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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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können, wenn seine Männer ihm berichten, dass er nicht mehr in seinem Versteck war. Die gerechte Strafe dafür, dass er die Halle meines Vaters in Brand gesteckt hat.«
    Robert kletterte zusammen mit den anderen in das Boot, Christopher und Cormac stießen es vom Ufer ab, bevor sie selbst hineinsprangen. Als sie auf das Wasser hinausglitten, fiel ein Schatten über sie. Robert blickte zum heller werdenden Himmel empor und sah den weißen Federfächer eines Seeadlers, dessen Flügelspannweite gut acht Fuß betrug, sich im See widerspiegeln, als er auf das nördliche Ufer zuschwebte. In der Ferne stob ein Vogelschwarm aus den Bäumen am Ufer auf. Robert blickte dem Adler nach. Vermutlich hatte der Raubvogel sie aufgescheucht. Dann hörte er von weit her das schwache Bellen eines Hundes.

5
    Caerlaverock, Schottland, A.D. 1301
    ALS SIE EDWARD AUF SEIN ZELT zukommen sahen, öffneten die Wachposten hastig die Klappe. Der König rauschte hinein, seine schweren Stiefel zermalmten den Teppich aus Mädesüß, dessen Duft nach dem Gestank nach Rauch und Mist, der wie eine Wolke über dem Lager hing, eine wahre Wohltat war. Anthony Bek folgte ihm. Der in ein poliertes Kettenhemd gekleidetete stämmige Bischof von Durham hätte mit seinem Breitschwert an seiner Seite leicht für einen Ritter gehalten werden können, wären da nicht seine Tonsur und das Kirchengewand gewesen, das er über seiner Rüstung trug. Hinter ihm zwängte sich Robert Winchelsea durch die schmale Öffnung. Nach dem Erzbischof von Canterbury betraten vier Geistliche und die beiden Fremden in den scharlachroten Roben und den juwelengeschmückten Hüten das Zelt. Als die Gruppe abgestiegen war, um ihn zu begrüßen, hatten sich Edwards Vermutungen bestätigt. Die beiden Männer waren offizielle Boten Roms und von Papst Bonifaz zu ihm geschickt worden.
    »Wein und eine kleine Mahlzeit für meine Gäste«, befahl Edward den im Zeltinneren wartenden Dienern. Zwei verschwanden hinter den Vorhängen im hinteren Teil des Raums, während sich die anderen beeilten, die Möbel für die Besucher zurechtzurücken. »Setzt Euch«, forderte Edward sie auf, ignorierte aber den hochlehnigen Stuhl, den einer seiner Pagen ihm hinschob. Er wartete, bis die beiden päpstlichen Boten und der Erzbischof Platz genommen hatten. Die Geistlichen traten hinter sie, und Bek zog sich in eine Ecke zurück, den Blick unverwandt auf Winchelsea gerichtet.
    Dieser runzelte die Stirn, als ihm ein Stuhl angeboten wurde, während der König stehen blieb. Einen Moment lang sah es so aus, als wolle er der Aufforderung keine Folge leisten, aber unter Edwards unnachgiebigem Blick fügte er sich schließlich. »Und wie geht es der jungen Königin, Mylord? Ich hörte, sie hat einen Jungen zur Welt gebracht.« Winchelseas Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Ja, ja, die Zeit vergeht. Ich kann kaum glauben, dass es schon über zwei Jahre her ist, seit ich Euch in Canterbury getraut habe.«
    »Lady Marguerite und mein Sohn erfreuen sich in Yorkshire bester Gesundheit«, erwiderte Edward. »Aber irgendwie bezweifle ich, dass Ihr den langen Weg bis in mein Kriegslager auf Euch genommen habt, nur um Euch nach dem Befinden meiner Frau zu erkundigen. Verzichten wir doch auf Höflichkeitsfloskeln, Exzellenz, sie passen nicht zu uns. Weshalb seid Ihr hier?«
    Winchelseas Lächeln erlosch. Er zog die breiten Schultern hoch, beugte sich vor und fixierte den König scharf. »Meine geschätzten Kollegen hier trafen vor zwei Monaten in England ein. Als sie feststellten, dass Ihr Euch auf einen Feldzug begeben habt, kamen sie zu mir nach Canterbury. Ich erbot mich, sie zu Euch zu bringen, da ich die Botschaft, die sie brachten, für zu wichtig hielt, als dass sie bis zu Eurer Rückkehr hätte warten können.«
    »Ein wahrer Akt christlicher Nächstenliebe, Eure Exzellenz.«
    Der Erzbischof ignorierte den drohenden Ton des Königs. Als die Diener mit Weinkrügen und Platten mit Brot, Räucherfleisch und scharf riechendem gelbem Käse zurückkamen, nickte Winchelsea einem der rot gewandeten Boten zu. Der Mann erhob sich und zog eine Schriftrolle aus der Ledertasche, die er bei sich trug. Bek trat vor, um sie entgegenzunehmen. Den Weinkrug, den ein Page ihm reichen wollte, lehnte er ab.
    Edward musterte das an dem Pergament befestigte große päpstliche Siegel, als der Bischof von Durham die Rolle öffnete. Die Stille im Zelt wurde nur von dem gedämpften Lärm des Lagers ringsum und den krachenden Einschlägen

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