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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Königin und meinen Schwestern unmöglich machte, mich zu finden.«
    Fox starrte sie entsetzt an. » Wie lange?«
    Sie blickte langsam auf und blinzelte, als wäre sie wieder in jener Höhle gewesen. »Drei Jahre.«
    Sein Kinn sackte nach unten, und sein Magen verkrampfte sich.
    »Der Überlebenskampf wurde zu meiner nächsten Folter, aber selbst das war irgendwann vorbei. Nach und nach erstarb alles in mir bis auf den Hass, der mir das Herz zu Eis gefrieren ließ. Der Seraph war verschwunden und mit ihm alles, was mich ausgemacht hatte: die Güte, die Freundlichkeit, die Liebe. Alles.«
    Fox reichte ihr die Hand, da er es nicht mehr mit ansehen konnte, sie so allein dastehen zu sehen. »Komm her.«
    Sie blinzelte, und ihre steife Haltung lockerte sich ein wenig, als sie zu ihm ging. Er zog sie auf seinen Schoß und schloss sie ganz nah an seinem Herzen in die Arme. Der Duft von wildem Heidekraut umhüllte ihn, ein lieblicher Duft, ihr ganz eigener Duft, und er versuchte sich den süßen, anmutigen Engel vorzustellen, der sie einst gewesen war. Missbraucht. Gefoltert. Gefangen in der Dunkelheit für drei Jahre .
    Castin zu häuten wäre noch viel zu gut für ihn. Vorher würde er sich in sein Tier verwandeln und dem Kerl zuerst Arme und Beine abnagen.
    Er rieb sein Kinn an ihrem seidigen Haar. »Wie bist du freigekommen, Liebes?«
    Sie kuschelte den Kopf an seinen Hals und nahm es gerne an, dass er ihr Trost spenden wollte. »Ein paar Menschenkinder fanden mich. Ihr Vater band mich los, wickelte mich in seinen Mantel und trug mich aus der Höhle. Der Sonnenschein auf meinem Gesicht nach dieser langen Zeit in Dunkelheit weckte mich aus meinem komaartigen Schlaf. Ich riss das Armband ab, schleuderte die Mondsteine beiseite und löste mich in Nebel auf.« Sie stöhnte. »Ich habe mich immer gefragt, was er wohl dachte, als die Frau in seinen Armen einfach verschwand.«
    »Es ist ein Wunder, dass du keinen psychischen Schaden davongetragen hast.«
    Sie schnaubte. »Das dürften einige etwas anders sehen, und ich hätte gedacht, da würdest du ihnen beipflichten.«
    Er küsste ihr Haar. »Ich denke, dass du eine ganz beachtliche Seelen- und Willensstärke besitzt, Melisande.« Er hielt sie fester. »Nach deiner Rettung … hast du dich da gerächt?«
    »Ich kehrte zu meiner Königin zurück und forderte Vergeltung, und sie hat sie mir gewährt. In Wahrheit hatte sie, glaube ich, Angst vor mir, Angst vor dem, was aus mir geworden war. Ich habe fünf Jahre gebraucht, um die Geparden zu finden. Sie waren in der Zwischenzeit weggezogen, wahrscheinlich weil sie die Rache der Ilinas fürchteten. Ich habe sie abgeschlachtet, einen nach dem anderen, und ihnen mit meinen Messern die Herzen aus der Brust geschnitten.«
    »Außer Castin.«
    »Er war nicht bei ihnen, und keiner wusste, wohin er gegangen war. Ich konnte ihn nie aufspüren.«
    »Er wird sterben.«
    Sie lehnte sich ein wenig zurück, um seinem Blick mit versteinerter Miene zu begegnen. »Aber nicht durch deine Hand. Er gehört mir, Krieger. Mir allein.«
    Fox legte seine Hände an ihre Wangen und küsste sie sanft auf den Mund, ehe er sich löste. »Ich überlasse dir den Todesstoß. Und wenn du es möchtest, soll er sich zuerst wieder ganz erholen, ehe du ihn dir vornimmst. Aber er wird meinen Zorn auf jeden Fall zu spüren bekommen, mein Engel. Darum bitte ich dich. Ich will ihn unbedingt leiden sehen für das, was er dir angetan hat.«
    Sie beobachtete ihn mit unergründlichem Blick. »Wieso?«
    Während er mit dem Daumen ihre zauberhafte Augenbraue nachfuhr, erklärte er es ihr – soweit er es selbst überhaupt verstand. »Weil … du mir wichtig geworden bist.« Und, gütige Göttin, das war die Wahrheit. Er hatte nie zu viele Gefühle zugelassen, weil er schon immer gewusst hatte, dass Zuneigung … Liebe … nur zu einer Menge Kummer führte. Trotzdem war er ganz klar dabei, sich in Melisande zu verlieben.
    Sie drehte sich um und drückte erneut die Wange an seine Schulter, und das mit einer Traurigkeit, die ihn tief berührte. »Ich habe ein paar schreckliche Dinge getan, Fox.«
    Er streichelte ihren Kopf. »Du hattest das Gefühl, diese Dinge tun zu müssen. Oder du wurdest dazu getrieben.«
    »Vielleicht, aber du verstehst nicht … Als ich innerlich … tot … war, als ich die Frau war, die du zuerst kennengelernt hast, war Reue ein Fremdwort für mich. Ich konnte weder Schuld noch Trauer, Liebe oder Freude empfinden, nichts dergleichen. Nur Wut. Und Hass.

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