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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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nutzen, fließendere Bewegungen einzufangen. Zwar ist der Polfilter nicht so effektiv wie ein kräftiger Graufilter, zuweilen sorgt er aber für das Quäntchen mehr Zeit, das für den gewünschten Effekt notwendig ist.

    Abb. 3.104 | Polfilter

    Abb. 3.105 | UV -Filter mit Spiegelung

    Abb. 3.106 | UV -Filter entspiegelt
Mehr über
    Analoge Fotografie
    Belichtungszeit
    Bildsensor
Programmautomatik tendiert zum Einfrieren
    So lange Sie sich auf die Belichtungsautomatik einer Kamera verlassen, wird diese versuchen möglichst scharfe und unverwackelte Bilder zu belichten. Kameras kennen keine kreativen Ideen zur Bildgestaltung. Sie haben vor allem ein Ziel: Bilder aufzunehmen, die vom Standpunkt der technischen Umsetzung als optimal gelungen betrachtet werden können.
    Während der kreative Fotograf zuerst die Brennweite für die perspektivische Wirkung wählt, dann mit der Blende die Schärfentiefe bestimmt und anschließend Korrekturen für eine optimale Belichtung vornimmt, versucht die Kamera die Blende so einzustellen, dass sie nach Möglichkeit im mittleren Bereich liegt. Denn viele Objektive liefern zwischen Blende ƒ 5.6 und ƒ 8.0 die beste Abbildungsleistung. Außerdem versucht die Kamera die Belichtungszeit kurz genug zu halten und ein Verwackeln unter allen Umständen zu verhindern. Sie versucht die Belichtung auch deshalb möglichst kurz zu halten, um auch ja jedes Motiv eingefroren und frei von Bewegungsunschärfe auf das Bild zu brennen. Wann man also kreativ mit Schärfentiefe und Bewegungsunschärfe arbeiten möchte (Abb. 3.107), kommt man um manuelle Eingriffe nicht herum.

    Abb. 3.107 | Bewegungsunschärfe
Mitziehen
    Eine besondere Art der Bewegungsunschärfe stellt das so genannte ›Mitziehen‹ dar. Dabei folgt der Fotograf während der Belichtung der Bewegung seines Motivs. Ist die Belichtungszeit lange genug, entstehen sehr dynamische Resultate, bei denen das eigentliche Motiv scharf abgebildet und der Hintergrund in Bewegungsunschärfe verwischt ist.
    Das ist gar nicht so leicht, und man muss damit rechnen, dass man viele Bilder produziert, bei denen nicht nur der Hintergrund unscharf ist, sondern das eigentliche Motiv ebenso. Aber auch hier gilt, dass ein einziger Volltreffer viele Fehlschüsse rechtfertigt. Ein paar Tricks können helfen, wenn man Motive auf diese Art einfangen möchte:
    Am besten für das Mitziehen geeignet sind Objekte, die sich längs zum Fotografen bewegen. Objekte, die sich ihm nähern oder sich von ihm entfernen, können mit der Methode kaum sinnvoll eingefangen werden.
    Das Objekt sollte nicht zu weit entfernt sein: Eine Möwe am fernen Horizont ist zum Beispiel nicht geeignet.
    Man sollte aber auch nicht zu nahe sein. Wer aus fünf Metern Distanz versucht einen vorbei fahrenden Zug einzufangen, wird wahrscheinlich wenig Erfolg haben. Eine der Größe des Objektsangemessene Distanz hilft die erforderliche Hebelwirkung zu erhalten.
    Die Belichtungszeit muss ausreichend lang sein. Eine Faustregel besagt, dass die Geschwindigkeit dem Teiler der Belichtungszeit entsprechen soll. Das heißt, bei einem Auto mit etwa 60km/h 1/60 Sekunde (Abb. 3.108), einer Läuferin mit etwa 15km/hSekunde (Abb. 3.109) und so weiter (Abb. 3.110 entstand mit einer Kompakten; es braucht also nicht unbedingt eine SLR ).
    Als Belichtungsprogramm nutzt man am besten die Zeitvorwahl, bei der der Fotograf die Belichtungszeit einstellt und die Kameraelektronik die korrekte Belichtung durch Anpassen der Blendenöffnung steuert.
    Auslösen sollte man erst in der Bewegung. Das heißt, ich nehme das bewegte Objekt ins Visier, nehme seine Bewegung auf, fokussiere und löse erst aus, wenn ich ihm bereits fließend folge.
    Zum Scharfstellen eignet sich der kontinuierliche Autofokus, bei dem die Kamera permanent die Schärfe nachführt.
    Außerdem nutze ich die Serienbild-Funktion.

    Abb. 3.108 | Mitziehen

    Abb. 3.109 | Mitziehen

    Abb. 3.110 | Mitziehen
    Am besten lernt man es in der Anwendung. Also einfach einmal ausprobieren. Es ist gar nicht so schwer, wie es sich vielleicht anhört, und bringt Ergebnisse, über die Leute, die es noch nicht versucht haben, meist staunen. Und darüber hinaus macht die Herausforderung einfach auch Spaß, und das ist es ja, worum es abseits der professionellen Fotografie vor allem geht.
Mehr über
    Autofokus ( AF )
    Belichtung, optimal
    Belichtungsautomatik
    Belichtungszeit
    Bewegungsunschärfe
    Blende
    Brennweite
    Schärfentiefe
    Zeitvorwahl ( T/TV/S )
    1 Oft auch als

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