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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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das erfreute Grinsen einer Katze beim Anblick einer Maus.
    »Unser Chef zog die Sache anders auf. Bei uns laufen die Auftraggeber keine Gefahr, mit der Polizei aneinander zu geraten. Der Chef besorgt die Aufträge. Er gibt sie an mich weiter, und ich sage euch, was ihr zu tun habt. Niemand kennt den Auftraggeber, nur der Chef. Und niemand kennt den Chef, nur ich. So wird der Chef nie gefasst, selbst wenn einer von euch hochgeht wie ein Luis Gresmer.«
    Mir verschlug es fast den Atem, als ich ihn im Ton eines Kaufmanns von einer Firma reden hörte, die den Mord zum Gegenstand ihres Geschäftes gemacht hatte. Gut, wir vermuteten Ähnliches längst, aber jetzt konnte ich mir ein Bild von den Ausmaßen machen. Seit drei Jahren, so sagte Jeff, arbeitete dieser saubere Laden. Meine Aufgabe wurde damit noch größer. Jetzt musste ich nicht nur den Chef finden, jetzt musste ich auch noch herausbekommen, für wen sie alles gearbeitet haben.
    »Guter Gedanke«, sagte ich. »Habt ihr genug Aufträge?«
    Er lächelte immer noch sein Katzenlächeln. »Du ahnst nicht«, antwortete er, »wie viel zahlungskräftige Leute einen anderen erledigen lassen wollen. In erster Linie natürlich sind es solche, die erben, aber es gibt auch Männer, die ihre Frauen nicht mehr sehen können, und Frauen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ihre Männer den Weg ins Jenseits zu schicken. Wir fragen nicht nach den Motiven. Wir fragen nur nach dem Geld.«
    »Und wie viel nehmt ihr für einen Auftrag?«
    »Das geht dich, mit Verlaub gesagt, einen Dreck an. Wir zahlen dir hundert Dollar die Woche und eine Extraprämie von zweihundert Dollar, wenn du einen Auftrag auszuführen hast. Nach allem anderen hast du nicht zu fragen.«
    Ich lachte laut auf. »Das ist ein gutes Geschäft für euch. Wir verbrennen uns für ein Lumpengeld die Pfoten, und ihr scheffelt den großen Gewinn.«
    Jeff wurde nicht einmal wütend. Gleichgültig sagte er:
    »So heiß ist das Feuer nicht, aus dem ihr die Kastanien holen müsst. Wir verschaffen euch so ausgezeichnete Gelegenheiten, das ihr bei einigem Geschick ungesehen verschwinden könnt.«
    »So, und wo ist Jolly Almanti? Und warum hat die Polizei Luis geschnappt?«
    »Jolly hatte eine Schraube locker und lief mit seinem verdrehten Kopf selber zur Polizei. Und Luis hat auf eigene Faust gearbeitet. Wir hatten mit ihm nichts zu tun.«
    Ah, eine Verbindung zu Gresmer wollte Mister Jeff also nicht zugeben. Klar, wenn er zugab, dass auch der alte Podserky im Auftrag ermordet worden war, dann konnte der Auftraggeber nur Roger Costler sein. Und hatte Jeff vorhin nicht selbst gesagt, nur der Chef verhandelte mit den Auftraggebern? Also kannte Costler den sagenhaften Chef.
    Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, sprach Jeff weiter: »Du pickst dir den einen unglücklichen Fall heraus. Frage einmal Hugh, wie oft er für uns gearbeitet hat, und er läuft immer noch frei herum. Nicht einmal der Schatten eines Verdachtes liegt auf ihn.«
    Er wies mit dem Kopf zu dem Mann, der Darry begleitet hatte. Er hockte auf der Pritsche und kaute gleichmütig seinen Kaugummi.
    Ich stand von meinem Stuhl auf.
    »Hören Sie, Jeff«, sagte ich und schob den Hut in den Nacken.
    »Für welchen Hungerlohn Hugh, Darry oder Pareiros für Sie arbeiten, das interessiert mich nicht. Ich will einen anständigen Anteil von dem Geld, das ihr verdient. Wenn Sie diesen Anteil nicht zahlen wollen, dann treten wir lieber nicht in nähere Geschäftsverbindung. Ich kann also jetzt gehen. Gute Nacht, angenehme Ruhe.«
    Ich tat, als wollte ich gehen. Jeff vertrat mir den Weg. Die winzige Pupille in seinen Augen öffnete sich weit. Ich hörte, wie hinter mir Hugh aufstand, und sah, das Pareiros eine Hand in die Tasche seines Mantels versenkte.
    »So einfach ist das nicht, mein Lieber«, sagte Jeff dicht vor mir. »Du hast dich selbst angeboten wie saures Bier, und jetzt wirst du für das Geld arbeiten, das wir dir zahlen wollen. Keiner von den anderen verdient mehr. Wir machen keine Ausnahme.«
    »Und was passiert, wenn ich nicht will?«
    »Dreh dich um«, antwortete er.
    Ich tat es. Der nette Hugh hielt eine Pistole in der Hand beharrlich auf mich gerichtet.
    »Steck das Ding weg«, sagte ich zu ihm. »Wenn ich in dem Augenblick, in dem du abdrückst, zur Seite springe, triffst du Mister Jeff. Wer zahlt dir dann dein nächstes Gehalt?«
    Er machte ein dämliches Gesicht und blickte den Katzenäugigen unsicher an.
    »In Ordnung«, sagte dieser.

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