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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Fehler wäre mir nicht unterlaufen. Sie könnten bei mir alles kopfstellen, und doch würden Sie nichts finden . . ."
    „Einen Fehler begeht jeder Verbrecher", warf Inspektor Halley ein, „Sie haben sich zu sicher gefühlt, Joe Purdon."
    „Was soll ich darauf antworten", entgegnete der Gangster, „es ist mir einfach zu dumm. Ich bitte, abgeführt zu werden ich kann nicht mehr weiter, und morgen ist auch noch ein Tag."
    „Geben Sie den Mord zu", stieß Inspektor Halley aus, „und Sie haben Ihre Ruhe."
    „Das könnte Ihnen so passen", stieß mürrisch der Gangsterkönig ans, „was ich nicht getan habe, das habe ich nicht getan."
    „Und wenn ich Sie die ganze Nacht verhöre", knurrte gereizt Inspektor Halley, „ich lasse Sie keine Sekunde zur Ruhe kommen. Ich will Ihr Geständnis haben!"
    Joe Purdon hatte sich wieder gefangen. Er hatte dem Anschein nach den Schock überwunden und war wieder Herr seiner Nerven. So erklärte er jetzt abwinkend:
    „Meinetwegen können Sie mich die ganze Nacht verhören, Inspektor. Aber ich versichere Ihnen jetzt schon, daß ich kein Wort mehr sagen werde!"
    Kriminalrat Hunter hatte sich erhoben, legte Inspektor Halley freundschaftlich die Hand auf die Schulter und sagte: „Lassen Sie es für heute genug sein, Inspektor —
    — ich bin sehr zufrieden mit Ihnen. Sie haben ganze Arbeit geleistet. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, wann der Angeklagte alles zugibt. Lassen Sie ihn abführen!"
    Von zwei Beamten flankiert, wurde der Mordverdächtige in eine Zelle gebracht.
    Schweigend blickten sich die Beamten an. Warum sagen Sie denn nichts, Kommissar Morry", stieß nach einer Weile Inspektor Halley gereizt aus, „ich denke, wir arbeiten zusammen. Vielleicht sind Sie so liebenswürdig und geben Ihre Meinung zum besten."
    „Sie haben ihn doch so gut wie überführt, Imspektor", entgegnete Morry mit ausgebreiteten Armen, „bei diesen Beweisen was wollen Sie noch mehr! Er hat zugegeben, daß er den Juwelier beraubt hat, und seine Erzählung na, darüber brauchen wir uns nicht mehr zu unterhalten. Für heute habe ich aber genug, ich muß ein wenig Schlaf nachholen, also bis morgen."

    *

    Inspektor Halley fand keine Ruhe. Nach dem Fortgehen Morrys hatte er sich noch über eine Stunde mit Kriminalrat Hunter unterhalten und den Fall von allen Seiten beleuchtet. „Ich bin dafür", sagte plötzlich Inspektor Halley, „Joe Purdon heute noch einmal zu verhören."
    „Ich würde noch etwas Zeit verstreichen lassen", riet ihm der Kriminalrat, „auch ich habe das Gefühl gehabt, daß der Gangster vorhin beinahe die Nerven verloren hätte."
    „Vielleicht kann ich Ihnen schon morgen früh ein entscheidendes Ergebnis mitteilen", sagte überheblich Dick Halley, „denn wenn ich einmal einen Verbrecher an den Fängen habe, lasse ich ihn nicht wieder los.
    Kommissar Morry ist viel zu behutsam, ein Mörder muß ganz anders angepackt werden."
    „Na, na", wehrte Allan Hunter ab, „wir wollen mal die Erfolge Kommissar Morrys nicht schmälern. Bisher ist er auf seine Weise immer zum Ziel gekommen, und ich bin diesmal wirklich ein wenig verwundert, daß Sie ihm zuvorgekommen sind. Ich hatte nämlich das Gefühl gehabt, daß Kommissar Morry kurz vor der Aufklärung des Falles stand."
    „Hoffentlich nimmt er es nicht zu schwer", sagte nun Dick Halley, „daß ich ihm den Rang abgelaufen habe."
    „Da kennen Sie aber Kommissar Morry schlecht", gab der Kriminalrat überzeugt zurück, „er gehört nicht zu denen, die anderen den Erfolg neiden."
    „Dann ist ja alles in Ordnung", erwiderte verhalten der Inspektor, „denn es täte mir leid, wenn ein Mißton zwischen uns beiden aufkommen würde."
    Allan Hunter reckte sich. „Die letzten Stunden haben Nerven gekostet", erklärte er, „also machen Sie es gut, mein lieber Halley, ich werde nach Hause fahren, meine Frau erwartet mich."
    Inspektor Halley begleitete seinen hohen Gast hinaus, aber kaum war der Kriminalrat verschwunden, verfinsterte sich sein Gesicht. Unruhig durchmaß er das Zimmer. Erkannte er, daß es vielleicht doch gar nicht so einfach war, den erfahrenen Gangster zur Strecke zu bringen? Der König der Unterwelt konnte sich den besten Anwalt
    leisten aber die Beweise mußten ausreichen, Joe Purdon aufs Schafott zu bringen. Er warf einen Blick zur Uhr. Es war zwei Uhr morgens. Das war wohl die beste Zeit, den Gangster noch einmal zu verhören. Sicherlich würde er sich unruhig auf seinem Lager umherwälzen und mit Angst und Bangen dem

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