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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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irgendeiner deiner Vorfahren je dieses Leiden entwickelt hat. Bei manchen von ihnen stimmt versöhnlich, dass sie ihre Köpfe ein klein wenig mehr hingehalten haben, als sie dies von den Leuten verlangten, über die sie das Zepter schwangen.«
    Kris zuckte über die ganze Theatralik die Achseln. »Vielleicht habe ich mir mit all dem Schlamm auf Olympia auch etwas Bescheidenheit eingefangen.«
    »Nein.« Tru schüttelte streng den Kopf. »Eher Weisheit. Eine schreckliche Bürde für jemanden mit deiner familiären Herkunft. Da du allerdings   …« Tru grinste zähnebleckend. »… unterwegs bist, um deinen alten Opa zu treffen, denke ich nicht, dass du dir genug von dieser Weisheit eingefangen hast, um dir den Spaß zu verderben. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet: Ich muss einige Löcher in einem sehr großen Puzzle ausfüllen.«
    »Das Taxi wartet draußen«, meldete Nelly.
    »Nun, also Jack, du und ich.«
    »Und ich«, setzte Tommy hinzu.
    »Ich dachte, du wolltest aussteigen.«
    »He, man wird doch noch sagen können, was klug ist, selbst wenn man nicht klug genug ist, um auch klug zu handeln, okay?«
    Und so bezahlten sie den Taxifahrer eine halbe Stunde später vor der Tür zu den Longknife Towers. Sie hatten drei Kontrollstellen passieren müssen, um es auch nur bis hierher zu schaffen. Für die ersten beiden hatten ihre IDs gereicht, aber nur Kris’ nicht unbeträchtlicher Besitz an Vorzugsaktien von Nuu Enterprises half an der dritten weiter.
    Bei den Towers handelte es sich um zwei Wolkenkratzer, die auf Bodenhöhe durch Gastronomie und andere Dienstleistungen für jene verbunden waren, die hier wohnten und arbeiteten. Kris hatte gehört, ihr Großvater habe das Gebäude seit zehn Jahren nicht mehr verlassen. Sie wusste, dass das Unfug war: Opa inspizierte regelmäßig seine Orbitalwerke. Allerdings bewegte er sich zu nicht angekündigten Zeitpunkten und sorgte mit der Gründlichkeit eines Spions dafür, seinen jeweiligen Aufenthaltsort geheim zu halten. Kris hatte den Grund dafür früher in einer exzentrischen Art und dem Alter gesehen. In jüngster Zeit vermutete sie eher, dass die exzentrische Art ihm dazu verholfen hatte, überhaupt erst so alt zu werden.
    Unter einer Informationstafel fanden sie eine Wachstation mit den Monitoren der Überwachungskameras und einem halben Dutzend Männern in gleichartigen Klubjacken. Einer von ihnen erhob sich lächelnd mit einem »Wie kann ich Ihnen helfen?«, als Kris die Männer durch die automatische Tür führte.
    Kris ignorierte sowohl das Lächeln als auch die angebotene Hilfe und marschierte rasch zu den Fahrstühlen. Mehrere davon standen offen; Kris entschied sich für den äußersten, ging hinein und bezog Stellung in der Mitte, sodass Jack und Tommy sich zu ihren Seiten und hinter ihr postieren mussten. »Etage zwei-vier-zwei«, befahl sie.
    »Danke, Ma’am«, antwortete der Fahrstuhl.
    Der Wachmann rannte gerade herbei; die Fahrstuhltür stockte und schloss sich nicht weiter.
    »Dein Befehl wurde außer Kraft gesetzt«, erklärte Nelly.
    »Setze den gegenteiligen Befehl wiederum außer Kraft«, befahl Kris. Die Tür schloss sich eine Sekunde, bevor ein ziemlich erschrockener Wachmann beinahe einen Arm verloren hätte. Kris drehte sich um und sah nach, wie ihre Männer den Ablauf der Dinge verarbeiteten. Tommy machte nicht ganz so große Augen wie zu dem Zeitpunkt, als er sich aus unmittelbarer Distanz mit Dudelsäcken konfrontiert gesehen hatte. Jack wirkte verblüfft, während er seine Marke und ID aus der Tasche der Sporthose holte und einsatzbereit in den Händen hielt. Gut.
    Der Fahrstuhl öffnete sich auf der zweihundertzweiundvierzigsten Etage. Kris stieg aus, gefolgt von ihrer kleinen Keilformation. Sweatshirts und Sporthosen hatten auf dem Campus geholfen, nicht weiter aufzufallen, aber zwischen den dreiteiligen Anzügen hier wirkten sie genau gegenteilig. Die Unterhaltungen verstummten. Menschen musterten sie, auf der Habenseite war jedoch zu verbuchen, dass man ihnen rasch den Weg freimachte. Kris betrat durch eine zweiflügelige Glastür einen maßvoll riesigen Warteraum mit Stühlen, Sofas und Konferenztischen auf einer Seite. Die Empfangsdame hatte bereits den Blick gehoben, als Kris eintrat. Kris bannte die Augen der Frau, während sie auf ihren Schreibtisch zumarschierte. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Empfangsdame mit einem professionellen Nichtlächeln im Gesicht.
    »Ich bin Kris Longknife und möchte meinen Großvater

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