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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zu dere Sängerin, bis der Kerle ’s Gift g’soffe hedd. E scheens Alibi!«
    Während ich noch über diese badische Logik nachdachte, tauchte Kriminalhauptkommissar Sepp Donner auf und quetschte sich in das Vernehmungsfahrzeug.
    »Kümmern Fie fich um diefe tffechiffe Fängerin, und quetffen Fie fie auf! Ich möchte wiffen, wie fie darauf kommt, diefen netten jungen Mann hier der Tat zu beffuldigen!«, wies er die Kollegen an.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Hatte ich richtig gehört? Libuše bezichtigte mich der Tat? Ich hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn der Donner nahm mich in Beschlag.
    »Daf war ein aftreiner Kinnhaken«, sagte er anerkennend und rieb sich den Unterkiefer, »und ich atteftiere, du bift fo waf wie mein Lebenfretter!«
    Da hatte der Mann wohl recht. Ohne mein Eingreifen hätte der Gute sicher den halben Flachmann auf einen Zug leer gezwitschert und sich eine astreine Zyanidvergiftung eingefangen. Doch ein Dankeschön hatte ich von diesem Menschen nicht zu erwarten. Er gehörte zu jener Spezies, die ihre Gefühlskälte noch dadurch betonen, dass ihnen Worte wie Bitte oder Danke nie über die Lippen kommen. Und so wechselte Donner auch ohne Umschweife das Thema und kam auf Libuše zu sprechen:
    »Diefe Fängerin mit dem böhmiffen Aktfent, Libufe – oder wie fie heifft – ich glaube, die will dich reinreiten!«
    »Wie das?«, fragte ich.
    »Nun, fie behauptet gehört tfu haben, wie du diefen Fänger aufforderteft, auf dem Flachmann tfu trinken.«
    »Das stimmt! Vico ging’s schlecht. Da hab ich ihm meinen Whisky angeboten und ihm meinen Zimmerschlüssel gegeben.«
    »Warum gingf ihm fflecht?«
    »Nun, diese Morde an Langfried und Eiibii sind ihm sehr nahe gegangen. Als ihm klar wurde, dass vielleicht seine Kollegin Constanze etwas damit zu tun haben könnte, ist ihm das wohl auf den Magen geschlagen.«
    »Conftantfe Voorte-Fing? Waf foll fie mit den Morden tfu tun haben?«
    »Sie war das letzte Verhältnis von Langfried Schieber.«
    »Dem Pofauniften?«
    »Rrrichtig!«
    »Und defhalb foll fie ihn vergiftet haben?«
    »Langfried hatte ihr den Laufpass gegeben.«
    »Laufpaff? Warum?«
    »Er hatte was mit Libuše.«
    Donners Blick war starr auf mich gerichtet. Man sah ihm an, dass in seinen Gehirnwindungen der Großrechner hochfuhr. Diese Information musste er erst einmal verarbeiten. Klang ja auch reichlich kompliziert. Eine der beiden Sängerinnen hatte was mit dem ersten Ermordeten, der das Verhältnis beendete, weil er was mit der anderen Sängerin angefangen hatte. Der Kommissar dachte nach, was ihn sichtlich Zeit und Anstrengung zu kosten schien.
    »Feit wann wuffteft du, daff in deinem Flachmannwhifky Tfyanid war?«, fragte er schließlich.
    »Das habe ich erst festgestellt, nachdem ich Vico gefunden hatte.«
    »Hm. Und woher weifft du von den diverfen Verhältniffen der Fängerinnen tfu diefem Pofauniften?«
    »Das hat mir Libuše gestanden.«
    »Aha. Dann fieht die Fache natürlich gantf anderf auf. Diefe Eiferfuchtfgeffichte müffen wir überprüfen. Und diefe Frau nehmen wir am beften gleich mal feft.«
    »Constanze?«
    »Nein. Libufe.«
    Ich erschrak. Libuše?
    »Aber warum sie? Constanze hatte einen Grund, ihren treulosen Liebhaber zu ermorden, aber Libuše doch nicht!«
    »Wer weiff. Erinnerft du dich an diefen Brief, den du in Langfriedf Gigbag gefunden haft?«
    Der Brief, von dem Constanze erzählt hatte? Donner hatte ihn mir abgenommen, nachdem ich ihn in Langfried Schiebers Posaunenetui gefunden hatte.
    »Was hat dieser Brief mit Libuše zu tun?«, fragte ich den Kommissar.
    Er reichte mir das graue Kuvert, und ich las die wenigen Zeilen, die mit sanft geschwungener Frauenhandschrift an den lieben Langfried gerichtet waren:
    … und so bitte ich dich, es dir noch einmal zu überlegen, denn wenn du es dir nicht anders überlegst, lässt du mir keine andere Wahl, als das wahr zu machen, wovon ich dir erzählt habe. Und das täte mir sehr, sehr leid.
    In großer Liebe.
    Deine Libuše.

    Ich schluckte. Langfried hatte Libuše den Laufpass gegeben? Nicht umgekehrt, wie sie mir weisgemacht hatte? Das ließ die ganze Geschichte wieder in einem anderen Licht erscheinen, denn dann hätte Constanze ja doch keinen Grund gehabt, Langfried umzubringen.
    »Fie hat ihm gedroht«, betonte Donner.
    »Ihn umzubringen?«
    Donner nickte.
    »Fo ffeint ef.«
    Ich las den Brief noch einmal. Lässt du mir keine andere Wahl …
    Jetzt beendete mein Hirn den Standbybetrieb und

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