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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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war es wach ge­wor­den. Aus ei­ni­gen der Häu­ser plärr­ten Kin­der. Ei­ne Stim­me – mit­tei­lend, man ha­be ja schon im­mer ge­wußt, daß der Dr. Broad­nar spin­ne – schimpf­te durch das ge­öff­ne­te Fens­ter.
    Vor dem Grund­stück 112 wa­ren Schein­wer­fer auf­ge­blen­det, fast so, als ob dort ein Film ge­dreht wer­den soll­te. Jetzt be­gann es sich auf dem Grund­stück zu re­gen. Ei­ne Art Sa­la­man­der, grün, mit großen leuch­ten­den Au­gen, mit mensch­li­chen Hän­den, war an der Fassa­de, aus dem Kel­ler kom­mend, hoch­ge­kro­chen. Un­ter dem Ge­büsch konn­te man ei­ne Art Pla­zen­ta se­hen – sie hat­te et­was wie einen Mund zu ei­nem Gur­geln ge­öff­net. Zwei, drei ver­krüp­pel­te Zwer­ge mit grü­nen, mes­ser­schar­fen Rep­ti­li­en­za­cken auf den Rücken husch­ten durch den Gar­ten.
    Ein sich blä­hen­der wei­ßer Leib, fast nur Kör­per, oben mit ei­nem rie­si­gen Maul, dar­in mes­ser­schar­fe Rei­hen von Hai­fisch­zäh­nen, mit Fin­gern wie Klau­en und ra­sier­mes­ser­schar­fen Nä­geln, dehn­te sich aus der Aus­fahrt. Roll­te nach oben. Blitz­te, ras­te und ro­tier­te. Kam mit tücki­schen ro­ten, leuch­ten­den Au­gen nä­her. Die Män­ner, die noch eben fast nach­läs­sig, ein we­nig schwam­mig, un­wis­send, ein we­nig auch, als wür­den sie nur aus Sä­cken be­ste­hen, auf der Stra­ße ge­stan­den hat­ten, spritz­ten aus­ein­an­der.
    Das sä­gen­de Mon­s­trum prall­te auf die Stra­ße, im Rücken einen Teil des Gar­ten­to­res, den es bei­sei­te ge­schleu­dert hat­te. Ein ho­her, sin­gen­der Ton drang aus sei­ner Keh­le. Man sah sei­ne mes­ser­schar­fen Fin­ger­nä­gel blit­zen. Das Ding be­weg­te sich mit un­ge­heu­rem Tem­po. Hat­te sich einen der Män­ner aus der Men­ge ge­grif­fen. Griff hin­ein in ihn, durch ihn, kam mit den Hän­den, als wä­ren sie durch ein Nichts ge­fah­ren, her­aus an sei­nem Rücken. Blut spritz­te.
    Von den Fens­tern oben und drü­ben brüll­ten schlaf­trun­ke­ne Ge­stal­ten.
    Ein Po­li­zist, den Angst und Wahn­sinn über den Küh­ler sei­nes Wa­gens ge­wir­belt hat­ten, sah, wie das Ding, nach­dem es noch zwei wei­te­re Män­ner durch­grif­fen hat­te, auf ihn zu­kam. Der Po­li­zist hob die Ma­schi­nen­pis­to­le und gab Feu­er. Die Waf­fe in sei­ner Hand schwank­te. Der Rück­stoß warf ihn ge­gen die Schei­be sei­nes Wa­gens, auf des­sen Mo­tor­hau­be er jetzt lag, so als ob er sich das Ge­nick ge­bro­chen ha­be.
    Vor ihm stürz­ten zwei, drei Po­li­zis­ten oder Feu­er­wehr­män­ner nie­der. Sie fie­len, als wä­re ein Draht, der sie auf­recht hielt, aus ih­nen ge­zo­gen.
    Aber der Po­li­zist hat­te auch das Mon­s­trum ge­trof­fen. Er traf es mit­ten in sei­nen sich blä­hen­den, wei­ßen Kör­per. Fleisch flog in Fet­zen. Die Au­gen platz­ten. Es schi­en, als ob das Ding bloß mit Blut an­ge­füllt ge­we­sen wä­re. Es reg­ne­te auf das Pflas­ter Blut in Strö­men. Fast schwarz rann es aus dem Et­was.
     
    Als Kom­missar Sperr­le end­lich am Tat­ort ein­traf, er­war­te­te ihn be­reits ei­ne be­acht­li­che Stre­cke. Es schi­en, als er aus sei­nem Wa­gen aus­stieg, als ob das Jagd­fie­ber sei­ne Män­ner und die Son­der­kom­man­dos, die her­bei­ge­eilt wa­ren, er­grif­fen hät­te. Selbst jetzt noch, da be­reits ei­ne Vier­tel­stun­de seit der Schie­ße­rei ver­gan­gen war, tor­kel­ten die Män­ner mit den Ma­schi­nen­pis­to­len und den Flin­ten und den Nacht­sicht­ge­rä­ten wie trun­ken durch­ein­an­der. Es war Sperr­le, als wür­den sie ih­re Zun­gen zu den Mün­dern wie lech­zen­de Blut­hun­de her­aus­hän­gen, und tat­säch­lich sah er, wie ei­ni­ge die blut­un­ter­lau­fe­nen Au­gen, in de­nen das Wei­ße glänz­te, roll­ten.
    Auf dem Geh­steig vor dem Hau­se 112 la­gen die zer­schos­se­nen, zer­klump­ten Fi­gu­ren, von de­nen Sperr­le so­gleich dach­te, daß man die Blut­wut sei­ner Män­ner an­ge­sichts des­sen ver­ste­hen konn­te. Fast je­de der Krea­tu­ren war bis zur Un­kennt­lich­keit zer­schos­sen. Zer­platzt wa­ren die Gno­men. Zer­siebt wa­ren die Lur­che. Die men­schen­ähn­li­chen Krea­tu­ren la­gen bleich im Re­gen, der un­auf­hör­lich und

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