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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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fertig mit deinem Geschwätz", knurrte der Unheimliche. „Mach mal schnell wieder zu, denn wir wollen noch ein ernstes Wort miteinander reden. Ich bin nämlich noch nicht fertig mit dir."
    „Was willst du denn noch“, stieß mit angstbebender Stimme Joe Purdon aus.
    „Nur eine Kleinigkeit, mein Guter", kam es flüsternd von den Lippen des Maskierten, dann schwieg er einen Augenblick und betrachtete dabei sinnend die Spitze des Wurfmessers. Plötzlich richtete er sich auf, blitzte Joe Purdon drohend an und fragte in einem gefährlichen Unterton: „Warum hast du mich eigentlich verraten, Joe Purdon? Es kann mir zwar nicht gefährlich werden... aber dennoch, durch deine Aussage konntest du die Polizei auf meine Spur hetzen. Auf Verrat steht der Tod nicht wahr, das weißt du doch. Du hast gepfiffen."
    „Sollte ich etwa den Mord auf mich nehmen?" fragte der König der Unterwelt zurück.
    „Dein Märchen hat dir doch niemand abgenommen", fiel ihm der Unheimliche ins Wort. „Weder Inspektor Halley, noch Kommissar Morry."
    Sprachlos sah der König der Unterwelt den Grausamen an. Woher wußte der Mann über alles so genau Bescheid. Aber er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, denn sein Instinkt sagte ihm, daß der Messerwerfer entschlossen war, ihn trotz der Herausgabe der Beute zu töten. In dem Augenblick, als er zum Sprung ansetzen wollte, ging der Maskierte einige Schritte rückwärts und sagte warnend: „Bleib stehen, du Narr, ich kenne dich besser, als du ahnst. Aber ein wenig scheinst du mich schon durchschaut zu haben denn ich habe tatsächlich vor, dich auszulöschen. Du bist eine zu große Gefahr für mich."
    „Nie werde ich etwas verlauten lassen", flehte der König der Unterwelt, „ich bin unermeßlich reich, alles will ich dir geben."
    Mit der linken Hand deutete der Maskierte auf die Beute und spottete: „Das genügt mir vollständig", und dann schleuderte er blitzschnell das Wurfmesser. Obwohl ihn Joe Purdon nicht einen Moment aus den Augen gelassen hatte, reagierte er zu spät. Mit einem Todesschrei sank er zu Boden. „An dir ist nicht viel verloren", knurrte der Maskierte, „du nanntest dich voller Stolz König der Unterwelt und warst der dreckigste und gemeinste Verbrecher, den ich kannte. Wir Sind jetzt quitt."
    Als es in diesem Augenblick sechsmal gegen das Fenster pochte atmete der Mörder nur einmal ganz tief auf, zog das andere Wurfmesser hervor und knipste die Deckenbeleuchtung aus, so daß nur das Licht der Tischlampe einen schwachen Schein verbreitete. Danach öffnete er behutsam die Tür und grinste gemein, als der riesige Gangster Jim den Raum betrat.
    „Hallo, Boß", rief dieser mit lauter Stimme, „sechs Flaschen Whisky reichen wohl bis morgen früh. Ich werde..." erschrocken fuhr er herum, als mit einem harten Knall die Tür hinter ihm ins Schloß fiel. Jetzt sah er den Mann mit der Maske, und unwillkürlich warf er einen Blick umher. Wo war denn der Boß? Da entdeckte er die zusammengekrümmte Gestalt am Boden. Ein Wutschrei entrang sich seiner Kehle. Mit einem Ruck warf er sich herum und schleuderte die Flaschen seinem Gegner ins Gesicht, der sich aber blitzschnell duckte und sofort das lange Wurfmesser schleuderte.
    „Du Hund", stammelte röchelnd der riesige Gangster und sank langsam in sich zusammen.
    „Leg dich ruhig zu deinem Boß", höhnte der Maskierte mit kalter Stimme, „ihr seid ja von jeher gute Freunde gewesen, nun fahrt ihr beide zur Hölle."
    Nach dieser entsetzlichen Tat ging der Mörder zum Schreibtisch zurück und betrachtete noch einmal mit gierig funkelnden Augen den Schmuck in der Kassette, dann ließ er den Deckel zufallen und verschwand mit seinem Raub.

    *

    Die Mordkommission hatte die Villa Howard Tailors verlassen. Nur Kommissar Morry saß noch immer grübelnd in einem Sessel. Immer wieder hatte er die beiden Angestellten verhört, aber dennoch brachte ihn ihre Aussage nicht einen Schritt weiter. Wohl hatte man festgestellt, daß der unheimliche Mörder von der gegenüberliegenden Insel seinen Weg genommen hatte, aber mehr, brachten die geschulten Männer auch nicht heraus. Es war wie verhext. Das Wurfmesser hatte bewiesen, daß es aus dem Besitz Alfonso Tornados stammte, und demnach konnte nur er der Täter sein. Aber war es nicht möglich, daß der König der Unterwelt mit diesem Mann gemeinsame Sache machte? Sofort erhob sich Morry, bestieg seinen Wagen und jagte im schnellsten Tempo dem Geheimversteck Joe Purdons zu. Er mußte sich Gewißheit

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