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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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Küsse nicht mehr bloß zart und süß waren, sondern gierig und feucht wurden, da hatte seine Sehnsucht nach ihr keine Grenzen mehr gekannt. Als er fortgegangen war, hatte er bereits den Moment herbeigesehnt, wenn er zurückrennen und sie in seine Arme schließen würde. Wie sie Hochzeit feiern würden und er endlich seinen Anspruch auf sie erheben konnte.
    Nate hatte nur eine sehr kurze Verlobungszeit geplant gehabt.
    Stattdessen hatte Claire jemand anderen geheiratet. Warum tötete jenes Wissen sein endloses Verlangen nach ihr nicht ganz einfach ab?
    »Weil ich ein Narr bin«, murmelte Nate. Aber wenn er sich nicht beeilte, dann würde er ein nasser Narr sein.
    Er packte die letzte Kiste und stemmte sie sich gegen die Hüfte. Der Sand zog an seinen Stiefeln, jedoch auch nicht mehr als seine Unlust, zum Lager zurückzugehen. Wäre es sonnig und warm gewesen, dann hätten sie sofort nach dem Schatz suchen können, aber bei dem Regen, der aus den dunklen Wolken zu tropfen begann, da wusste Nate, dass es unmöglich war.
    Bis das Wetter wieder besser wurde, würden sie zusammen im Lager bleiben müssen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er alles dafür gegeben, aber jetzt war schon allein der Gedanke daran qualvoll. Ganz gleich, wo ihr Ehemann auch war, Nate würde diese Gewässer nicht trüben, indem er sich in Dinge einmischte, die ihn nichts angingen. In seinen Augen war die Ehe heilig. Auch wenn er für sich selbst nicht mehr an eine Ehe glaubte, hatte sich sein Glaube an die Institution Ehe doch nicht gewandelt.
    Als er durch die Bäume zurückkam, machte er so viel Lärm wie er nur konnte und ließ Claire damit Zeit, sich zu bedecken, sollte sie sich noch nicht angezogen haben. Obwohl er sie nicht anrühren würde, sollte er ihr nackt begegnen – da war er sich ziemlich sicher – war es am besten, das Schicksal nicht herauszufordern.
    Er hätte sich keine Sorgen machen müssen. Ihre Kleider hingen auf der Leine, und sie schlief tief und fest in dem Unterschlupf, den er gebaut hatte. Nate setzte die Kiste bei den übrigen Vorräten ab, die nun alle unter dem Schutz des Segeltuchs verstaut waren.
    Für den Augenblick war das Feuer ausreichend versorgt, obwohl der Regen es wohl schon in Kürze auslöschen würde. Nate sammelte noch mehr Holz ein, bevor der Regen es zu sehr durchnässte. Er beschäftigte sich so lange damit, wie er nur konnte. Aber nach einer weiteren Stunde, als der Regen auf die Segeltuchplane trommelte, gingen ihm die Dinge aus, die er noch tun konnte.
    Seufzend kramte Nate in einer Kiste und zog noch eine Decke heraus. Er war verdammt froh, noch rechtzeitig daran gedacht zu haben, dass es seine Zurückhaltung wohl überstrapazieren würde, wenn er ein Bett und eine Decke mit Claire hätte teilen müssen. Er zog die Stiefel aus und glitt hinter Claire, damit sie die Wärme des Feuers abbekam. Er warf die Decke über seine Beine und machte es sich bequem.
    Claire seufzte neben ihm, vergrub sich tiefer in ihrem Bett, was dazu führte, dass ihr Po sich ihm immer weiter näherte.
    Zur Hölle.
    Es sah nicht so aus, als ob er überhaupt würde schlafen können.

11
    »Wie wäre es dort?«, fragte Claire und deutete auf eine Handvoll großer Felsen, die etwa zweihundert Fuß entfernt aus dem Wasser ragten.
    Nate legte schützend die Hand über die Augen und blinzelte wegen des blendend hellen Lichts am Meer. Anders als am Vortag war das Wasser nun ruhig und kräuselte sich nur leicht, während es Richtung Strand wogte.
    »Scheint ein genauso gut geeigneter Platz zu sein wie die paar anderen, die wir überprüft haben«, stimmte er zu.
    Claire ließ ihre Tasche in den Sand fallen und schnaufte hörbar durch. Der Regen hatte am frühen Morgen aufgehört, doch zurückgeblieben war eine so hohe Luftfeuchtigkeit, dass sie alles erschwerte. Zu atmen kostete Kraft, denn es fühlte sich an, als ob ein Sandsack ihre Brust beschwerte und ihre Lungen einengte. Ihre Haare waren eine einzige wilde Lockenmasse, von denen einige ihr ärgerlicherweise im Nacken festklebten. Ihre Kleidung, die bloß aus einem dünnen Baumwollhemd über dem Unterhemd und bis zu den Knien hochgerollten Hosen bestand, haftete an ihrer feuchten Haut und juckte bei jedem Schritt.
    Wäre sie allein gewesen, dann hätte sie sich bis auf die Haut ausgezogen und wäre ins Meer gestürzt. Leider war sie nicht alleine, und das Wasser war auch keine Erleichterung, denn es war beinahe ebenso warm wie die Luft. Nachdem sie am Tag zuvor wegen des

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