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Kommissar Morry - Das Phantom

Kommissar Morry - Das Phantom

Titel: Kommissar Morry - Das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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anderen Bekannten der Interpol beschäftigen müssen. Fordern Sie alles Nötige an und lassen Sie die Kriminellen sondieren!"
    „Yeah, Sir! — Dann kommt wohl Mat Heflin für diese Morde nicht in Frage?"
    „Gut, Brookers, daß Sie mich an Mat Heflin erinnern. Schicken Sie mir doch gleich mal seine Akten herauf. Ich weiß nicht, wie ich diesen Heflin einstufen soll. Brookers, Sie waren doch vor drei Jahren, während ich in Urlaub war, mit von der Partie. Wie urteilen Sie über diesen Mat Heflin? Ist er wirklich der große Gangster, wie ihn die Zeitungen seinerzeit und auch heute wieder verschreien? Oder war er nur leichtsinnigerweise in dieses Geschäft damals hineingerutscht?"
    Kommissar Morrys Frage brachte den guten Brookers doch in arge Bedrängnis und Gewissenskonflikte. Wie eine Schlange versuchte er der direkten Antwort zu entgehen.
    „Sir, die Untersuchung des Falles Mat Heflin leitete seinerzeit während Ihrer Abwesenheit Kommissar O' Habphil."
    „Und, Brookers?"
    „Ich muß gestehen, Sir, daß ich äußerst froh war, als Sie Ihren Urlaub beendeten und das Dezernat wieder übernommen hatten."
    „Well, als ich aber zurückgekommen war, hatte Kommissar O' Habphil den Fall Mat Heflin bereits abgeschlossen und die Akten dem Gericht übergeben."
    „Sehen Sie, Sir, das ist es eben! Der ganze Fall Mat Heflin ging zu glatt über die Bühne, und da Heflin alles zugab, machte sich Kommissar O' Habphil, verzeihen Sie mir meine offenen Worte, nicht die geringste Mühe, den Fall von einer anderen Seite aus zu beleuchten."
    „Und wie sah Ihrer Meinung nach diese andere Seite aus?"
    „Bitte, Sir, ersparen Sie mir weitere Ausführungen. Mat Heflin wurde nach dem Stand der Dinge vom Richter für schuldig gesprochen und abgeurteilt."
    „Gegen Ihre Überzeugung, Brookers?"
    „Sir, ich bin nur ein kleiner Detektiv des Scotland Yard, und mir steht es nicht an, Kritik an meinen Vorgesetzten zu üben."
    „All right, Sie glauben, mir keine weiteren Hinweise geben zu können. Ich verstehe und billige Ihr Verhalten. Doch einen Einblick in die Akten werden Sie mir wohl nicht verwehren?"
    „No, Sir, ich werde sämtliche Unterlagen aus dem Archiv sofort herbeiholen."
    Es dauerte keine zehn Minuten, und Brookers kam mit einer ungewöhnlich dünnen Akte aus dem Archiv zurück. Gleichzeitig brachte er einen Gast für Kommissar Morry mit: Captain Smiths. Brookers hatte ihn im Archiv getroffen, wo Captain Smiths eine informatorische Einweisung durch den Leiter des riesigen Archivs des Scotland Yard erhalten hatte. Sein Hauptinteresse schien Kommissar Morrys Abteilung zu besitzen. — Nicht einen Moment hatte gestern sein Schritt gestockt, als er an der Seite Kommissar Morrys die Schwelle des Schauhauses überschritten hatte. Kommissar Morry, der die Wirkung eines so dumpfen Schauhauses auf seinen neuen Kollegen des Scotland Yard unauffällig, doch nicht weniger scharf beobachtete, mußte später zugeben, daß dieser Captain Smiths Nerven aus Stahl besaß. — Viele Tote mußten die Augen dieses Mannes schon gesehen haben. Im Buschkrieg des indianischen Dschungels war neben Captain Smiths wohl ständig der Tod mitmarschiert. — Männer die stahlharte Nerven besaßen, wurden meistens alt in ihrem Beruf.
    „Hallo, Captain Smiths! Nett, daß Sie mal wieder reinschauen", begrüßte Kommissar Morry den älteren Officer freundlich und hatte sofort einen Gedanken, der ihm in seinem augenblicklichen Fall weiterhelfen sollte.
    „Captain", begann er auch gleich, nachdem sie beide Platz genommen hatten. „Sie könnten als alter Weltenbummler einer Landratte wie mir eine kleine Lektion über fremde Länder, Sitten, und was mir besonders am Herzen liegt, einen Bericht über fremdartige Waffen erteilen. Wollen Sie mir diesen Gefallen tun, Captain Smiths?"
    Wenige Herzschläge lang zögerte der Gefragte. Auf seiner Stirn zeigte sich eine leichte Unmutsfalte. Wollte ihn der jüngere Kollege zum Narren halten? Das gab es doch nicht, daß der berühmte Kommissar Morry sich nicht in den Waffen aller Kontinente auskannte. Warum also diese Frage? Kommissar Morry hatte den zweifelnden Blick und das Zögern seines Gegenübers wohl bemerkt, weshalb er ohne eine Antwort abzuwarten fortfuhr:
    „Captain, ich benötige, um mir ein klares Bild über die Mordwaffe machen zu können, einige leichte Auffrischungen auf diesem Gebiete. — Sehen Sie, wenn man es immer nur mit Schußwaffen oder mit einem normalen Messer in Mordfällen zu tun hat, geraten die

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