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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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scheinbar furchtlos zu ihrer Hinrichtung. Sie wusste, dass das was sie erwartete, unausweichlich war. Genauso wie sie wusste, dass ihr kein schneller Tod vorbestimmt war. Ihr einziger Trost war es, dass ihre Tochter dies nicht miterleben musste. Sie hatte immer Wege gefunden Peace zu entgehen, deshalb hatte sie auch ihre Tochter vom ersten Moment an geliebt, als sie sie in den Armen hielt. Selbst wenn sie ihre Gefühle gegenüber den anderen verbergen musste, Juno war ihr ganzer Stolz und das Wichtigste in ihrem Leben. Wenn sie jetzt sterben musste, dann sollte es so sein. Wenn nur ihre Tochter in Sicherheit war. Eve war sich sicher, solange Tristan bei ihr war, würde ihr nichts geschehen. Die Männer hatten sie ausgezogen und ihr eine Art Kutte übergestreift, bevor sie auf den Platz gebracht wurde. Der grobe Stoff kratzte auf ihrer Haut, und da sie darunter nackt war, fror sie erbärmlich, als der eisige Wind unter das Gewand fuhr. Die Sonne wärmte um diese Jahreszeit nicht mehr.
    Eve sah auf all die Menschen hinunter und wollte ihnen zurufen, dass sie sich diese Unterdrückung nicht länger gefallen lassen sollten. Doch die Augen, die zu ihr aufblickten, waren größtenteils getrübt und die Gesichter starr, ohne Gefühlsregung. Resigniert musste sie sich eingestehen, dass sich in Ondraka wohl niemals etwas ändern würde, solange immer nur Einzelne aufbegehrten.
    Prokojev gab dem Henker ein Zeichen und die Show begann. Der Mann trat vor. Er hielt eine Peitsche in der Hand, die er gekonnt ein paar Mal über den Köpfen der Menschen durch die Luft schwang. Dann holte er Schwung, um sie mit einem lauten Knall direkt vor Eve niedersausen zu lassen. Eves Kutte fiel vorne auseinander. Entblößt und hilflos stand sie da. Als sie versuchte die Stofffetzen vor ihrer Brust zusammenzuraffen, bellte Prokojev dem Henker etwas zu. Das Gesicht des Mannes war kaum zu erkennen, doch er nickte und begann Eves Hände auf ihrem Rücken zusammenzubinden. An einem Seil befestigt, wurde dieses über einen Flaschenzug geworfen. Die stabile Konstruktion aus Stahlträgern war bereits Tage vorher extra dafür errichtet worden. Die rauen Seile waren stramm um ihre Hangelenke gewickelt und scheuerten ihr bereits jetzt die Haut auf. Die Frau, die nun völlig schutzlos allem ausgeliefert war, was das kranke Gehirn des russischen Milliardärs sich für sie ausgedacht hatte, begann zu zittern. Sie wollte keine Angst zeigen, doch unweigerlich schnellte ihr Puls in die Höhe. Stumm begann sie zu einem Gott zu beten, von dem sie gar nicht wusste, ob es ihn gab. Der Henker drehte eine Kurbel und Eve wurde in die Höhe gezogen. Ihr gesamtes Körpergewicht hing an ihren Handgelenken. Zuerst zog sich der Schmerz in ihre Unterarme, strahlte dann aus in die Oberarme. Langsam spürte Eve, wie ihre Schultergelenke der Belastung nicht mehr standhielten. Der Zug, den ihr Gewicht auf ihre Gelenke ausübte, war bereits so schmerzhaft, dass ihr zum ersten Mal schwarz vor Augen wurde. Schließlich hing sie einen halben Meter über dem Boden. Der Henker trat vor sie hin und schüttete ihr einem Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht. Prustend war sie wieder voll da und hob den Kopf. Ihre Augen glitten über die Menge, dann suchte sie Prokojevs Gesicht. Er stand nicht weit entfernt zu ihrer Rechten. Sein Blick war irre. Das Gesicht verzerrt zu einer unmenschlichen Fratze beobachtete er gierig, wie die Frau kämpfte, um nicht erneut in Ohnmacht zu fallen. Er fand, sie sah immer noch viel zu stolz aus, aber das würde ihr bald vergehen, dafür würde er sorgen. Unsägliche Schmerzen durchzuckten sie. Der Henker löste die Kurbel und Eve sackte mit einem Ruck ein Stück herunter. Als die Kurbel kurz bevor ihre Füße den Boden berührten, wieder einrastete, wurden alle Gelenke ausgekugelt. Die Sehnen rissen mit einem grauenhaften Geräusch. Eve schrie wie verrückt, dann fiel ihr Kopf nach vorne auf ihre Brust. Sie stöhnte und verlor kurz das Bewusstsein.
    Prokojev lächelte. Es bereitete ihm richtige Glücksgefühle, zu sehen, wie diese Frau litt. Ja, sie sollte leiden und das war erst der Anfang. Niemand legte sich mit einem Alexej Prokojev an und sein Volk sollte sehen, was passierte, wenn jemand es doch versuchte. Mit grotesk verdrehten Armen hing Eve an dem Flaschenzug und schrie noch immer. Ein Zeichen des Russen brachte Bewegung in den Henker, der abwartend dabei stand. Erneut ließ er die Peitsche sprechen. Diesmal hatte er ein Exemplar in der Hand, das mit

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