Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
Stehen kam. Die Metro, die die Wände des Hauses erzittern ließ. Sie saß vor der geöffneten Tür auf einem Berg von Kissen und sah durch die Metallstreben der Balkonbrüstung auf die Stadt hinunter.
In der Ferne konnte sie die Magareteninsel sehen, die einzige grüne Insel der Stadt, auf deren alten Ruinenturm sie sich zurückzog, wenn sie Zeit für sich brauchte.
Alles blühte, leuchtend grüne Wiesen und kleine Wälder umgaben den Turm.
Nur das aufgeregte Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Bäume war zu hören, kein Straßenlärm drang durch das grüne Dickicht der Insel.
Die Sonne verschwand am Horizont und die Dämmerung brach herein, als sie sich zwang, aufzustehen, die Bilder ihrer vertrauten Heimat ziehen zu lassen und die Tür ihres Wagens zu öffnen, um nach Hause zu fahren. Zu Hause? Dieses Haus war nicht ihr Zuhause.
Noch nie war es vorgekommen, dass sie sich so sehr nach dem Schutz ihrer Brüder sehnte. Zugleich tobte die Wut in ihrem Inneren, wie ein lebendiges Tier, das an ihren Eingeweiden kratzte.
Wie konnte diese Brut von Familie es nur wagen, sie einer solchen Gefahr auszusetzen und vor allen Dingen: es vor ihr zu verschweigen?
Sie würden sie töten, wollten ihren Kopf und ihre Familie klatschte unbeeindruckt Beifall?
Jada fluchte während der Fahrt wie ein Matrose. Unaufhörlich, um die Flut ihrer Tränen einzudämmen, stieß sie bösartige Verwünschungen aus.
Das Licht der Scheinwerfer glitt über die Veranda ihres Hauses.
Ein Schatten bewegte sich.
Beim nochmaligen Hinsehen erkannte sie Isaac, der an den Pfosten gelehnt mit vor der Brust verschränkten Armen auf der Veranda stand.
Sie stellte das Auto vor der Garage ab und ging langsam auf ihn zu. Den Blick hielt sie gesenkt, noch mehr konnte sie nicht ertragen. Der Tag hatte ihre Nerven mehr als strapaziert.
„Hey.“
Ohne ein Wort zog er Jada in seine Arme.
Blackout.
Ihre ganze Selbstbeherrschung war mit einem Schlag verschwunden.
Sie weinte und schluchzte.
„Wir werden uns darum kümmern, Liebes. Wir lassen es nicht zu, dass dir jemand auch nur ein Haar krümmt.“
Dieser Arsch, er hatte ihr gedroht. Isaac hatte eine Weile gebraucht, bis er Jada am See fand. Er hatte seine Deckung nicht aufgegeben, war aber bereit, jederzeit einzugreifen. Jedes Wort, das gefallen war, zog sich wie eine heiße Spur aus Lava durch sein Innerstes bis in sein Herz.
Seine Sicht hatte sich rot verfärbt. Zorn drohte ihn zu überwältigen.
Rache war sein einziger Gedanke, niemand drohte seiner Familie und erst recht nicht seiner Schwester. Ausweiden würde er diesen Wichser. Seinen Kopf würde er als Mahnmal auf der Veranda aufspießen. Seine verdammten Eingeweide würde er mit Vorliebe zum Frühstück verspeisen.
Dennoch, obgleich sie sich der Gefahr, in der sie schwebte, nicht einmal auch nur ansatzweise bewusst war, hatte sie diesem Dreckskerl, der es wagte, sie auch nur anzusehen, die Stirn geboten.
Isaac hatte vor sich hin gekichert, als die Worte an sein feines Gehör drangen und er zum ersten Mal stolz auf die sonst lästige Eigensinnigkeit seiner Schwester war.
„Ich habe wirklich große Angst, aber woher weißt du ...? Worüber sprichst du eigentlich?“ Jada sah ihn perplex an.
Woher wusste Isaac, was passiert war?
„Ich weiß, was am See passiert ist und bitte fahr da nie wieder hin. Wir können dich dort nicht beschützen.“ Sie durften dieses Land nicht betreten. Zuerst war Isaac verwirrt über das, was dieser Kerl, toter Kerl, zu seiner Schwester sagte, aber dann ging das rote Lämpchen an.
Angst kroch ihm in die Eingeweide, nicht die Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte, sondern Angst um Jada.
Er wusste, wer Lajos war und was er mit Jada vorhatte. Besser gesagt, was sein Auftrag war. Niemand von ihnen hatte damit gerechnet, einem von ihnen hier über den Weg zu laufen. Sie waren jetzt in höchster Alarmbereitschaft und würden alles tun, um Jada zu schützen. Sie mussten sich schützen, denn keiner ihrer Feinde durfte erfahren, dass sie an diesem Ort waren. Nachdem sie einen Krieger der Lamia ausgesandt hatten, der sich an ihre Fersen geheftet hatte, waren sie schon lange nicht mehr unerkannt.
Selbst wenn Isaac diesen idiotischen Bastard beseitigte, änderte es nichts daran, dass man sie gefunden hatte. Die Fürsten würden sie nicht einfach ihrer Wege ziehen lassen.
Wenn sie Jada und sie alle tot sehen wollten, dann war dieser Tod nur noch eine Frage der Zeit.
Jada sah ihn an: „Bekomme ich jetzt
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