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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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angerufen. Er ist anscheinend ziemlich wohlhabend und hat sich auf seine alten Tage irgendwo in Spanien eine Finca gekauft.«
    »Aha.«
    »Soweit ich es mitbekommen habe, hat sie ihm kurz erzählt, was geschehen ist.«
    Hill sehnte sich verzweifelt nach einem Becher dampfenden, frisch gebrühten Automatenkaffee.
    »Also: eine Frau wird in Råå mittels Gift ermordet«, rekapitulierte er mit ausgetrockneter Kehle. »Diese Frau hat ein Verhältnis mit dem Ehemann von Berit Nilsmed. Der Ehefrau ist die Affäre offenbar nicht egal. Sie gibt zu, dass ihr die Adresse der Geliebten bekannt war … und so weiter. Dann stirbt kurz darauf der Ehemann, offensichtlich auch an Zyanid. Das Ganze passiert im Obergeschoss, während wir unten mit Frau Nilsmed zusammensitzen. Tja …«
    Eigentlich schien es, als hätten sie bereits Zugang zu allen wesentlichen Fakten, und dennoch gelang es ihnen nicht, diese miteinander in Verbindung zu bringen. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Wie war das noch mit der Aussage des Zeugen?«, wollte Hill wissen, während er sich gedankenversunken über das frisch rasierte Kinn strich.
    »Meinst du den Alten mit der Dame im Popelinemantel?«, vergewisserte Gårdeman sich.
    »Ja, genau.«
    »Einen pelzgefütterten Popelinemantel besitzt sie offenbar, doch sie verneint konsequent, dass sie jemals vor der Tür von Anne Smitts Haus gestanden und spioniert hat.«
    »Aber woher konnte sie denn wissen, dass sie jeden Montagabend zum Geburtsvorbereitungskurs ging?«
    »Vielleicht hat er es ihr erzählt.«
    »Wer?«
    »Leif Nilsmed selbst. Er schien ja ziemlich bestrebt darin, seiner Frau alles, was mit seiner Liebesaffäre zusammenhing, auf die Nase zu binden.«
    »Ja, es sprühte förmlich vor Hass in dieser Villa«, resümierte Hill und schüttelte den Kopf. »Also, ich glaube, ich habe dringend einen Kaffee nötig. Es ist heute Morgen einfach zu dunkel, um aus eigener Kraft heraus wach zu werden.«
    »Stimmt, aber was hältst du davon, diesen Rentner aus Råå im Zuge einer Personenkonfrontation mit einer Reihe von Frauen in Popelinemänteln einen Blick auf sie werfen zu lassen?«, schlug Gårdeman vor.
    »Du meinst hinsichtlich der Haltung und dergleichen?«
    »Ja, so ungefähr«, antwortete Gårdeman.
    »Das wird dem Staatsanwalt auch nicht ausreichen«, stellte Hill pessimistisch fest. »Und noch weniger dem Gericht.«
    »Tja, wenn es im Zuge der Ermittlungen im Palme-Mord möglich war, dann …«, gab Gårdeman leicht säuerlich zurück, wobei ihm sofort klar wurde, dass dieses Argument in ihrem Fall wenig Bestand hatte. »Solange wir keine handfesten Beweise haben, können wir nichts anderes tun als warten«, fügte er hinzu und zog sich die Goretex-Handschuhe an.
    »Vielleicht bringt uns die technische Untersuchung ja weiter. Was sagt denn Anderberg eigentlich?«, fragte Hill hoffnungsvoll.
    »Nichts, jedenfalls bis jetzt«, entgegnete Gårdeman, der mittlerweile einen ziemlich gestressten Eindruck machte, weil er wusste, dass sie ihn draußen dringend benötigten. »Wie sollen wir deiner Meinung nach also weiter vorgehen?«
    Er hatte kaum seine Frage formuliert, als das Telefon auf dem Schreibtisch heiser schrillte. Hill fuhr erschrocken zusammen und griff so rasch wie möglich nach dem Hörer, um dem Lärm, der sein Trommelfell zu dieser frühen Stunde traktierte, ein Ende zu bereiten.
    »Ja, hier Hill?«
    »Hallo, guten Morgen«, meldete sich Bengt Månsson aus der gerichtsmedizinischen Abteilung in Lund mit seiner unvergleichlich charmanten Stimme. »Ich habe die ganze Nacht an eurem neuen Fall – diesem Leif Nilsmed – gearbeitet. Und ich dachte, dass euch eventuell daran gelegen ist, möglichst schnell zu erfahren, was ich herausgefunden habe.«
    »Danke, das ist sehr nett.«
    »Ja, man tut, was man kann, um behilflich zu sein.«
    Das glaubst du ja wohl selber nicht, dachte Hill, behielt seine Gedanken jedoch lieber für sich.
    Månsson quasselte unbeirrt weiter. »Wie du sicher schon selbst weißt, ist die Todesursache identisch mit der von Anne Smitt. Es handelt sich im vorliegenden Fall also zweifellos um eine Zyanidvergiftung, und auch hier wurde das Gift vermutlich oral zugeführt, da wir, ebenso wie im vorherigen Fall, keine Spuren einer Injektion gefunden haben.«
    Erzähl mir mehr von dem, was ich schon weiß, dachte Hill gelangweilt und zunehmend genervt, ließ den Gerichtsmediziner jedoch zu Ende reden.
    »Ja, und was den Träger selbst angeht, bin ich so gut wie sicher.«
    »Was weißt

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