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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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mittelalterlichen Turmtreppenhaus nach oben verschwand.
    Sahlman war seinerseits genauso dankbar. Zum einen, um nicht mehr diesen erniedrigenden Blick aus ihren hübschen Augen ertragen zu müssen – er offenbarte ihm nur allzu deutlich, was sie tatsächlich von ihm hielt –, zum anderen, weil seine Vorbereitungen sich als vernünftig erwiesen. Das Schaumgummi war dick genug, um die Handflächen und Knie zu schützen, und außerdem dämpfte es jeglichen Laut, der ihn möglicherweise während seines Auftrags hätte verraten können.
    Linda hatte Geräusche aus dem Reichsratssaal kommen hören, so hatte sie sich jedenfalls ausgedrückt, doch so lange er sich nicht selbst davon überzeugt hatte, musste er mit äußerster Vorsicht zu Werke gehen. Er konzentrierte sich intensiv darauf, dass weder Schutzbrille noch Helm irgendwo an einen steinernen Vorsprung oder eine Metallöse an den Wänden stießen, denn Geräusche dieser Art würde er sich kaum erlauben können.
    Vorsichtig setzte er ein Knie vor das andere und bewegte sich ruhig und sicher Stück für Stück dem Ort des Geschehens entgegen. Unter seiner rechten Hand konnte er jetzt die Holzschwelle zur Küchenetage spüren – und er hörte etwas.
    Die Taube, die ihn vorgestern so erschreckt hatte, hatte sich nun offenbar für das darunter liegende Stockwerk entschieden. Vielleicht erhoffte sie sich hier mehr Ruhe. Jetzt gurrte und kollerte sie jedenfalls vergnügt von irgendeiner nahen Öffnung in der Mauer.
    Doch Sahlman hörte mehr als nur das Gurren des Vogels. Er schob sich vorsichtig voran über die Schwelle und verharrte dort, ohne einen Laut von sich zu geben. Er hielt die Luft an und horchte. Hier schien sich jedenfalls keiner aufzuhalten.
    Er atmete aus, doch das Geräusch war immer noch da.
    Es schien sich vom Reichsratssaal aus die Turmtreppe hinunter fortzupflanzen, genau wie Linda es berichtet hatte. Doch es entsprach nicht dem, was er selbst am Montagabend gehört hatte. Jetzt kam es ihm eher wie ein dumpfes Knattern vor, ein ausdauerndes Prasseln, wie sie es erlebt hatte.
    Sahlman lächelte zufrieden, auch wenn es hier keiner sehen konnte. Bisher lief alles wie am Schnürchen.
    Er schlängelte sich lautlos auf dem Bauch vorwärts, und wenn Linda ihn jetzt gesehen hätte, hätte sie mit Sicherheit laut losgeprustet.
    Denn jetzt glich er wirklich einem Streichholz auf der Flucht, das sich nun allerdings wie ein Chamäleon von der pechschwarzen Nacht in der Küchenetage schlucken ließ, um im Schutz der Dunkelheit weiter auf der Lauer zu liegen.
     
    Hill sprang unmittelbar die Treppen zum Empfang hinunter, um weitere Auskünfte über das Schussdrama einzuholen. Genauso schnell war er allerdings auch wieder oben.
    Es gab diesbezüglich im Moment nichts weiter für ihn zu tun. Gårdeman befand sich bereits im Operationssaal der Intensivstation, wo man sich um die akute Versorgung kümmerte und einen Eingriff vorbereitete. Eventuell würde man ihn per Hubschrauber in die Universitätsklinik nach Lund transportieren müssen, doch man hoffte allseits, dass dies nicht nötig werden würde. Viel mehr wusste man eigentlich noch nicht, und Hill hatte vollstes Verständnis dafür, dass das Krankenhauspersonal Wichtigeres zu tun hatte, als Pressekonferenzen zu geben.
    Birgitta Svenningsson und Egon Lange hatten sich schon auf den Weg zu Lena Gårdemans Arbeitsplatz gemacht, um ihr die Nachricht zu überbringen und sie zum Lazarett zu begleiten. Ulf Gårdeman war am Leben, und die Jagd nach dem Verbrecher in vollem Gange. Doch in beiden Fällen war der Ausgang gleichermaßen ungewiss, und daran konnte auch Hill im Moment nichts ändern. Also versuchte er, sein Verhör mit Nane so gut es eben ging fortzusetzen.
    »Das waren nicht wir!«, schoss es instinktiv aus dem Terminator heraus, sobald Hill den Raum betrat.
    »Nein, wohl kaum«, stimmte ihm Hill zu. »Falls Sie nicht in der Zwischenzeit auf einen Saab 900 umgestiegen sind!«
    Der Terminator schnaubte verächtlich, und Hill setzte sich mit erzwungener Ruhe hinter seinen Schreibtisch und wiederholte seine letzte Frage.
    »Wie viele?« Er wusste selbst nicht mehr genau, was er gesagt oder nicht gesagt hatte. Das Einzige, was ihn auf seinem Posten hielt, war seine Disziplin und das nagende Gefühl – oder war es mehr eine Ahnung? –, dass sich in den nächsten Minuten wichtige Weichen in Bezug auf den Nilsmedfall stellen würden.
    »Was?«, fragte Nane verwirrt. Seit dem Abbruch des Gespräches waren bereits

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