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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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müsste. Doch so lange sie im Dienst waren, hielten sie es für richtig, fürs Erste mit dem Getränk aus Kolumbien vorlieb zu nehmen.
    »Hast du schon Kaffee getrunken?«, fragte er durstig. »Wollen wir vielleicht in der Kantine schon mal anstoßen?«
    »Ja, gute Idee.«
    »Aber danach«, sagte Gårdeman und sammelte sich, »können wir es nicht länger aufschieben. Wir müssen noch einmal nach Ramlösa rausfahren.«
    »Ja«, stimmte Hill zu und kehrte mit seinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. »Besonders jetzt, wo wir die Möglichkeit haben, diesen anstrengenden Typen festzunageln. Ich bin gespannt darauf, wie er gedenkt, sich aus den Offenbarungen auf Anne Smitts Bildschirm herauszuwinden.«
    »Und weißt du übrigens, was ich heute Vormittag herausgefunden habe?«, fügte Gårdeman hinzu.
    »Nein, was denn?«
    »Wir hatten bisher überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet. Es wirkte ja alles so völlig – unwahrscheinlich.«
    »Was denn bloß?«
    »Dass die beiden ein Kind haben«, sagte Gårdeman und schälte sich wie der in einem wassergefüllten Tank angekettete Entfesselungskünstler Houdini aus seiner salzverkrusteten Schutzmontur.
    »Was? Bist du sicher?«
    »Ja, ein vierzehnjähriges Mädchen, Malin Angelica Nilsmed.«
    Hill erwiderte nichts, fragte sich jedoch in seinem Inneren, ob er selbst vielleicht eine ebenso unglaubwürdige Vaterfigur wie dieser Leif Nilsmed abgeben würde?
    Das Telefon klingelte und unterbrach seine beunruhigenden Zukunftsvisionen.
    »Hallo, Hill«, meldete sich eine bekannte Stimme. »Hier ist Anderberg. Du, es tut mir Leid, dass es doch später geworden ist, als ich versprochen hatte.«
    »Ist schon in Ordnung«, versicherte Hill, »bist du auf etwas Spannendes gestoßen?«
    »Tja, nicht, dass es mich direkt vom Hocker gerissen hätte. Aber vielleicht ja dich?«
    »Was ist es denn?«
    »Die Hundehaare aus der Wohnung des Opfers stimmen tatsächlich mit den Haaren auf deiner Jacke überein, Joakim. Mit anderen Worten, T7 weist absolute Übereinstimmung mit T7+ auf.«
    Hill nickte, auch wenn Anderberg es nicht sehen konnte.
    »Gut, sehr gut! Was du sagst, verwundert mich zwar nicht, aber es ist doch immer wieder erfreulich, eine Hypothese belegt zu wissen. Vielen Dank und bis später!«
    »Ja, bis dann.«
    Hill schmunzelte über den Vorsprung, den sie so plötzlich gegenüber dem Direktor gewonnen hatten, und überbrachte Gårdeman die Neuigkeit auf seine eigene, ausgelassene Art.
    »Das Tier hatte bei ihr sein Revier!«
    »Wie bitte?«
    »Nilsmeds Hund konnte mit der Wohnung des Opfers in Zusammenhang gebracht werden. Er hat ab und an auf dem Teppich in der Diele bei Anne Smitt residiert. Also hat anzunehmenderweise zur selben Zeit auch sein Herrchen in Anne Smitts Wohnung residiert, oder?«
    »Was für eine schmutzige Fantasie du hast. Vielleicht war sie einfach nur Hundesitter, eine unglaublich flotte Hundetagesmutter.«
    »Glaubst du das?«
    »Nein. Aber übrigens, da ist noch etwas anderes. Wir hatten uns doch gefragt, was sie bei diesen extremen Temperaturen nach draußen treibt. Als ich ihren Kalender im Computer durchsah, fiel mir auf, dass sie zur Geburtsvorbereitung ging. Immer an diesem Wochentag und immer zur selben Zeit! Ein regelmäßiges Muster, das sie zu einer leichten Beute hat werden lassen, oder nicht?«
    Hill nickte nachdenklich, doch das bedeutete noch lange nicht, dass er die Lösung hatte. Er hatte eher den Eindruck, heute mit dermaßen vielen Informationen konfrontiert worden zu sein, dass er dringend eine Pause benötigte.
    »Was meinst du? Wollen wir nicht jetzt Kaffee trinken gehen?«, erinnerte er Gårdeman.
    »Ja, das ist eine gute Idee.«
    Sie waren auf dem Weg über den Korridor noch nicht weit gekommen, als die Sprechanlage auffordernd schrillte.
    »Hill … Hill?«
    Joansson hatte eine tragende Stimme, wie man so sagt. Verstärkt durch einfache Schallwellen in der simplen Plastikmuschel, die sie Intercom nannten, war sie kaum zu ignorieren.
    Hill und Gårdeman sahen sich viel sagend an.
    »Ja!«, antwortete Hill genervt und in der Hoffnung, dass Joansson ihn nicht hören würde.
    »Hill, bist du da?«
    »Verdammt auch!«, murmelte Hill und trottete in seinen Raum zurück.
    »Was sagtest du?«, fragte Joansson nach.
    »Nichts, gar nichts. Was wolltest du denn?«
    »Du hast Besuch.«
    »Kann das nicht bis später warten?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Joansson.
    »Wir wollten gerade einen Kaffee trinken gehen.«
    »Ich denke, es

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