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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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es erfordert hätte. Justen und die Pferde blieben stehen.
    Schließlich zog Dayala eine kleine Schaufel aus dem Packen, den der Braune trug, und ging zu der Seite des Hügels, die im Schatten lag. Auf einem trockenen, sandigen Flecken hielt sie inne. Sie hob die Schaufel und stieß sie in den Sand. Es sah aus, als fiele es ihr schwer.
    Justen ging zu ihr. »Soll ich graben?«
    »Ja. Du und die Pferde, ihr braucht Wasser. Aber … selbst hier …«
    Justen ignorierte den Satz, den sie unvollendet in der Luft hängen ließ, und begann zu graben. Nach vier Schaufeln voll schwitzte er. Noch einmal vier und er musste eine Pause machen, weil er außer Atem war. Er betrachtete den Sand in dem kleinen Loch, der auf einmal feucht wurde. Er grub weiter. Nachdem er noch fünf oder sechs Schaufeln ausgehoben hatte, hörte er auf.
    Der Boden des Lochs füllte sich mit verhältnismäßig sauberem Wasser. Dayala hielt eine flache Schale mit einem zugespitzten Ende in das Loch.
    Mit Hilfe der Schale füllte sie die beiden großen Krüge, die eine der Stuten trug, dann füllte sie die Wasserflaschen nach. Zwischen ihr und den Pferden ging etwas hin und her – eine Art von der Ordnung erfülltes Grün schien zwischen ihnen zu flackern. Sie trat zur Seite und ließ die Pferde trinken. Das Loch füllte sich immer wieder nach.
    »Jetzt müssen wir vorläufig nicht mehr anhalten.«
    Justen trank vorsichtig vom Wasser. Es schmeckte ein wenig nach Sand und seine Sinne verrieten ihm, dass es keinerlei Chaos enthielt. Er trank noch einen Schluck, verschloss die Flasche wieder und hängte sie an seinen Gürtel.
    Der Hengst wieherte und die Pferde entfernten sich vom Wasserloch. Der Rest der Flüssigkeit versickerte im Sand. Justen schluckte, blinzelte und drehte sich um. Er folgte Dayala, die schon in südlicher Richtung losmarschiert war.

 
LXXI
     
    » I hr wünschtet mich zu sprechen?« Beltar verneigte sich am Eingang des Raumes, der früher einmal die Schreibstube des Hafenmeisters gewesen war.
    Zerchas betrachtete unverwandt die Unterstadt von Rulyarth unterhalb der Klippe. Dort lag der verlassene Hafen.
    »In der Tat. Wir haben lange genug ausgeruht. Ihr sollt Euch jetzt mit Eurem Freund, wie war noch gleich sein Name, in Clynya treffen – oder wohin die Suche nach dem Schwarzen Ingenieur ihn auch verschlagen hat.« Zerchas trank einen Schluck Rotwein direkt aus der Flasche. »Nehmt den Weg, der quer durchs Land führt. Ihr sollt Berlitos erobern und dann werden wir beide …«
    »Das scheint mir ein wenig umständlich«, wandte Beltar ein. »Soll Eldiren sich doch allein mit Clynya abgeben. Wenn ich Bornt einnehme und dem Fluss bis Berlitos folge, sind Clynya und Rohrn abgeschnitten. Dann kann ich immer noch nach Clynya gehen, falls Eldiren Schwierigkeiten hat. Aber Clynya und Rohrn sind nicht besonders groß. Oder wollt Ihr Bornt selbst einnehmen?«
    »Eure Idee gefällt mir sogar noch besser«, räumte Zerchas grinsend ein. »Und wenn sie sich nicht ergeben, dann könnt Ihr mit ihnen verfahren … nun ja, wie Ihr mit Sarron verfahren seid. Jera würde ich gern unzerstört lassen, denn es ist eine hübsche Stadt und der Hafen ist auch nicht schlecht. Später könnt Ihr dann mit Eurem Freund die kleineren Orte erledigen. Ihr habt Stil, das muss ich Euch lassen. Die Einwohner nennen Euch schon den ›Weißen Schlächter ‹.« Zerchas lachte. »Im Vergleich dazu wirke ich ja nachgerade milde.«
    Beltar schwieg.
    »Wisst Ihr, mein junger Freund«, fuhr Zerchas fort, »wenn Ihr Gewalt anwendet, so steht Ihr vor dem Problem, dass man bald nichts anderes mehr von Euch erwartet, und wenn Ihr einmal nicht zur Gewalt greift, dann könnte man annehmen, Ihr hättet Eure Kräfte oder Eure Willenskraft verloren. Ihr könnt das Amulett nicht mit roher Gewalt allein erwerben und behalten.« Zerchas schüttelte den Kopf. »Aber das versteht Ihr nicht. Ihr werdet es wohl erst verstehen, wenn es zu spät ist. Geht nur und zerstört, was immer Ihr zerstören wollt, aber lasst Jera in Frieden.«
    »Ich versichere Euch, dass ich nicht mehr zerstören werde, als unbedingt nötig ist.« Beltar verneigte sich tief. »Ich nehme an, für diesen Feldzug werden die restlichen Lanzenreiter und die certischen und gallischen Rekruten eingeteilt?«
    »Ihr seid sehr aufmerksam, mein junger Beltar.«
    »Und Jehan? Wird er mich begleiten?«
    »Ich glaube nicht. Für Jehan habe ich … einige andere Aufgaben. Noch mehr Zerstörung würde ihm nicht gut tun.«
    »Ich

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