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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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noch – die von König Edward?
    Der in seinem Schwertgurt steckende Stab des Malachias bohrte sich schmerzhaft in sein Fleisch; durch die Gefahr, dass er ihm in den nächsten Momenten abgenommen werden konnte, schien er noch solider und greifbarer geworden zu sein. Robert riskierte einen Blick über seine Schulter und sah Farbflecke im Wald aufblitzen – einen leuchtend blauen Umhang, das Muster einer Pferdeschabracke. Der Feind holte auf.
    » Robert! «
    Als der Warnruf an sein Ohr drang, fuhr er herum und bemerkte ein Stück vor sich einen mächtigen umgestürzten Baum, der mit gen Himmel gerichteten Wurzeln den Weg blockierte. Er zog hart an den Zügeln, um Fleet nach rechts zu lenken, und fluchte, als er Edward und Thomas hinter Alexander und Christopher Seton nach links abschwenken sah, aber es war zu spät, um die Richtung noch zu ändern. Er musste dem eingeschlagenen Kurs folgen.
    Barsche, von Hundegebell begleitete Rufe ihrer Verfolger ertönten, als sich die Gruppe teilte und Robert hinter Niall, Cormac und Murtough hergaloppierte. Ein neuerlicher Schmerzensschrei verhallte in dem dichten Wald. War einer seiner Brüder gestürzt? Oder Alexander oder Christopher? Uathach lief nicht mehr hinter ihm her. Robert packte die Zügel fester. Er konnte sich darüber jetzt keine Gedanken machen.
    Sie folgten einer Art natürlichem Pfad; der Wald wurde lichter, als das Land zu einem von einem Fluss durchzogenen Tal abfiel. Vor ihnen versperrte ihm ein weiterer herabgefallener riesiger Ast den Weg. Robert sah, wie Niall seinem Pferd die Sporen gab und darüber hinwegsetzte. Sein schwarzes Haar wehte hinter ihm her, als er sicher auf der anderen Seite landete und sein Schlachtross auf den Strom zutrieb. Als Cormac es ihm nachtat, streifte der Hinterhuf seines Pferdes den Ast. Morsches Holz zersplitterte, doch auch er gelangte unversehrt hinüber. Als Nächster setzte Murtough zum Sprung an. Die Kapuze seiner Kutte rutschte ihm vom Kopf.
    Schon bevor er sein Pferd hochriss, erkannte Robert, dass der Mönch es nicht schaffen würde. Sein stämmiges Reittier war an ebene, breite Wege und einen ruhigen Passgang gewöhnt, nicht an eine so wilde Verfolgungsjagd durch den Wald, es war zudem kleiner als die schnellen Schlachtrösser und somit nicht stark genug, um das Hindernis zu überwinden. Es unternahm einen tapferen Versuch, blieb aber mit den Vorderhufen an dem Ast hängen. Diesmal splitterte das Holz nicht. Das Pferd wurde nach vorn und Murtough fast aus dem Sattel geschleudert. Ein markerschütterndes Wiehern zerriss die Luft, als das Tier, das sich bei dem Aufprall ein Vorderbein gebrochen hatte, zusammenbrach. Robert war dicht hinter ihm, es gab keinen Ausweg mehr. Er gab Fleet mit aller Kraft die Sporen, hielt auf den Ast zu und hoffte wider besseres Wissen, dass der Sprung über das auskeilende Pferd auf der anderen Seite gelang.
    Fleet erkannte die Gefahr und versuchte noch in der Luft, dem verletzten Tier auszuweichen. Er hätte es vielleicht schaffen können, aber das Pferd, das sich gleichfalls in Gefahr wusste, rollte sich instinktiv zur Seite. Fleets Huf landete zwischen seinen Vorderbeinen, und Robert flog in hohem Bogen aus dem Sattel, als das Schlachtross auf das Pferd des Mönchs stürzte. Die Welt drehte sich um ihn, Baumkronen wirbelten um ihn herum, dann prallte er so hart auf dem schlammigen Boden auf, dass es ihm den Atem verschlug. Sein Schwert wurde ihm aus der Hand gerissen und segelte ins Unterholz.
    Robert lag einen Moment regungslos da und pumpte Luft in seine Lunge zurück, ehe er sich aufrichtete. Fleet versuchte aufzustehen, doch das andere Pferd zappelte unter ihm. Murtough saß noch halb im Sattel, er wurde von dem Gewicht der beiden Tiere in den Schlamm gepresst. Der sichtbare Teil des Gesichts des Mönchs war blutüberströmt, ein Arm wurde hinter seinem Kopf von den verzweifelten Bewegungen des Pferdes hin und her geworfen. Plötzlich hörte Robert Hufschläge. Er drehte sich um und sah Niall auf sich zukommen.
    »Beeil dich!« Niall zügelte sein Pferd und streckte Robert eine Hand hin. »Sie kommen!«
    Als Robert sich auf die Füße zog, bemerkte er, dass ihre Verfolger hinter dem heruntergefallenen Ast auf sie zugaloppierten. Einige Reiter bogen in der eindeutigen Absicht, einen Bogen um das Hindernis zu machen und sie einzukreisen, vom Pfad ab. Er riss den Stab aus seinem Gürtel. Das Tuch glitt zu Boden, als er ihn seinem Bruder in die Hand drückte. »Nimm ihn!«
    Niall Bruce

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