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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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in Scheidung mit meiner Frau, die gerade bei ihrem Geliebten in Kanada ist.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach Nield. »Ich muss Ihnen diese Fragen stellen, weil Mr. Tweed Sie auf seiner Liste der Mordverdächtigen hat.«
    »Dann müssen Sie ihm wohl oder übel sagen, dass er mich nicht streichen kann.«
    Benton lächelte verbindlich und nahm einen Schluck von seinem Chardonnay.
    »Wer hat denn Ihrer Meinung nach die beiden Frauen getötet?«, fragte er plötzlich.
    Nield war erstaunt, dass Macomber sich das traute. Immerhin musste ihm doch klar sein, dass auch seine Brüder zu dem engeren Kreis der Verdächtigen gehörten.
    »Jemand, der über viel Macht verfugt«, antwortete er. »Jemand, der in London lebt.
    Und jemand, den Tweed innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden überführen wird.«
    »Verstehe.« Benton hielt inne. Jetzt war es an ihm, erstaunt zu sein. »Sie sind sich Ihrer Sache ja ziemlich sicher.«
    »Außerdem hat dieser Jemand an einem der Tatorte eine wichtige Spur hinterlassen«, beendete Nield seine Ausführungen.
    Benton ließ sich die Rechnung geben und bezahlte. Dann stand er auf und machte ein grimmiges Gesicht. Mit seinen nach unten gezogenen Mundwinkeln sah er auf einmal nicht mehr so freundlich aus wie zuvor. Wortlos verließ er mit großen Schritten die Bar.
    Nield blieb lächelnd sitzen und bestellte sich nun auch ein Sandwich. Die glatte Fassade, mit der sich die Triade so gern nach außen präsentierte, hatte einen tiefen Riss bekommen.

34
    Paula kam von ihrem Besuch außerhalb Londons zurück und stellte ihren Wagen auf einem Parkplatz ab, der gerade frei geworden war. Als sie sich dem Hauptquartier der Triade näherte, sah sie Benton Macomber die Straße entlanglaufen. Er hatte es so eilig, in das Gebäude zu kommen, dass er sie überhaupt nicht bemerkte. Als er etwas in die Sprechanlage sagte und die Tür sich daraufhin öffnete, schlüpfte Paula unbemerkt hinter ihm hinein. Auch im Aufzug war Macomber so in Gedanken versunken, dass er nicht wahrnahm, wie sie mit ihm hinauffuhr. Auf den Fersen folgte sie ihm ins Allerheiligste der Triade, wo seine Brüder bereits an dem merkwürdigen, dreieckigen Tisch saßen und auf ihn warteten.
    Als Nelson sie hereinkommen sah, sprang er auf.
    »Sie dürfen hier nicht herein!«, schnauzte er sie an.
    »Aber ich wollte Ihnen doch nur gratulieren«, sagte Paula fröhlich und schwenkte eine Sonderausgabe der
Daily Nation
, die sie unter dem Arm getragen hatte.
    »NELSON MACOMBER ZUM SICHERHEITSMINISTER ERNANNT«, stand in großen Lettern auf der Titelseite.
    »Außerdem muss ich mit Miss Partridge sprechen«, sagte sie, während sie zu der Tür ins nächste Büro ging. Dort stand Coral Flenton neben ihrem Schreibtisch und vollführte gerade ein kleines Freudentänzchen. Offenbar hatte sie soeben etwas sehr Angenehmes erfahren. Ein paar Meter neben ihr stand Miss Partridge mit vor der Brust gekreuzten Armen und machte ein grimmiges Gesicht.
    »Hören Sie sofort mit dem albernen Herumgetanze auf, oder es setzt was!«, herrschte sie Coral Flenton an.
    »Falls Sie mir etwas antun wollen, denken Sie daran, dass eine Zeugin anwesend ist«, sagte Coral mit einem Blick hinüber zu Paula. Auf ihrem Schreibtisch lag ebenfalls die Sonderausgabe der
Daily Nation
.
    »Ich bringe Sie um!«, schrie Miss Partridge außer sich vor Wut.
    »Nein, das werden Sie nicht tun«, ließ sich auf einmal eine sonore Stimme von hinten vernehmen. Nelson Macomber war in den Raum getreten und ging rasch auf Paula zu, die hinter Corals Schreibtisch stand.
    »Das ist hier nicht der richtige Ort für Sie, Miss Grey«, sagte er ruhig, aber entschlossen und packte Paula am Arm. »Ich möchte, dass Sie dieses Gebäude augenblicklich durch den Hintereingang verlassen und nie wieder hierherkommen.«
    Mit diesen Worten zog er sie zu einer Tür an der hinteren Wand des Raumes. Während er Paula noch immer mit der rechten Hand am Arm gepackt hielt, öffnete er mit der linken die dicke Stahltür.
    »Lassen Sie mich sofort los!«, verlangte Paula. »Sie tun mir weh!«
    Als Nelson ihrer Aufforderung nicht nachkam, trat sie ihm mit dem linken Fuß gegen das Schienbein. Er zuckte vor Schmerz zusammen und schob Paula hinaus auf eine Metallplattform, von der aus eine Feuertreppe zur Straße hinunterführte.
    »Miss Grey«, rief Nelson Paula hinterher, als diese die Treppe nach unten stieg.
    »Was wollen Sie?«, rief Paula nach oben.
    »Ich wollte Ihnen nicht wehtun.

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