten Augenblicke. Du hast dir wirklich große Mühe gegeben mit deiner Warzenschweingeschichte. Auch als es klar auf der Hand lag, daß du dein eigenes Grab schaufelst.«
    Sie bohrte den Absatz ihrer Sandale in den Kies. »Ich will nach Hause«, stieß sie hervor. »Ich halte das hier nicht aus. Ich will wieder nach England, wo ich alles verstehe. Ich will meine Kleider, mein Haus und meinen Aston Martin wiederhaben. Ich will wieder Geld haben und Freunde, die so sind wie ich.« Sie wollte auch ihre Mutter haben, aber das sprach sie nicht aus.
    »Schwelgst du in Selbstmitleid?«
    »Würdest du das nicht an meiner Stelle?«
    »Schwer zu sagen. Kann mir kaum vorstellen, daß mich das Leben eines Sybariten sonderlich glücklich machen würde.«
    Sie wußte nicht genau, was ein Sybarit ist, konnte es sich aber denken. Aber daß ein so ungebildeter Mensch ein Wort benutzte, das sie nicht kannte, irritierte sie.
    Er stützte einen Arm auf den Lastwagen. »Sag mal, Francie, hast du irgendwo in deinem Oberstübchen vielleicht so etwas wie ’nen Lebensplan?«
    »Ich heirate Nicky. Das habe ich dir schon gesagt.« Und warum deprimierte sie der bloße Gedanke daran?
    Er zog den Zahnstocher heraus und warf ihn weg. »Ach, quatsch doch kein dummes Zeug! Das glaubst du doch wohl selbst nicht.«
    »Ich habe keine andere Wahl. Ich habe keinen roten Heller
mehr. Ich muß ihn heiraten.« Sie sah, wie er zu einer seiner widerwärtigen Unterklassen-Platitüden ansetzte, und kam ihm zuvor. »Nein, sag es nicht, Dallie! Manche Menschen kommen auf die Welt, um Geld zu verdienen, und andere, um es auszugeben. Ich gehöre zur zweiten Kategorie. Um es ganz brutal zu sagen: Ich habe nicht die blasseste Ahnung, wie ich mich selbst durchbringen sollte. Was mir passiert ist, als ich Schauspielerin werden wollte, weißt du ja schon. Als Mannequin bin ich zu kurz geraten. Wenn ich wählen muß zwischen einem Job in der Fabrik und Nicky Gwynwyck, dann kannst du dir an den zehn Fingern ausrechnen, wie ich mich entscheide.«
    Er dachte einen Augenblick nach und fragte dann: »Falls ich morgen in der Endrunde zwei oder drei Birdies schaffe, bringt mir das sicher ’ne hübsche kleine Summe ein. Soll ich dir ein Flugticket kaufen?«
    »Das würdest du für mich tun?«
    »Ich hab’ dir doch gesagt, solange ich genug für Benzin und Bier habe, interessiert Geld mich nicht. Auch wenn ich ein guter amerikanischer Patriot bin, Kommunist bin ich dabei trotzdem.«
    Sie mußte unwillkürlich lachen, ein Zeichen dafür, daß sie schon zuviel Zeit in seiner Gesellschaft verbracht hatte. »Danke für das Angebot, Dallie. Ich würde es ja gern annehmen, aber ich muß noch ein bißchen hierbleiben. So kann ich nicht nach London zurück. Du kennst meine Freunde nicht. Sie würden sich wochenlang an meinem Unglück weiden.«
    »Du hast ja schöne Freunde.«
    Er hatte sie genau an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen. Sie fühlte eine gähnende Leere, wollte aber auf keinen Fall darüber nachdenken. »Geh wieder rein!« bat sie ihn. »Ich bleibe noch ein bißchen draußen.«
    »Ach was.« Er streifte ganz leicht ihren Arm. »Wir beide haben heute nacht doch noch was anderes vor, oder?«
    Francesca wurde es flau im Magen, sie ließ sich aber nichts anmerken. Mit Unschuldsmiene fragte sie: »So, was denn?«
    »Wie wäre es denn mit einem kleinen Ringkampf?« Er lächelte sie verführerisch an. »Klettern wir doch mal schnell in den Wagen, daß wir loslegen können!«
    Sie hatte gar keine Lust dazu. Oder vielleicht doch? Dallie löste Gefühle in ihr aus, denen sie nur zu gerne nachgegeben hätte, wenn – ja wenn ihr an Sex etwas mehr liegen würde. Es sollte ja Frauen geben, denen das richtig Spaß machte und denen es auch gleichgültig war, ob der Mann vor Schweiß troff. Im Moment konnte sie sich schlecht aus der Affäre ziehen. Vielleicht

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