Krafttraining
kennen.) Die Differenz zwischen TF mm und CF mm beträgt gewöhnlich bei Spitzengewichthebern 12,5 ± 2,5 %. Für Sportler in den höheren Gewichtsklassen ist dieser Unterschied größer. Für Sportler, die im Wettkampf 200 kg heben, sind 180 kg normalerweise als ihr TF mm anzusehen.
Für einen Sportler kann die Differenz zwischen CF mm und TF mm groß sein. Nach einem wichtigen Wettkampf sind die Gewichtheber extrem ermüdet, obwohl sie nur sechs Hebungen absolviert haben gegenüber ungefähr 100 Hebungen während einer regulären Trainingseinheit. Solche Sportler haben ein „Leergefühl“ und können keine hohen Lasten bewältigen. Daher benötigen sie eine Ruhewoche und ungefähr einen Monat Wettkampfpause, bevor sie wieder bei einem bedeutenden Wettkampf an den Start gehen können (im Vergleich zur Situation in anderen Sportarten, die 2-3 Wettkämpfe pro Woche aufweisen können). Der Grund dafür ist nicht die physische Belastung an sich, sondern der hohe emotionale Stress, dem sich der Sportler beim Bewältigen von maximalen Wettkampfleistungen CF mm aussetzt. TF mm kann dagegen in jeder Trainingseinheit gehoben werden.
Aus praktischer Sicht ist es günstiger, CF mm und nicht TF mm für die Berechnung der Trainingsintensität zu nutzen. Seit den 60er Jahren beträgt die mittlere Trainingsintensität für Spitzensportler 75 ± 2 %.
In einer Sportart wie dem Gewichtheben wird die Trainingsintensität auch durch einen Intensitätskoeffizienten beurteilt. Dieser wird wie folgt berechnet:
Im Mittel erreichte bei Spitzensportlern dieser Intensitätskoeffizient 38 ± 2 %. Es ist sinnvoll, als CF mm -Wert den Mittelwert von zwei Wettkampfleistungen heranzuziehen, die unmittelbar vor und nach dem betreffenden Trainingsabschnitt erreicht wurden. Betrug zum Beispiel die Wettkampfleistung im Dezember 100 kg und im Mai 110 kg, so erreichte die mittlere CF mm für den Zeitraum von Januar bis April 105 kg. Es bestehen viele Missverständnisse in der wissenschaftlichen Literatur hinsichtlich der im Maximalkrafttraining einzusetzenden Lasten. Eine Ursache dafür besteht darin, dass die Differenz zwischen CF mm und TF mm nicht immer angegeben wird. Es ist jedoch wichtig, diesen Unterschied zu berücksichtigen.
Die Anzahl der Wiederholungen pro Serie ist das verbreitetste Maß für die Übungsintensität in Situationen, in denen die Maximalkraft F mm nicht bestimmt oder nur mit Schwierigkeiten bestimmt werden kann, wie beispielsweise bei Situps.
Die Höhe des Widerstands (Gewicht, Zusatzlast) kann anhand der maximalen Wiederholungszahl in einer Serie beurteilt werden (bis zum Abbruch). Die maximale Last, die in einer bestimmten Anzahl vor Ermüdung bewältigt werden kann, wird als Wiederholungsmaximum (RM) bezeichnet. So sind 3 RM eine Last, die in einer Serie nur 3 × bewältigt werden kann. Um RM zu bestimmen, ist nach der Versuch-und-Irrtum-Methode vorzugehen, um die höchste Last zu finden, die ein Trainierender in einer bestimmten Anzahl wiederholen kann. RM ist ein sehr bequemer Parameter zur Beurteilung der Trainingsintensität im Maximalkrafttraining. Allerdings besteht keine feste Beziehung zwischen der Größe der gehobenen Last (als prozentuales Verhältnis von F mm bei relevanten Bewegungen) und der Wiederholungszahl bis zum Abbruch von RM. Dieses Verhältnis variiert bei verschiedenen Sportlern und Bewegungen ( s. Abb. 4.1 ).
Abb. 4.1: Abhängigkeit der maximalen Wiederholungszahl bis zum Abbruch (RM, Abzisse) vom gehobenen Gewicht (% von F mm , Ordinate) beim Bankdrücken. Probanden: Je ein Spitzensportler im Ringen und Gewichtheben. Die Bankdrückversuche waren in jeweils 2,5 s auszuführen. Beide Sportler waren hoch motiviert. Angaben aus: Zatsiorsky, V, M, Kulik, N. G & Smirnow I. (1968). Die Beziehung zwischen den motorischen Eigenschaften. Theorija i Praktika Fiziceskoj Kultury, 31 (12), :35-48, 32 (1), 2-8, 32 (2), 28-33. Nachdruck mit Erlaubnis der Zeitschrift.
Wie die Abbildung zeigt, entsprechen 10 RM ungefähr 75 % von F m . Das trifft auf Sportler zu, für die Kraft und Explosivkraft leistungsbestimmend sind (wie Gewichtheben, Sprint, Sprung, Wurf). Jedoch ist festzustellen, dass ein bestimmter Prozentsatz von 1 RM bei verschiedenen Hebeleistungen nicht immer der gleichen Anzahl von Wiederholungen bis zum Abbruch entspricht.
Im Training benutzen Spitzensportler unterschiedliche Wiederholungsanzahlen bei verschiedenen Übungen. Im Reißen, Umsetzen und Stoßen sind es gewöhnlich 1-3
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