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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Achte auf diese Hundedinger, das ist alles. Verstanden?«
    Er warf mir einen erschreckten Blick zu. »Kommen sie hierher, Jones?«
    »Ich hoffe nicht.« Ich sprang hinaus zu Clomesby-House. Joel kletterte mir zögernd nach, starrte unbehaglich umher und zu den gewaltigen Bäumen hinauf.
    »Also«, sagte Clomesby-House, da wären wir.« Seine Augen glichen schwarzen Löchern. »Und wo ist der andere Mann?« Er hatte eine sonderbar schlaffe Haltung eingenommen, wie eine Schaufensterpuppe, die vom Dekorateur in eine Ecke gestellt worden ist.
    Ich ging nahe an ihn heran.
    »Lassen wir das«, sagte ich. »Es war nur ein Lockmittel. Mit Ihnen wollte ich sprechen. Woher kommen Sie? Was wollen Sie auf der Erde?«
    Sein Gesicht wurde zu einer leeren Maske. Er stand da, als dächte er über meine Fragen nach.
    Ich kannte die Zeichen; er hatte Verbindung mit einem anderen nichtmenschlichen Gehirn aufgenommen, das irgendwo in nicht zu weiter Ferne sein mußte. Ich holte blitzschnell aus und schlug ihm mit all meiner Kraft die Faust in die Magengrube.
    Er prallte zurück wie eine Gummifigur, krachte gegen einen Baumstamm und prallte wieder ab – noch immer auf den Füßen. Im Augenblick des Kontakts hatte ich etwas in ihm brechen gefühlt, aber es machte ihn nicht langsamer. Er stürzte sich mit ausgestreckten Armen auf mich. Ich konterte mit einer rechten Geraden, die ihn herumdrehte und in den Schnee warf. Er zappelte und scharrte, daß Schnee und große gefrorene Erdbrocken herumflogen. Dann sprang er auf und griff wieder an.
    Ich wich seinem Ansturm aus und versetzte ihm einen harten Aufwärtshaken in die Achselhöhle. Ein Knochen brach. Er taumelte, und ich drängte nach.
    Etwas wie ein Baum fiel auf mich. Ich krabbelte am Boden, fühlte Blut über mein Gesicht laufen, taumelte blinzelnd auf die Füße …
    Der Nichtmensch kam wieder auf mich zu, einen Arm schlaff herabhängend, den anderen erhoben, die Finger zum Handkantenschlag gestreckt. Ich hob meinen Metallarm, fing den Schlag ab und quittierte mit einer vernichtenden Geraden gegen seinen Brustkorb. Es war Kraftverschwendung. Im nächsten Moment streifte ein Schwinger meine Schulter und warf mich wie einen Hampelmann herum.
    Joel war zwischen uns, die dicken Fäuste vor der Brust; er landete eine krachende Linke, die einen Ochsen gefällt hätte, ließ eine Rechte folgen, die das ausdruckslos glatte Gesicht wie eine Kanonenkugel traf. Der andere schien kaum Notiz davon zu nehmen. Er schlug einmal kurz zurück, und Joel taumelte. Er fing sich wieder und nahm einen zweiten Schlag, der ihn auf den Rücken warf. Dann war der Nichtmensch an ihm vorbei und sprang auf mich los. Joels Eingreifen hatte mir die Zeit gegeben, mich zu fangen. Ich wehrte den herabsausenden Arm mit beiden Händen ab, riß ihn herum und brach ihn. Ich stieß den Angreifer von mir, und als er stolperte und fiel, brach ich ihm die Kniescheibe. Er versuchte vergeblich aufzustehen und gab keinen Laut von sich.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, schnaufte ich schweratmend. »Das wäre nicht logisch, nicht wahr?« Ich holte ein paarmal Luft. »Nun ist es an der Zeit, daß Sie mir ein paar Dinge erklären. Woher kommen Sie? Von welcher Welt?«
    Er lag still. »Sie werden bald sterben«, sagte er tonlos.
    »Vielleicht; einstweilen bin ich aber noch neugierig. Wo ist Ihr Hauptquartier? Wer gibt die Befehle, Sie oder die Hunde?« Und was machen Sie mit den Männern, die Sie stehlen – oder mit ihren Gehirnen?«
    »Informationen sind für die Bald-Toten ohne Wert«, stellte die tonlose Stimme fest.
    Ich hörte Joel hinter mir ächzen – ein dünnes, hohes Winseln in höchster Qual. Ich rannte zu ihm. Er lag verkrümmt am Stamm eines riesigen Baums, und sein Gesicht war so weiß wie der Schnee. Aus seinem Mund rann Blut. Ich kniete neben ihm nieder und versuchte ihn in eine bequemere Lage zu bringen.
    Ein Schrei kam aus seinem offenen Mund. Ich legte Joel behutsam auf den Rücken und öffnete seine Jacke.
    Die Faust des anderen hatte ihm den Brustkorb zerschmettert.
    »Joel – nicht aufgeben! Ich bringe dich zu einem Arzt.« Ich schob vorsichtig meine Hände unter ihn, hob ihn an. Er kreischte einmal und erschlaffte. Ich legte ihn wieder hin. Meine Hand suchte seinen Puls. Er schlug schwach und unregelmäßig – aber Joel war am Leben. Seine Augenlider zuckten, öffneten sich.
    »Ich bin hingefallen«, sagte er leise.
    »Ich muß dich zum Hubschrauber tragen, Joel.«
    »Es hat wehgetan«, fuhr Joel fort.

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