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Komponente Calthur

Komponente Calthur

Titel: Komponente Calthur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wäre abhörgefährdet gewesen. Innerhalb der Energieschirmglocken war sie auch nicht besonders gut.
    »Warten können Sie nur, wenn Sie Leben und Gesundheit von etwa tausend Soldaten der Eliteeinheit Luna-Port riskieren wollen, Sir«, erklärte Kenji mit asiatischer Gelassenheit.
    »Was?«
    »Die Nachricht kam soeben durch. Absender ist TS-19. Er befindet sich in der Schaltzentrale, ist also ebenfalls von den Schirmen eingeschlossen. Hier unten waren aber etwa dreitausend Mann stationiert. Einigen besonders findigen Ingenieuroffizieren ist es gelungen, einen von uns noch nicht entdeckten Fluchtstollen ausfindig zu machen und einzudringen. Sie befinden sich auf dem Vormarsch zu uns und damit zum Zwischenbahnhof der Vakuum-Rohrbahn. Wenn wir warten, müssen wir das Feuer eröffnen. Dann dürfte der um Ihr Wohlbefinden besorgte Gegner ZONTA einsetzen. Anschließend erscheinen die Roboter, entstehen die internen Todesschirme und was der Dinge mehr sind. Zurückrufen können wir die Männer nicht, oder wir verraten das große Spiel. Man würde sich sehr wundern. Warten ist ungesund, Sir!«
    Hannibal befand sich bereits in der Konzentrationsphase. Er lauschte mit offenen Parasinnen.
    »Mindestens tausend Mann«, berichtete er in monotoner Sprechweise. »Ein Sonderkommando, geführt von Benny ›Tiger‹ Mindenstrok. Er geht aufs Ganze. Funkanweisung kommt soeben von TS-19 an. Man soll seine Ankunft abwarten. Oberstleutnant Mindenstrok verweigert den Befehl. Er hat uns seinen Leuten gegenüber als vogelfrei erklärt. Die rechtlichen Konsequenzen sind ihm egal. Er sah Reling fallen, das genügte ihm. Seine Männer machen mit. Sie sind teilweise mit marsianischen Hochenergiestrahlern bewaffnet und geschult in der Roboterabwehr. Mindenstrok bildet Zwanzigmann-Punktbeschußkommandos. Sie schießen bei gleichzeitiger Feuereröffnung auf nur eine Stelle der Roboterschutzschirme jede Kampfmaschine ab. Der ›Tiger‹ war führend an den Abwehrkämpfen gegen ZONTA beteiligt. Er denkt an alles. Er hat Ketten-Flachpanzer dabei, die durch den engsten Stollen kommen. Sie sind schnell und besitzen Rakwerfer mit automatischer Geschoßzuführung. Atomare Ladungen verschiedener Stärke, dazu Thermonital-Brandköpfe und Nervengasladungen. Es wird Zeit.«
    »Steamers!« rief ich. Er fuhr zusammen und nahm unwillkürlich Haltung an. »Steamers, Sie haben das Zuschmelzen der Zugänge geleitet. Was sind das für unbekannte Nebenstollen?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich uralte Fluchtwege. Einen davon muß Mindenstrok gefunden haben. Anweisungen, Sir?«
    »Ja. Verschwinden Sie mit dem Primär-Kommando im Auffangversteck. Hannibal und ich setzen uns sofort ab. Kenji, helfen Sie uns. Oder sehen Sie eine Möglichkeit, den Stollen unpassierbar zu machen?«
    »Das bedeutete den Einsatz von Thermokanonen oder atomaren Schmelzladungen. Bei der Expansion der erhitzten Luftmassen innerhalb des Stollens käme es zu katastrophalen …«
    »In Ordnung«, unterbrach ich ihn. »Vergessen Sie es. Das können wir nicht riskieren. Professor Goldstein, bereiten Sie bitte eine zweite Hohn-Sendung vor.«
    »Die wird aber nur innerhalb der Schutzschirme gehört werden können.«
    »Das reicht! Es genügt mir völlig, wenn unsere neuen Freunde erfahren, daß wir das Eindringen der GWA-Truppen bemerkt haben und entsprechend reagieren. Das Wissen um die Gefahr steigert Toterlays Image, und sein Hohn entspricht seiner Mentalität. Ferner hören die Unbekannten, daß wir uns sofort absetzen. Das ist die Chance.«
    Ich begann nur drei Minuten später. Meine Worte, gesendet auf der Visiphonfrequenz der militärischen GWA, mußten überall innerhalb der Schutzschirmglocken gehört werden.
    Der marsianische Riesenroboter ZONTA verhielt sich passiv. Das bewies mir, daß man auf der anderen Seite nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen wollte, als es ohnehin schon geschehen war.
    Ich beleidigte die vordringenden Soldaten und schaltete dann mit dem vorangehenden Hinweis ab, mich würden sie nicht ein zweites Mal fassen.
    »Das reicht«, erklärte Reg J. Steamers gepreßt. Blässe bedeck te sein Gesicht. »Müssen Sie so stark auftragen? Wenn Sie nur ei nem unserer Soldaten zufällig vor die Mündung laufen, sind Sie verloren.«
    »Genau das soll die andere Seite spüren. Regen Sie sich ab. Achten Sie auf ZONTAs Energieschirme. Wenn sie erlöschen, können Sie annehmen, daß wir endgültig in Sicherheit sind. Steamers, ich verlasse mich auf Sie!«
    »Das können Sie! Bei uns wird

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