Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Bekehrungsversuch zu starten. Noune und ich, wir trennten uns, und ich fuhr, um Phil abzuholen.
    Der Schauspieler lag auf der Couch und schlief, während Phil sich mit einer Hasche Gin die Zeit vertrieben hatte.
    »Nun?« fragte er.
    Ich erzählte kurz die Ereignisse des Abends.
    »Willst du ihn auch aufklären?« fragte mein Freund und deutete mit dem Daumen auf den Schlafenden.
    »Es hat keinen Zweck«, antwortete ich ärgerlich. »Wenn er erfährt, daß wir G-men sind, wird er so renitent wie Stapford. Lassen wir ihn noch in dem Glauben. Außerdem: Ob wir ihm die Wahrheit sagen oder nicht, bewachen müssen wir ihn weiterhin, denn noch hält die Bande uns für Konkurrenz, und das gefährdet sein Leben.«
    Wir weckten Berry und eröffneten ihm, daß Phil als ständige Einquartierung bei ihm bleiben werde. Er fluchte nicht schlecht, und verwünschte uns in alle vier Winde, aber es half ihm nichts. Phil fuhr gar nicht erst mit ins Hotel. Ich ließ ihm seine Sachen durch einen Boy schicken.
    ***
    Die nächsten vier Tage waren zum Haareausraufen, und zwar deswegen, weil einfach nichts geschah. Ich machte weiter den Berater bei dem FBI-Film und zerbrach mir den Kopf, was ich tun könnte, um in der ›Gespenster‹-Geschichte voranzukommen. Ich telefonierte mit Mr. High und berichtete, und ich erklärte auch offen, daß ich augenblicklich in einer Sackgasse steckte.
    »Wir wollen trotzdem nicht aufgeben, Jerry«, sagte Mr. High, aber einen sachlichen Rat hatte er auch nicht zur Hand.
    Am dritten Tag rief mich Noune im Atelier der CPC an.
    »Ich hatte Besuch, Cotton«, sagte er, »und ich wurde gefragt, auf wessen Seite ich stehe. Ich muß gestehen, ich habe Sie verraten.«
    Ich wußte sofort, von welchem Besuch er sprach.
    »Haben Sie ihnen gesagt, daß ich vom FBI bin?«
    »Nein, das nicht. Sie werden nach wie vor für Konkurrenz gehalten, aber ich entschuldigte mich mit völliger Trunkenheit, weil ich Ihnen geholfen habe, und ich zahlte, was sie von mir verlangten.«
    »Danke für die Information, Mr. Noune. Zahlen Sie bitte vorläufig weiter. Damit sind Sie wenigstens Ihres Lebens sicher.«
    Gleich nach dem Einhängen versuchte ich, Stapford zu erreichen, aber er ließ sich verleugnen. Ich glaubte nicht mehr, daß ich von ihm Hilfe zu erwarten hatte. Es war zum Heulen.
    Am Abend des fünften Tages kam ich sehr spät aus dem Atelier. Ich hatte das Abendbrot mit meinen beiden Kollegen in der Kantine eingenommen, und wir waren ins Erzählen geraten. Die Uhr ging auf elf, als wir auf die Straße traten. Wir schüttelten uns die Hände. Cruis und Wygand gingen nach links, während ich die wenigen Schritte nach rechts zu meinem Wagen tat.
    Ich war gerade vom Bürgersteig heruntergetreten, als ein schwarzer Ford mit heulendem Motor heranschoß. Ich prallte zurück und warf mich nach rechts, so daß ich zur Hälfte in den Schutz meines Wagens kam. Der Motor des Fords heulte so laut, daß man die zwei Schüsse kaum hörte, aber ich vernahm doch deutlich, wie die Kugeln gegen die Mauer des Hauses hinter mir klatschten. Der Ford war um die nächste Ecke verschwunden, bevor ich mich aufgerichtet hatte. Es war sinnlos, ihm nachzufahren. Ich kannte Hollywood nicht gut genug.
    Cruis und Wygand hatten gemerkt, daß etwas los war, und kehrten im Laufschritt zurück.
    »Hat man auf Sie geschossen, Cotton?« fragte Wygand.
    Ich nickte.
    »Sie müssen es an der Mauer sehen können.«
    »Ja, hier!« rief Cruis, der inzwischen an das Haus getreten war. »Miserabel gezielt. Selbst wenn Sie stehengeblieben wären, wären die Dinger drei Fuß über Ihren Schädel gegangen.«
    Mir zuckte ein Gedanke durch das Gehirn, der vielleicht nicht schlecht war. Ich spurtete in das Gebäude der CPC zurück, rannte in die Telefonzentrale und nahm dem Fräulein vom Nachtdienst den Hörer aus der Hand.
    Ich wählte Nounes Nummer, und es schien mir endlose Minuten, bis er sich meldete.
    »Noune, wissen Sie die Adresse von Purson?«
    »Moment«, sagte er, »was wollen Sie von ihm?«
    »Wissen Sie die Adresse?«
    »Ja«, sagte er gedehnt, »er wohnt… Warten Sie… Ja, ich glaube, Brester Street 26, aber was wollen Sie denn dort?«
    »Vielen Dank«, sagte ich, hängte ein und rannte wieder auf die Straße.
    »Tun Sie mir einen Gefallen«, bat ich die Kollegen Cruis und Wygand. »Suchen Sie nach den Kugeln. Wenn Sie nur eine finden, so genügt das schon.«
    Ich sah mich nach einem Führer um und erblickte einen Jungen, der seine Zeitungen ausschrie. Ich rief

Weitere Kostenlose Bücher