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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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und nach Eurem Freund sehen. Bedauerlicherweise habe ich nur diese eine Lösung zur Verfügung. Ich werde überprüfen, wie groß seine Schmerzen sind, dann werde ich sie einsetzen und untersuchen, wie weit sie abnehmen. Ich hoffe, bis ich damit fertig bin, wird die Wirkung bei Euch abgeklungen sein, und ich werde meine Untersuchungen hier fortsetzen. Alles im Interesse der Wissenschaft. Quarante-neuf wird hierbleiben und sich um Eure Bedürfnisse kümmern. «
    Du Malphias stellte das Tablett beiseite und löschte die Laternen,
bevor er ging. Seine Schritte entfernten sich den Korridor hinab. Owen zitterte, sowohl wegen der Kälte als auch, weil die Gegenwart des Laureaten noch in ihm nachklang.
    »Wasser, bitte.«
    Der Lakai bewegte sich schweigend durch die Dunkelheit. Wasser plätscherte. Eine Hand schob sich unter Owens Kopf, dann berührte eine Schale seinen Mund. Quarante-neuf ließ ihn langsam trinken und machte regelmäßig eine Pause, damit Owen Luft holen konnte, bevor er die Wasserschale wieder ansetzte.
    »Danke.«
    Der Mann senkte Owens Kopf wieder auf den Tisch.
    »Wer seid Ihr? Könnt Ihr reden? Warum nennt er Euch Neunundvierzig? «
    »Es ist mein Name.«
    Dem Akzent nach eindeutig ein Mystrianer. »Wer seid ihr?«
    »Quarante-neuf.«
    Owen kam ein Gedanke. »Wer wart Ihr?«
    »Ich bin Quarante-neuf.«
    Nicht weit entfernt schrie ein Mann. Es war ein unverkennbarer Schmerzensschrei. Der Schrei eines großen Mannes. Friedensreich. Owen konnte keine Worte ausmachen, doch der Ton der in die Kammer dringenden Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass ihr Besitzer um Gnade flehte. Ein weiterer Aufschrei unterstrich das Betteln, gefolgt von zwei weiteren, kürzer und schwächer.
    Owen ballte die Fäuste. Du Malphias hatte erklärt, er wolle nur wissen, welche Informationen er weitergegeben hatte. Er wusste von der Nachricht, mit der Jean unterwegs war. Nathaniel und Kamiskwa waren entkommen, also würde der Prinz seine Tagebücher und Karten erhalten. Seth Pflanz’ Notiz enthielt
nichts von wirklicher Bedeutung, und außerdem konnten Nathaniel oder Kamiskwa ihren Inhalt ebenfalls überbringen.
    Nichts von dem, was er wusste, konnte den Prinzen davon abhalten, in Launston Unterstützung anzufordern. Jeans Nachricht würde ihm die exakte Lage der Festung mitteilen. Die Karten würden helfen, eine Belagerung zu planen, doch selbst die grobe Beschreibung Jeans würde der Reitergarde schon ein Bild davon geben, womit sie es zu tun hatten. Die Würfel waren bereits gefallen, und nichts, was Owen du Malphias mitteilen konnte, würde dem Tharyngen zu irgendeinem Vorteil gereichen.
    Ein erneuter Aufschrei. Owen konnte sich vorstellen, wie du Malphias die Sonde in Friedensreichs Eingeweide stach. Der Mystrianer lag sicherlich ebenso fest verzurrt vor den Ryngen wie er hier, sein Bauch aufgeschnitten, blutend, stinkend, entzündet. Nicht nur auf dem Schlachtfeld waren Bauchwunden immer die schmerzhaftesten von allen.
    Und die Verletzungen mit der geringsten Überlebenschance.
    »Geht und sagt du Malphias, dass ich rede.«
    Der große Lakai entfernte sich wortlos. Die Schreie verstummten, und du Malphias’ Schritte kehrten zurück. Er entzündete ein neues Streichholz, machte die Laternen an und hängte den Behälter mit dem Betäubungsmittel wieder über Owen an den Haken. Den Hahn drehte er allerdings nicht wieder auf.
    Frisches Blut glänzte auf seiner Schürze und war auf die Manschetten der Jackenärmel gespritzt.
    »Ihr versteht, dass ich zwar Euer Wort akzeptiere, dass Ihr die Wahrheit sagt, ich werde diese Wahrheit jedoch überprüfen, oui?«
    »Ich bin Kapteyn Owen Radband von Ihrer Majestät Lindwurmreitern. «

    Die Augen des Tharyngen weiteten sich. »Das ist allerdings eine Überraschung. Ihr seid Euch bewusst, dass Ihr, da nicht in Uniform, als Spion zu betrachten seid?«
    »Und Ihr mich erschießen lassen könnt.«
    »Das kann ich, und möglicherweise tue ich es auch. Wir werden sehen, wie nützlich Ihr seid.« Du Malphias’ Augenbrauen bewegten sich aufeinander zu. »Was macht Ihr so weit entfernt von Eurem Heimatposten, Kapteyn?«
    »Ich wurde hierher geschickt, um das Neu-Tharyngische Gebiet zu erforschen. Von Eurer Gegenwart habe ich erst nach meiner Ankunft in Mystria erfahren.« Owen zuckte zusammen, als sein Bein stach. »Wir haben die Journale und den Ring eher durch Zufall gefunden und zurück nach Port Maßvoll an den Generalgouverneur geschickt. Die Nachricht, die Jean befördert, enthält

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