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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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haben.«
    Nachdem Canal auf den Fahrersitz hinüber gerutscht war, stieg Newman in den Wagen und setzte sich neben ihn. »Und versuchen Sie keine linken Tricks mit mir, sonst puste ich Ihnen den Schädel weg.«
    Als sie vor dem Eingang des Lagerhauses anhielten, war das East End noch wie ausgestorben. Auf Newmans Befehl hin stieg Canal aus und öffnete das Vorhängeschloss an der Tür. Gefolgt von Newman, der den bewusstlosen Fitch über der Schulter trug, betrat er das Lagerhaus und ging in die Mitte des großen, leeren Raumes. Newman sah die Falltür mit dem Handgriff sofort und legte Fitch genau daneben auf den staubigen Bretterboden.
    »Wo kommen Sie her?«, fragte er Canal. »Dem Akzent nach sind Sie nicht aus dem East End.«
    »Aus Blackpool.«
    »Haben Sie da oben noch Familie?«
    »Eine Schwester, bei der ich manchmal wohne.«
    »Dann nehmen Sie den nächsten Zug nach Norden, und kommen Sie nie wieder hierher zurück. Wenn Sie das trotzdem tun sollten, melde ich Sie Commander Buchanan von Scotland Yard und sorge dafür, dass Sie für viele Jahre nicht wieder aus dem Gefängnis kommen. Und jetzt raus hier!«
    »Sagen Sie Fitch, wo ich bin?«
    »Nein. Nur, dass Sie für eine Weile untergetaucht sind. Können Sie sich vorstellen, was er Ihnen antut, wenn er erfährt, dass Sie mir alles erzählt haben?«
    »Bin schon weg.«
    Als er allein mit Fitch war, der langsam wieder zu sich kam, zog sich Newman Latexhandschuhe an. Er wollte keine Fingerabdrücke hinterlassen. Dann klappte er die Falltür auf und hörte, wie unten das Wasser des Flusses vorbeigurgelte. Als er daran dachte, was Fitch mit Paula in diesem Schacht vorgehabt hatte, packte ihn die Wut.
    Er nahm das Seil, das neben der Falltür lag, band es Fitch um den Oberkörper und ließ ihn in den Schacht hinab, so wie dieser es mit Paula vorgehabt hatte. Als seine Füße am unteren Ende des Schachtes ins Wasser tauchten, wachte Fitch auf.
    »Was, zum Teufel, machen Sie da mit mir?«, rief er nach oben. Von der gekrümmten Stahlwand des Schachts hallte seine Stimme gespenstisch wider. »Das werden Sie mir büßen, verlassen Sie sich drauf.«
    »Glauben Sie?«
    »Um Gottes willen, tun Sie mir das nicht an! Ich gebe Ihnen so viel Geld, wie Sie wollen… alles, was ich habe …«
    Newman beachtete ihn nicht und klappte die Falltür zu. Während er den Riegel zuschob, überlegte er sich, dass er Fitch eine Weile zappeln lassen würde, bevor er die Polizei benachrichtigte, damit diese ihn befreite. Er sollte ruhig einmal am eigenen Leib erfahren, was er Paula hatte antun wollen.

13
    Nachdem Newman das Lagerhaus verlassen hatte, ging er durch das immer noch dunkle East End ein paar Straßen weiter, bevor er sich per Handy ein Taxi rief und den Fahrer bat, ihn in die Fulham Road zu bringen.
    Als er sich Paulas Wohnhaus näherte, wurde der Himmel langsam heller. Eigentlich hatte er vorgehabt, in seinen Wagen zu steigen und nach Hause zu fahren, aber dann sah er, dass Paula vollständig angezogen am Schlafzimmerfenster stand.
    »Kommen Sie rauf!«, rief sie und warf ihm den Schlüssel für die Haustür hinab.
    Newman sperrte auf und trat in den Hausgang. Die Frau, die im Erdgeschoss wohnte, war wie üblich nicht da. Am oberen Ende der Treppe erwartete ihn Paula in ihrem sogenannten »Kampfanzug«: einer dunkelblauen Hose, die sie in die Schäfte kniehoher Stiefel gesteckt hatte, und einer warmen blauen Windjacke. Ihr Haar war so sorgfältig gebürstet, als wäre sie soeben vom Friseur gekommen.
    »Als ich sah, dass Ihr Wagen noch immer vor dem Haus stand, habe ich mir Sorgen gemacht«, sagte sie.
    »Ich habe seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen«, erwiderte Newman.
    »Dann hatten Sie bestimmt eine tolle Nacht mit Ihrer Roma«, bemerkte Paula lächelnd.
    »Sie müssen aber nicht in die Details gehen.«
    »Tu ich aber. So gegen vier Uhr früh habe ich Roma heimgebracht und bin dann direkt hierhergefahren. Diesem Umstand dürften Sie Ihr Leben verdanken.«
    Newman hatte sich entschieden, Paula zumindest teilweise von seiner Begegnung mit Fitch und Canal zu erzählen, denn nur so würde ihr bewusst werden, in was für einer Gefahr sie schwebte. Nur das Ende erzählte er ihr nicht, sondern sagte, er habe Canal mit dem bewusstlosen Fitch auf der Rückbank wegfahren lassen und ihm gesagt, sie sollten sich nie wieder in London blicken lassen.
    »Unglaublich, dass der Kerl hier am Regenrohr hinaufgeklettert ist…«, sagte Paula nachdenklich.
    »Was genau ist oben

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