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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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den Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. Dann schob er die Schwertscheide zur Seite, lockerte seinen Gürtel ein wenig, um den Stab hindurchschieben zu können, und lächelte voll grimmiger Befriedigung. Sobald er zurück in Schottland war, würde er ihn Edward im Austausch für den Krönungsstein anbieten, der in einem Thronstuhl in der Abtei von Westminster verborgen lag; ein Symbol für Englands Vorherrschaft und die Last der Schuld auf seinem Rücken. Und wenn der König sich weigerte? Nun, dann besaß er, Robert, die letzte heilige Reliquie, und Edward stand in den Augen seiner Anhänger als Verlierer da.
    Nachdem Nes Fleets Sattelgurt festgezurrt und Uathach im Schwanzriemen festgebunden hatte, lenkte Robert sein Pferd zum Rand der Lichtung. Die anderen folgten ihm, die Mönche auf ihren stämmigen Reitpferden, die Knappen, die die Packpferde am Zügel führten, und seine Brüder und die Setons auf ihren Schlachtrössern. Gemeinsam verließen sie die Lichtung. Ein paar letzte Rauchschwaden des Lagerfeuers wehten hinter ihnen her.
    Es gab keinen festen Pfad, dem sie folgen konnten, außer der natürlichen Baumlinie, daher kamen sie nur langsam voran. Als ein graues Licht den Weg vor ihnen erhellte, erkannte Robert die tiefen Hufspuren, die ihre Pferde gestern dort hinterlassen hatten. Zufrieden, die richtige Richtung eingeschlagen zu haben, überließ er sich Fleets Führung und vertraute darauf, dass das Tier die besten Pfade durch das morastige Gelände fand. Es stieg stetig an, bis er den See hinter sich in der Ferne sehen konnte, spiegelglatt, nur die Insel Ibracense ragte wie ein Höcker daraus auf. Sie hatten nicht mehr als eine Meile zurückgelegt, als Uathach zu knurren begann.
    Robert blickte sich um und sah, dass die Hündin mit angelegten Ohren an ihrer Leine zerrte. Er brachte Fleet zum Stehen und stieß einen Pfiff aus, doch Uathach reagierte nicht darauf. Ihr Blick war auf eine hohe Hügelkette zu ihrer Linken geheftet. Bäume zogen sich an ihren Hängen hoch und wurden in Gipfelnähe lichter.
    »Was hat sie gewittert?« Cormac drehte sich im Sattel um. »Ein Kaninchen?«
    Plötzlich machte Uathach einen Satz, und die Leine spannte sich straff an. Zugleich begannen die anderen Hunde wild zu bellen. Alle starrten zu der Hügelkette hinüber. Roberts Anspannung schlug in Kampfgeist um. »Zu mir!«, donnerte er und riss dabei sein Schwert aus der Scheide.
    Vom Hügel her erscholl eine gebrüllte Antwort. Gestalten erschienen auf dem Gipfel – mehr als dreißig Männer. Einige waren beritten, sie lehnten sich im Sattel zurück, während sie ihre Pferde den Hang hinuntertrieben. Andere stürmten mit gezückten Speeren und Dolchen sowie lauthals kläffenden Hunden im Schlepptau hinter ihnen her. Ihren Kettenhemden und Helmen nach zu urteilen, handelte es sich bei den Reitern um Ritter. Englische Ritter. Jeder trug ein rotes Band um den Oberarm. Robert benötigte eine Sekunde, um all dies zu registrieren, dann stieß er Fleet die Sporen in die Flanken und brüllte seinen Männern zu, ihm zu folgen. Seine aus achtzehn Männern, drei davon Mönche, bestehende Gruppe war in der Unterzahl und den Gegnern hoffnungslos unterlegen. Hufgetrommel erfüllte den Wald, als seine Kameraden ihre Pferde herumrissen und ihm nachsetzten. Als sich die Bäume um ihn schlossen, rief jemand hinter ihm seinen Namen.
    » Ich will Earl Robert lebend! «
    Die Worte trafen ihn wie ein Schlag.
    Die Erkenntnis, dass sie nicht zufällig angegriffen worden waren, verblasste, als Robert gezwungen war, seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was vor ihm lag. Er flog gefährlich nah an den Bäumen vorbei, Zweige drohten, ihm ins Gesicht zu peitschen. Ein Schmerzensschrei erklang, als ein Knappe mit dem Knie an einem Baumstamm hängen blieb und sein Bein so hart nach hinten gerissen wurde, dass der Oberschenkelknochen brach. Er wurde aus dem Sattel geschleudert und vers chwand im Farngestrüpp, während sein Pferd reiterlos weitergaloppierte. Als Robert hinter sich ein verzweifeltes Bellen hörte, begriff er, dass Uathach noch immer am Schwanzriemen festgebunden war und Mühe hatte, mit Fleet mitzuhalten. Er drehte sich rasch um, holte mit seinem Schwert aus und durchtrennte die Leine mit einem Hieb. Zwischen den Bäumen zu seiner Rechten konnte er noch immer den See erkennen. Mehrere Gedanken schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf.
    Sie müssen uns beobachtet haben. Und verfolgt. Ulsters Männer? Oder – schlimmer

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