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Konsumguerilla - Widerstand gegen Massenkultur

Konsumguerilla - Widerstand gegen Massenkultur

Titel: Konsumguerilla - Widerstand gegen Massenkultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Richard , Alexander Ruhl
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Mittelpunkt der Untersuchung stehen also das visuelle
     Ergebnis und seine ästhetisch-medienadäquate Qualität.
    YouTube Research: Auswertungsmethoden und Clipkategorien
    Die Untersuchung von YouTube wie auch der Fotoplattform Flickr (vgl. Richard/Grünwald/Ruhl 2007) macht es notwendig, eine
     für sozialästhetische Online-Phänomene angemessene Erhebungs-, Sortierungs- und Auswertungsmethode zu entwerfen.
    Mangels interpretativ neutraler Verfahren ist eine »mimetische« (Amann/Hirschauer 1997: 20) Form der Forschung anzustreben,
     in der sich die Beobachter auf das Feld eichen und darüber ein empirisch fundiertes Wissen über die besondere kulturelle Ordnung
     entwickeln. Als besondere Herausforderung gilt es dabei, Grundmuster in der kunstvollen/künstlerischen Darstellung mithilfe
     der in der laufenden Studie entwickelten Kategorien von YouTube zu sichern, welche trotz des sekündlichen inhaltlichen Wandels
     im Kern konstant bleiben, das heißt eine Typologie von eingeführten und gemeinschaftlich weiterentwickelten Darstellungsmustern
     und -konventionen herauszuarbeiten. Vielversprechend für dieses Ziel erscheint daher der doppelte Zugang: Einerseits über
     eine repräsentative Erhebung, die Auskunft über die Häufigkeit des Vorkommens bestimmter Videos gibt und andererseits |229| über eine qualitative Erhebung mittels ausgewählter Fallbeispiele (vgl. Richard/Zaremba 2007).
    Das für die Analyse der Bildwelten des Web 2.0 entwickelte Stufenmodell weist im aktuellen Forschungsstand, stichwortartig
     aufgeführt, folgende Schritte auf:
Bestimmung der relevanten Schlagwörter: Hier gilt es, die willkürliche Benennung durch die NutzerInnen zu beachten, die sich
     dem gesamten Feld anpasst, da die Clips von anderen Nutzern auch gefunden werden sollen.
Parallele Erhebung von Material über drei Suchpfade:
    a. Über die tags, Schlagwörtersuche mit einem oder mehreren tags (mehrere sind gezielter, aber stark eingrenzend, Clips gehen
     verloren). Der Suchvorgang findet in Titeln der Clips und in den von den Nutzern gewählten tags statt.
    b. Durch Zufallsstichproben und assoziative Auswahl im Sinne einer Mindmap, zum Beispiel Begriffen, die im Assoziationsfeld
     des jeweiligen inhaltlichen Fokus liegen. Die Suche im
flow
der YouTube-Recherche verläuft als assoziative Synonymsuche innerhalb inhaltlicher Referenzfelder, in den Varianten gleicher
     Nutzer oder den
related
Videos (ein automatisch generierter Zusammenhang).
    c. Über das
social bookmarking
, also über die Suche in den von anderen Nutzern empfohlenen und diskutierten Videos. Hier müssen alle Videos auf ihren Inhalt
     hin gesichtet werden. Oder Suche über thematische Gruppen, innerhalb dieser kann nicht mit dem tag gesucht werden.
Untersuchung der Begriffe auf Trennschärfe anhand des vorgefundenen Bildmaterials. Die Suche über Schlagworte kann auch in
     deren Verdichtung zu konkreten Fallanalysen führen.
Auswahl von repräsentativen Clips nach der Häufigkeit des Vorkommens und thematische Gruppenbildung (
Cluster
), wobei die Auswahl von Clips und die Fallanalysen aus einer repräsentativen Gruppe oder nach Sichtung des Contents erfolgen
     können.
Auswahl und Erstellung von Schlüsselbildern für die Analyse.
Erstellung einer Bild-/Clip-Typologie beziehungsweise Suche nach Abweichungen von den ästhetischen Stereotypen einer Thematik,
     zum |230| Beispiel durch eine besondere künstlerische Qualität, unter Berücksichtigung der spezifischen medialen Darstellung und Struktur.
Erstellung von relationalen Bilderclustern nach der Analyse des anschaulichen Charakters der Bilder. Die Aussagen über die
     Grundmuster in der künstlerischen Darstellung werden also zunächst nach der Häufigkeit ihres Vorkommens und dann in einem
     nächsten Schritt mittels Produktionsanalysen der Clips an Einzelfällen getroffen.
    YouTube Grundlagenforschung existiert noch so gut wie gar nicht. 4 Die Analyse der YouTube Clips wird im Folgenden im Rahmen eines Ansatzes der
visual media culture studies
durchgeführt, der insbesondere die mediale Qualität des Bildes als »Shifting Image« (vgl. Richard/Zaremba 2007) berücksichtigt,
     das sich immer wieder in anderen Bildclustern formiert und permanent neue Ordnungen hervorbringt. Die im Rahmen der Frankfurter
     Studie 5 entwickelten Clip-Kategorien erfassen die Basisstrukturen der Plattform. Diese sind fließend und ineinander übergehend und
     können meist mehreren Bereichen zugeordnet werden, da sie auf

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