Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
hatte, mit dem, was sie ihm vorwarf.
„Verstehst du es nicht? Ohne Lajos keine Jada!“
„Jada, du wusstest, dass der Tag kommt, an dem ich gehen muss. Ich versuche damit, dich zu schützen, denn mir ist nichts wichtiger als dein Wohlergehen und dein Glück und du weißt, dass ich nicht gehen möchte, aber es ist unausweichlich. Ich würde dich niemals so verletzen, wenn es einen Weg geben würde. Aber es gibt keinen“, zischte er, begleitet von einem Fluch.
Sie bewegte sich so schnell, wie es ihr hätte gar nicht möglich sein dürfen, und stand mit glühenden Augen vor ihm. Lajos glaubte, Flammen in den Tiefen ihrer Iris zu sehen, das war allerdings unmöglich. Er musste sich geirrt haben, vermutlich waren es seine Augen, die sich in ihren Pupillen widerspiegelten. Denn dass seine Augen in diesem Augenblick schwarz waren und rote Flammen in ihnen züngelten, war ihm nur allzu bewusst.
„Es gibt immer einen Weg. Ich habe dir mein Herz und meine Seele gegeben und wenn du gehst, nimmst du all das mit. Du besiegelst mein Todesurteil. Warum hast du das getan? Du hast so viel auf dich genommen, um mein Leben zu retten, und jetzt nimmst du es mir. Ich möchte die ganze gottverdammte Wahrheit von dir hören, warum verschweigst du mir all das? Ich weiß gar nichts über dich, wir teilen jeden Abend das Bett miteinander und ich kenne dich nicht mal. Ich liebe einen Mann, den ich nicht kenne. Hast du all die Zeit nur etwas vorgegeben, was du nicht bist? Ich dachte, ich konnte tiefe Liebe in deinen Augen sehen, es kann keine gewesen sein. Du bist nicht Gott, um über Leben und Tod zu richten. Aber das tust du! Und wenn man liebt, schickt man die zweite Hälfte seines Herzens nicht bewusst in den Tod!“
Wieder glaubte er, rote Flammen in ihren Augen zu sehen, aber verdammt, das konnte nicht sein.
Es brach ihn entzwei, seine Gefühle nicht preisgeben zu können. Auf der anderen Seite: Was würde es nützen, wenn sie wüsste, dass er sie liebte?
Es würde sie noch mehr verletzen, vielleicht war es einfacher für sie, in dem Glauben zu leben, dass er sie nicht liebte.
„Jada, du wirst mir versprechen, dass du weiter lebst. Es werden alle hinter dir stehen, deine Familie und sogar die meine. Du wirst nicht allein sein. Und du wirst sehen, der Schmerz wird vergehen. Ich war die ganze Zeit zu egoistisch und hätte nicht so lange bleiben sollen, aber ich konnte nicht gehen.“
„Der Schmerz wird vergehen, oh ja, Lajos, das wird er ganz sicher.“
Sie verschwand in der Dunkelheit des Balkons, aus dem Schatten schrie sie:
„Geh, Lajos, geh! Jetzt gleich! Geh endlich! Verschwinde!“
Noch bevor das letzte Wort ihre Lippen verließ, war er bei ihr und packte sie unsanft an den Armen.
Unablässig sagte sie mit gebrochener Stimme, er solle gehen.
Selbst die schlimmste Wunde, die er je erlitten hatte, schmerzte nicht so, wie sein Herz in diesem Augenblick.
Wie Recht sie hatte, mit dem, was sie sagte. Ohne Jada würde es auch keinen Lajos mehr geben.
Zu gern hätte er ihr all die Dinge gesagt, die sie hören wollte.
Aber wie sollte er ihr seine Liebe gestehen, wenn er sie verlassen musste? Gott sei verdammt, er musste gehen. Auch wenn er andere Wünsche hatte, wie gern wollte er bei ihr bleiben, sie war die Luft zum Atmen, sie war sein ganzes Sein.
„Okay, dann bleib die Nacht bei mir, lass uns diese Nacht genießen“, sagte sie und löste seine Finger von ihrem Arm. Sie hatten rote Spuren hinterlassen.
„Schlaf mit mir, Lajos.“ Vier Worte, vier Worte!
Er hatte das Gefühl, sie hätte ihn geschlagen, wie konnte sie das von ihm verlangen? Es gab nichts, was er nicht lieber täte, aber in Anbetracht der Situation wäre das ein sehr großer Fehler und es würde ihr noch mehr Schmerzen bereiten.
„Jada, das geht nicht.“ Lajos senkte den Blick, zu groß war sein Verlangen.
„Lajos, das ist der letzte Wunsch, den ich habe. Ich möchte, dass du mir das schönste Geschenk gibst, das du mir geben kannst. Was spricht dagegen, die letzte Nacht, die wir gemeinsam verbringen werden, so zu genießen?“
„Jada, es würde doch alles noch schlimmer für uns werden. Bitte: Tu dir und auch mir das nicht an!“
„Okay, warum sagst du mir nicht ganz offen, dass du mit mir nicht die intimsten Bedürfnisse teilen möchtest, weil ich dir womöglich nicht genug bedeute und deine Liebe für mich nicht stark genug ist, um das höchste der Gefühle, was Mann und Frau miteinander teilen können, zu teilen, und du auf die Frau
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