Krafttraining
vom ZNS zur Abstufung der Kraftentwicklung eingesetzt: Rekrutierung von mE, Frequenzierung und Synchronisation von mE. Das kann bei gut trainierten Sportlern während maximaler Krafteinsätze festgestellt werden. Die Reihenfolge der Rekrutierung von mE wird durch die Größe der Motoneuronen bestimmt (Hennemannsches Größenordnungsprinzip): Kleine Motoneuronen werden zuerst einbezogen und Anforderungen an größere Kräfte führen zur Aktivierung von großen Motoneuronen, die schnelle mE innervenieren. Es scheint so zu sein, dass vordergründig langsame mE eingesetzt werden, unabhängig von der Größe der Muskelkraft und der entwickelten Geschwindigkeit. Die Entladefrequenz der mE nimmt mit steigender Kraftentwicklung zu. Die Maximalkraft wird erreicht, wenn (a) eine maximale Anzahl von mE rekrutiert ist, (b) die Entladefrequenzen optimal abgestimmt sind und (c) die mE während eines kurzen Zeitraums des maximalen Krafteinsatzes synchron aktiv sind.
Die vorrangige Wichtigkeit der intermuskulären Koordination für maximale Krafteinsätze ist durch zahlreiche Untersuchungen nachgewiesen. Das gesamte Bewegungsmuster stellt das Haupttrainingsziel dar und nicht die Kraft einzelner Muskeln oder bei eingelenkigen Bewegungen. Explosivkraft (oder der Kraftanstieg) und die im Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus verrichtete (reversible) Muskelarbeit sind unabhängige Komponenten motorischer Funktionen.
Teil II
Methoden der Kraftentwicklung
Teil II fasst das Wissen zusammen, das für ein erfolgreiches Trainieren erforderlich ist, wobei der Schwerpunkt ebenso auf wissenschaftliche Fakten wie auf die dokumentierte Erfahrung von Spitzensportlern gelegt wird.
Kapitel 4, das Ausführungen zur Intensität und zu Methoden des Krafttrainings beinhaltet, beginnt mit der Beschreibung von Messverfahren. Es gibt ebenfalls einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse zum Einsatz unterschiedlich großer Widerstände. Dabei werden die metabolischen Reaktionen, die intramuskuläre Koordination und die biomechanischen Größen analysiert. In diesem Kapitel wird anschließend die Trainingsintensität von Spitzensportlern untersucht. Trainingsdaten zahlreicher Weltklassesportler, darunter osteuropäische Olympiasieger und Weltrekordler, werden vorgestellt. Die besten Sportler dieser Länder strebten an, gemeinsam zu trainieren, wobei sie sich gegenseitig Unterstützung geben konnten. Der Leser wird in diesem Buch die Nachbetrachtungen zu Trainingsaufzeichnungen vieler Spitzensportler finden, die in einigen Fällen über 35 Jahre reichen. Kapitel 4 bringt ebenfalls Ausführungen zu den drei Hauptmethoden des Krafttrainings und diskutiert im Detail die Parallelen zwischen der Trainingspraxis und dem wissenschaftlichen Kenntnisstand.
Kapitel 5 wendet sich Aspekten des zeitlichen Ablaufs von Trainingsbelastungen zu, einschließlich des kurz- und mittelfristigen Timings. Es beinhaltet die Hauptprobleme der kurzfristigen Trainingsplanung – wie den Einsatz von Krafttrainingsübungen in den Trainingseinheiten und an den Trainingstagen ebenso wie die in den Mikro- und Mesozyklen – und die vier Aspekte der Trainingsperiodisierung: verzögerte Transformation, verzögerte Transmutation, Trainingsnachwirkungen und die Überlagerung von Trainingswirkungen.
Kapitel 6 bezieht sich auf das, was Trainer häufig zuerst ins Auge fassen, wenn sie Krafttrainingsprogramme aufstellen: die Übungsauswahl. In diesem Kapitel werden verschiedene Krafttrainingsübungen überprüft. Übungen werden klassifiziert und es wird ein Grundprinzip für die Übungsauswahl vorgestellt. Bei leistungsstarken Sportlern sind die zu treffenden Entscheidungen komplexer Natur. Neben den Übungsmerkmalen sind dabei folgende Aspekte zu beachten: die eingesetzten Muskelgruppen, die Art des Widerstands, Zeit und Größe der Kraftentwicklung, Bewegungsgeschwindigkeit, Bewegungsrichtung und die Beziehung zwischen Kraftentwicklung und Körperposition. Kapitel 6 beschreibt ebenfalls das Prinzip der Peakkontraktion, des angepassten Widerstands und insbesondere die drei Grundtechniken im modernen Krafttraining, um die Beziehung zwischen Kraftentwicklung und Körperposition zu optimieren.
Ein Abschnitt von Kapitel 6 befasst sich mit Krafttrainingsübungen, die von vielen als Hilfsübungen angesehen werden, einschließlich isometrischer Übungen, Übungen, bei denen die Antagonisten den Widerstand erzeugen (Übungen mit Eigenwiderstand) und Übungen mit nachgebender Muskelarbeit. Es ist
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