Krieger des Universums
aussahen und einen weißen Flammenschweif hinter sich herzogen. Dort, wo sie auftrafen, gab es hellrote Glutkreise, die wie kleine Sonnen aussahen.
Der Gigant drehte sich halb herum und blieb dann stehen. Die Männer sprangen auf die zerstörten Walzen und kletterten nach oben. Wütende Gegenwehr empfing sie. Dann öffneten sich auf halber Höhe der Maschine riesige Türen. Lautlos und sehr schnell.
»Was soll …«, flüsterte Cade.
Aus den Öffnungen flatterten riesige Tiere heraus. Sie sahen aus wie Kreuzungen zwischen Echsen und Geiern. Sie hatten sichelartige Schwingen, einen riesigen Hammerkopf und scharfe Krallen. Ihre Augen leuchteten hell.
Sie stürzten sich in einem nicht enden wollenden Schwarm nach allen Seiten auf die Kämpfenden.
Überall ertönten Schreie, die seltsam verzerrt und dünn hier herauf schollen.
»Cade! Kannst du mir erklären?« murmelte Storzia.
»Die Heere der Dämmerung!« heulte Aroro auf und warf sich zu Boden. Er ertrug den Anblick nicht mehr. Skopo stand mit dem Rücken gegen einen Stamm gepreßt, krallte die Finger in die Rinde und schluchzte leise vor sich hin. Er hatte die Augen geschlossen.
»Nein!« sagte Cade laut.
Er konnte es wirklich nicht erklären. Und er spürte auch, daß er diese Szenen höchstens einmal in seinen Träumen oder während der furchtbaren Augenblicke seiner Anfälle gesehen hatte.
Keinen Augenblick lang hatte der Kampf aufgehört.
Es gab mindestens hundert solcher Flügelbestien. Sie schwirrten dicht über dem Boden dahin und suchten sich ihre Opfer. Verwundete, die davonkrochen oder humpelten, wurden von den Schnäbeln aufgespießt und getötet. Gepanzerte Männer schossen ihre Waffen ab, und sie erlegten einige der Ungeheuer. Aber jetzt hatte sich alles auf die Flanken der riesigen Maschine konzentriert, die sich nicht mehr mit ihren Waffen wehrte, sondern durch die einzelnen Kämpfe der Verteidiger. Sie kämpften in kleinen Luken Mann gegen Mann, verteidigten die einzelnen Rampen und Vorsprünge, und trotz der wild flatternden Untiere kamen immer mehr Gepanzerte von allen Seiten und strömten auf die Kriegsmaschine zu.
»Sie werden uns alle töten!« kreischte Dater auf. Er rannte, seine Axt schwingend, zwischen den Bäumen hervor, geradewegs auf Storzia zu. Cade sprang zur Seite, gab dem Gardisten einen gewaltigen Stoß und schleuderte ihn dadurch in die Büsche zurück. Dater rannte weiter, stieß irre Schreie aus und sprang an Cade vorbei.
»Halt! Zurück!« donnerte Kilham.
Dater warf die doppelschneidige Axt nach ihm. Cade duckte sich, und die Waffe flog, sich mehrmals überschlagend, in den Wald. Dater sah nicht, wohin er rannte. Er wurde mit jedem Sprung schneller und schoß über die letzte Kante des Felsens hinaus. Er glaubte, sich noch immer auf festem Boden zu befinden, denn seine Beine machten Bewegungen, als ob er rennen würde.
Dann, nach etwa zwanzig Reets, kam der Mann zu sich.
Er schrie.
Die Detonationen dort unten waren nicht so laut gewesen. Dater schrie in Todesangst. Sein Körper drehte sich langsam, während er fiel. Arme und Beine machten Bewegungen, als wollte Dater versuchen, sich fliegend zu retten. Der Schrei schrillte über das Kampffeld. Dann verschwand der Körper aus dem Sichtbereich Cades. Man hörte keinen Aufprall, nur der Schrei brach plötzlich ab.
Fünf oder sechs Echsenvögel hatten den Schrei gehört und den Körper fallen sehen. Sie änderten ihre Richtung, schwirrten in engen Kreisen dicht vor der Felswand hoch und schienen im Halbdunkel sehen zu können. Cade bemerkte im letzten Licht der zuckenden Leuchtkugeln die riesigen Schatten, die von den Umrissen der Tiere geworfen wurde und brüllte:
»Zurück! Zurück zum Feuer! Schnell!«
Aroro sprang auf und folgte ihnen. Aber als sie nach einem rasenden Lauf durch den Waldgürtel das Feuer erreichten, fehlte Skopo. Die anderen Männer hatten frisches Holz auf das Feuer geworfen, zwei von ihnen standen bei den Tieren und versuchten sie zu beruhigen. Die M’haers zerrten in panischer Angst an den Fesseln.
Hinter Cade und Storzia bewegten sich schwerfällig große Tiere durch den Wald. Das krachende Geräusch, mit dem riesige Äste brachen, erschreckte die Männer. Sie verteilten sich auf Cades Befehl hinter Baumstämme, hinter den Wall und zwischen die Büsche. Khen stürmte heran.
Er hatte einen Dolch zwischen den Zähnen und einen seiner Pfeile auf der Sehne. Die Pfeilspitzen waren mit Leichengift präpariert.
»Alles in den Schatten!«
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