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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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ich?«
    »Sam Anderson. Ich bin Eigentümer dieser Ranch.«
    »Colonel Hancock hier, und ich besitze den Arsch dieses Ensigns. Bringen Sie ihn mir zurück.« So fand sich Kris am ersten Seil wieder, das nach oben ging, wobei sie halb kletterte, halb gezogen wurde. Applaus wurde vernehmbar, als es mit ihr in die Höhe ging. Sie dachte, er resultierte aus der Freude zu sehen, dass der Rettungseinsatz begann. Er konnte nicht dem bisschen gelten, was sie getan hatte.
    Die Klippe verlief nicht ganz lotrecht. Manche Abschnitte wiesen Gestein, Kies und Schlamm in einem Winkel von nicht mehr als fünfundvierzig Grad auf. Kris stieg und rutschte daran empor und half dabei, die Korbtragen zu stabilisieren, mit denen drei der wirklich kranken Zivilisten befördert wurden. Andere Abschnitte der Klippe bestanden aus Felswand, die so senkrecht aufragte, dass Klettern unmöglich war. Kris überließ sich dort ganz der Zugmannschaft.
    Wie erwartet, nahm sie der Colonel oben in Empfang. Auch Jeb war mit einem guten Teil der Lagerhausmannschaft da. Jeb beaufsichtigte die Arbeit an den Winden; wenigstens zeigte der Colonel keine Neigung, ihn seinerseits auch noch zu beaufsichtigen. »Mein Lkw«, war alles, was er Kris zuknurrte. Beim Knurren reichte er ihr jedoch eine Decke.
    Kris entdeckte Tommy auf der Rückbank des Führerhauses, zu dem der Colonel sie winkte. Tommy saß dort in eine Decke gewickelt und trank mit breitem und zufriedenem Grinsen im Gesicht heißen Kaffee aus einer Tasse. Er deutete auf die Thermoskanne, und Kris goss sich auch einen Kaffee ein, nahm einen Schluck und erstickte beinahe. Dieser Coffee war mehr als nur sehr Irish. Jemand hatte bei der Zugabe von Whiskey keine große Zurückhaltung geübt.
    »Kein Wunder, dass es dir schmeckt.« Sie hustete.
    »Guter Kaffee, aber nicht das wert, was ich durchgemacht habe.« Er streckte eine wunde und blutende Hand aus. »Ich werde für den Rest meines Lebens nie mehr auch nur auf einen Stuhl steigen.«
    »Der Sanitäter müsste mit der nächsten Gruppe heraufkommen. Er kann sich deine Hand ansehen.« Kris hob die eigene verbundene Hand. »Stacheldraht ergibt eine miese Rettungsleine.« Tom trank seinen mit Whiskey versetzten Kaffee schweigend weiter. Kris hielt ihre eigene Tasse in den tauben Händen und wartete ab, dass sich die Wärme in ihr ausbreitete. Auf den Whiskey hätte sie gut verzichten können.
    Ein paar Minuten oder vielleicht ein Jahr später   – die Zeit schien derzeit sehr flexibel   – setzte sich der Colonel auf die Rückbank. Kris und Tommy machten für ihn Platz. Zwei Zivilisten stiegen auf die vorderen Sitze. Der Fahrer warf den Motor an, legte den Gang ein und fuhr in den strömenden Regen hinaus. Die Scheibenwischer kämpften dagegen an. Vielleicht konnte man von den vorderen Plätzen aus etwas sehen; Kris auf der Rückbank konnte es nicht.
    »Ist das Furcht, was ich in Ihren Augen sehe, Ensign Longknife?«, rügte sie der Colonel. Kris lehnte sich zurück und konzentrierte sich auf den Kaffee. Das ging nun gar nicht, dass der Colonel nach allem, was sie durchgemacht hatte, glaubte, sie fürchtete sich vor einer kleinen Fahrt über Land   … selbst wennder Fahrer blindlings in die Dunkelheit raste. »Wir haben die schlimmsten Fälle und den Sanitäter hinten im Laderaum, also fahren Sie nicht zu keck drauflos«, erklärte der Colonel den beiden auf den Vordersitzen. Sie beugten sich vor und drückten die Gesichter fast an die Windschutzscheibe.
    »Klar, Boss. Wir bringen Sie schnell ans Ziel. Vielleicht sogar lebendig, ohne dass es extra kostet.«
    »Zivilisten!«, knurrte der Colonel. »Fast so dumm wie einige Ensigns, die ich kenne. Was dachten Sie eigentlich, was Sie da tun, Longknife?«
    Damit hatte Kris gerechnet. »Sir, die Anderson-Ranch meldete einen medizinischen Notfall, der auch eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit auf diesem Planeten heraufbeschwor. Indem ich einen eigenen Beschluss fasste und dabei kalkulierte Risiken einging, Sir, organisierte ich einen Hilfseinsatz per Boot. Unsere Bemühungen wurden durch etwas behindert, wovon ich vorläufig nur vermuten kann, dass es sich um einen Konstruktionsfehler der Flüssigmetallboote handelt. Wir waren gerade dabei, die Ranchmitarbeiter zu retten, als Sie eintrafen, Sir.« Da, sie hatte ihren Bericht erstattet, und jedes einzelne Wort stimmte   … auch wenn die Einfärbung ein bisschen daneben war.
    Hancock schüttelte nur den Kopf. »Und Sie hatten keine Zeit, sich über

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