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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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nämlich nicht davon überzeugt."
    „Sehen Sie, Kommissar", lächelte zynisch der Taschendieb, „wir aus der Unterwelt nämlich auch nicht. Ein wenig kennen wir alle Joe Purdon, aber keiner von uns hat jemals feststellen können, daß der König der Unterwelt mit dem Wurfmesser umgehen kann. Er ist ein ausgesprochener Revolvermann!"
    „Das habe ich mir auch immer wieder durch den Kopf gehen lassen", entgegnete Morry unzufrieden, „aber die Tatsache bleibt doch bestehen, Eddy, daß wir hundertprozentige Beweise haben. Seine Finger abdrücke befinden sich auf der Mordwaffe. Was sagst du nun?"
    „Das verschlägt mir die Sprache", stieß kopfschüttelnd Eddy aus, „darauf weiß ich auch keine Antwort. Aber wie kommt es eigentlich, Kommissar, daß ich vorhin in Soho Joe Purdon gesehen habe... ist er entlassen worden?"
    „Das gerade nicht", stieß Morry verärgert aus, „er hat sich auf seine Art verabschiedet!"
    „Darf man Näheres erfahren?" forschte der Taschendieb.
    „Wozu", knurrte Morry, „wenn .du unser Freund bist, dann sieh lieber zu, daß du herausbekommst, wo der Gangsterkönig sich versteckt hält. Damit würdest du mir einen großen Gefallen tun."
    „Welche Belohnung gibt es?" war die Gegenfrage Eddys.
    „Meine Freundschaft", entgegnete mit ernster Stimme der Kommissar und sah den Taschendieb durchdringend an.
    Eddy erwiderte den Blick Morrys und sagte: „In Ordnung, Kommissar, dann werde ich mich sofort auf die Beine machen. Die Fährte ist noch frisch, und ich weiß so einiges über Joe Purdon."
    „Sieh dich vor", warnte Morry und brachte seinen sonderbaren Besucher bis zur Tür.
    „Das muß ich wohl",, kam die hastige Entgegnung, und dann strebte der Taschendieb Eddy dem hinteren Ausgang au.
    Eddy mußte wohl eine Vorstellung haben, wo sich der König der Unterwelt aufhielt, denn er lief mit großen Schritten durch die Straßen, und als er den äußeren Ring der Stadt erreicht hatte, verlangsamte er seine Schritte. Nach einigen Minuten erreichte er ein einsam daliegendes Haus. Jetzt begann Eddy unruhig zu werden. Für seine Begriffe konnte sich Joe Purdon nur hier aufhalten, denn die anderen Schlupfwinkel waren zu bekannt, und er selbst hatte dieses Versteck nur durch einen Zufall ausfindig gemacht. In geduckter Haltung umschlich er das Grundstück und setzte plötzlich mit einem Satz über den Lattenzaun. In dem Kellergeschoß des Hauses brannte Licht. Jetzt hatte Eddy ein vergittertes Fenster erreicht, beugte sich ein wenig vor, um hineinzuspähen. Wie erstarrt blieb er aber plötzlich stehen, als er eine Hand auf seinem Rücken fühlte. Da erklang auch schon die höhnische Stimme Joe Purdons:
    „Nanu Eddy, was willst du denn hier? Suchst du mich etwa na, komm mal mit rein, wir wollen uns ein wenig unterhalten."
    Einige Male schluckte Eddy, dann richtete er sich auf und blickte den Gangsterkönig mit unschuldigen Augen an: „Ach du bist es, Joe", stellte er sich überrascht, „das ist aber ein Zufall, was? Wohnst du etwa hier?"
    „Quatsch nicht so dämlich", knurrte der stiernackige Gangster und stieß Eddy die Mündung seines Revolvers in die Seite, „los, geh voran, aber versuch nicht, fortzulaufen, denn es täte mir leid, einen alten Freund umlegen zu müssen."
    Eddy ergab sich in sein Schicksal. Krampfhaft überlegte er, wie er sich aus dieser Schlinge befreien konnte. Als sie ein elegant eingerichtetes Zimmer im Kellergeschoß erreicht hatten, lachte er Joe Purdon unbeschwert an und sagte kopfschüttelnd: „Ist doch ein tolles Ding, was Joe? Denk mal an, ausgerechnet hier wollte ich einbrechen, ist nämlich so wunderbar ruhig hier, kein Mensch weit und breit. Joe Purdon versetzte dem Taschendieb einen harten Stoß, so daß Eddy in einen Sessel flog, musterte ihn mit harten Blicken und sagte: „Erzähle mir keine Märchen ich kenne dich ganz genau, Eddy, mir machst du nichts vor. Du und ein Einbrecher — — nein, nein, das kannst du mir nicht erzählen. Also raus mit der Sprache!"
    „Es ist wirklich so", stammelte der Taschendieb verängstigt, „es war ein reiner Zufall ich fand die Gelegenheit sehr günstig, ich sah nur im Keller Licht, das ganze Haus lag im Dunkeln!"
    Aus einer Ecke des Zimmers erklang ein höhnisches Grinsen. Erschrocken wandte sich Eddy herum, und da sah er den riesenhaften Diener des Gangsterkönigs, der ihm zuwinkte und höhnte: „Hallo, Eddy, ich bin auch noch hier. Was hast du eigentlich vor einer Stunde in Scotland Yard zu suchen gehabt? Auch ich

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